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Eine Art Déjà-vu erleben Fußballfans vor dem Spiel um Platz drei. Die Partie Belgien gegen England gab es bereits in der Vorrunde zu bestaunen – jedoch unter ganz anderen Umständen. Zum damaligen Zeitpunkt war es ein Duell der B-Mannschaften beider Länder. Man hatte größtenteils das Gefühl, dass niemand mit der letzten Konsequenz den Sieg anstrebte. Durch eine sehenswerte Einzelaktion des Belgiers Adnan Januzaj endete die eigentlich für ein torloses Remis prädestinierte Begegnung letzten Endes mit 1:0 zugunsten der Roten Teufel. Doch das „Rückspiel“ im Sankt-Petersburg-Stadion steht unter einem ganz anderen Stern.
Football’s not coming home
Der Song „Three Lions (Football‘s coming home)” wurde in den letzten Wochen rauf und runter geträllert. Denn nach dem überraschend starken Turnier der Engländer schien ein zweiter Titel der Männer von der Insel lange Zeit möglich – genauer gesagt bis zur 109. Minute des Halbfinals gegen Kroatien. Doch dann kam die Ernüchterung in persona von Mario Mandzukic. Kieran Trippiers früher Führungstreffer reichte den Akteuren von Gareth Southgate am Ende nicht. „In der zweiten Hälfte war möglicherweise in den Köpfen, dass wir vor dem Finaleinzug stehen“, konstatierte Englands Coach im Anschluss an die Niederlage. Nach Verlängerung setzte sich die ab der zweiten Halbzeit aktivere Mannschaft der Karierten mit 2:1 durch. Für die Elf von Trainer Zlatko Dalic ist es somit der erste WM-Finaleinzug überhaupt.
Nichtsdestotrotz steht den Engländern noch eine letzte Türe offen, das Turnier gebührend zu beschließen. Schon der Halbfinaleinzug war für eine der jüngsten Mannschaften in Russland ein mehr als beachtlicher Erfolg. Ein Sieg im „kleinen Finale“ gegen die Belgier würde die Euphorie auf der britischen Insel wohl ähnliche Ausmaße annehmen lassen wie der einzige Weltmeistertitel im Jahre 1966, hatte doch vor dem Turnier niemand die Truppe von Gareth Southgate auf dem Schirm gehabt.
Holen sich die sympathischen Mannen von der Insel den dritten Platz, gibt es eine 2.25-Quote abzuräumen! Football’s not coming home, aber zumindest eine englische Mannschaft, vor deren Leistungen sogar Queen Elizabeth den Hut ziehen muss.
Im Nachbarschaftsduell den Kürzeren gezogen
Ähnlich unglücklich verlief der Halbfinal-Abend der belgischen Nationalmannschaft. Nach teilweise spektakulären Auftritten während der WM in Russland, erwischten die Männer von Roberto Martínez gegen die französischen Nachbarn einen rabenschwarzen Tag. Dass „Les Bleus“ am Ende ein Kopfballtreffer von Samuel Umtiti für das Weiterkommen reichte, spiegelte den glücklosen Auftritt er Belgier am vergangenen Dienstag wider.
Die teils unsportliche Spielweise der Franzosen, insbesondere kurz vor Abpfiff, erzürnte unterdessen große Teile der belgischen Mannschaft. „Ich verliere lieber mit diesem belgischen Team, als mit diesem französischen zu gewinnen“, ätzte Flügelstürmer Eden Hazard gegen die in seinen Augen fehlende Fairness der Equipe Tricolore. Durch diese Äußerungen zeigten sich die Roten Teufel nicht gerade als gute Verlierer und verloren neben der Partie auch den ein oder anderen Sympathisanten.
„Wir waren das beste Team dieser WM“, lobte Hazard seine Mitspieler trotz des Ausscheidens. Um dieser Aussage zumindest etwas mehr Wahrheit beizumessen, muss allerdings im Spiel um Platz drei gegen England ein Triumph her. Der Bronze-Rang würde der goldenen Generation Belgiens einen adäquaten Abschluss bereiten. Denn viele Akteure dürften bereits ihre letzte Weltmeisterschaft absolviert haben und 2022 in Katar nicht mehr für ihr Land an den Start gehen.
Das Offensiv-Trio Hazard, De Bruyne und Lukaku versetzt bekanntlich jede Abwehr der Welt in Aufruhr. Demzufolge gehen die Belgier auch als leichter Favorit ins kleine Finale gegen Gareth Southgates England. Ein Sieg der Roten Teufel wird mit einer 2.12-Quote entlohnt! Holen sich Hazard und Co. den Titel nach Verlängerung oder Elfmeterschießen, gibt es immerhin noch eine 1.65-Quote zu erbeuten.
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