So langsam wird es spannend in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Am vierten Spieltag können sich die ersten Mannschaften für die K.O.-Runde qualifizieren. Borussia Dortmund und RB Leipzig können den Sack noch nicht zumachen, könnten sich mit Siegen gegen ihre direkten Konkurrenten allerdings in eine sehr gute Ausganglage bringen.

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Borussia Dortmund – Inter Mailand

Nach der Hinspielniederlage gegen Inter Mailand vor zwei Wochen steht der BVB vor dem vorentscheidenden Gruppenspiel in dieser Champions League-Saison. Nach der Hälfte der Gruppenphase stehen beide Mannschaften punktgleich hinter dem FC Barcelona auf dem zweiten Platz der Gruppe F.

Da in der Königsklasse bei Punktgleichheit der direkte Vergleich entscheidet, sollte der BVB gewinnen, um nicht zwanghaft im Camp Nou gegen Barca punkten zu müssen.

Denn: Gewinnt Inter, enteilen sie der Mannschaft von BVB-Trainer Lucien Favre. Trennen sie sich Unentschieden, bleiben beide Mannschaften zwar punktgleich, den direkten Vergleich hätten aber die Italiener gewonnen und würden bei Punktgleichheit mit dem BVB in das Achtelfinale einziehen.

Und passend zu diesem wichtigen Spiel scheint die gute Stimmung bei den Schwarz-Gelben zurückgekehrt zu sein. Die beiden Heimsiege in der letzten Woche, im Pokal gegen Gladbach und in der Liga gegen die vorher noch ungeschlagenen Wolfsburger, haben das Selbstbewusstsein wieder deutlich steigen lassen.

Auch wenn die erste Halbzeit gegen die Wölfe noch sehr an die mauen Spiele gegen Schalke und das Hinspiel gegen Inter erinnerten und man sich nicht über einen Rückstand hätte beschweren können, zeigte die Mannschaft Moral, fing sich und zeigte in der zweiten Hälfte eine gute Leistung. „Nach dem 1:0 waren dann auch wieder Spaß und Leichtigkeit drin“, so Mittelfeldspieler Julian Weigl.

Dieses 1:0 war so etwas wie der Dosenöffner für den BVB, der nach den ideenlosen Auftritten in den letzten Ligaspielen, im zweiten Durchgang endlich wieder guten Kombinationsfußball auf den Rasen brachte und reihenweise Chancen kreierte.

Thorgan Hazard brachte die Borussia in der 52. Minute mit seinem ersten Treffer für den neuen Arbeitsgeber in Führung und bereitete knapp fünf Minuten später mit einem schönen Zuspiel das 2:0 durch Raphael Guerreiro (58.) vor.

 

Und auch Mario Götze trug sich in der 88. Minute noch in die Torschützenliste ein. Nach dem Julian Brandt Bruma den Ball im Strafraum an den Arm geschossen hatte, verwandelte Götze den Elfmeter zum 3:0 und sorgte für die Entscheidung. „Wir haben ja am Ende fast so etwas wie Spielfreude gehabt“, merkte auch Sportdirektor Michael Zorc süffisant und sichtbar gut gelaunt nach dem Spiel an.

Diesen Schwung will die Borussia nun auch mit in die Champions League nehmen. Doch der Gegner wird mit Inter Mailand kein einfacher.

Die Italiener sind in der Liga auswärts noch ohne Punktverlust und schlugen sich auch in der Champions League bei der knappen Auswärtsniederlage in Barcelona sehr gut und hätten mit etwas Glück sogar einen Punkt aus Spanien mitgenommen.

Wettbewerbsübergreifend ist Inter seit fünf Spielen ungeschlagen und liegt in der heimischen Serie A mit nur einem Punkt Rückstand auf Juventus Turin auf dem zweiten Tabellenplatz.

Das Hinspiel gewannen die Nerazzurri vollkommen verdient mit 2:0. Der BVB wirkte völlig ideenlos im Offensivspiel und schaffte es nicht, gegen die bissigen Italiener zu guten Abschlussmöglichkeiten zu kommen.

Der BVB hat also noch eine Rechnung offen und wird alles daran setzen, mit einer guten Ausgangslage in die letzten beiden Spieltage zu gehen.

Prognose

In einem engen Spiel gegen traditionell gut verteidigende Italiener macht der BVB einen wichtigen Schritt in Richtung Achtelfinale. Die Mannschaft von Lucien Favre gewinnt mit den eigenen Fans im Rücken knapp gegen Inter und bringt sich in eine gute Ausgangslage für die beiden letzten Gruppenspiele. Die Champions League-Quote auf einen BVB-Sieg liegt bei 2.04.

Zenit St. Petersburg – RB Leipzig

Kann die Leipziger Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann ihren offensiven Sturmlauf aus den letzten Spielen fortsetzen? Nach 14 Treffern in den letzten beiden Spielen sind die Sachsen nun in Russland bei Zenit St. Petersburg gefordert. Mit einem Sieg könnten die „Roten Bullen“ der Überwinterung in der Königsklasse ein großes Stück näher kommen.

Nach drei Spielen führen die Leipziger die Gruppe G mit sechs Punkten an, dahinter folgen Zenit und Lyon mit jeweils vier Zählern. Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten, könnte man schon am nächsten Spieltag das Ticket für die K.O.-Phase lösen.

Die letzte Woche war für die Fans von RB Leipzig Balsam für die Seele. Nachdem man aus den vorherigen sechs Partien nur das Hinspiel gegen Zenit gewinnen konnte, besiegte man am Mittwoch den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal mit 6:1 und überrollte am Samstag mit dem nächsten Torreigen den FSV Mainz mit 8:0.

Gegen völlig überforderte Mainzer stand es nach Toren von Marcel Sabitzer, Timo Werner, Christopher Nkunku, Marcel Halstenberg und Yussuf Poulsen bereits zur Halbzeit 5:0.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel ließen erneut Werner und Nordi Mukiele das 6:0 und 7:0 folgen. Danach schalteten die Sachsen mindestens zwei Gänge zurück und hatten Erbarmen mit den Mainzern. In der 87. Minute stellte Werner mit seinem dritten Treffer den 8:0-Endstand her.

 

Ein solches Schützenfest ist gegen den Tabellenführer der russischen Liga sicher nicht zu erwarten, aber die Mannschaft von Julian Nagelsmann tritt nach den letzten Erfolgserlebnissen natürlich voller Selbstvertrauen in Russland an.

Zenit hat in der Liga in 15 Spielen erst acht Gegentore kassiert und verfügt in der Verteidigung über viel internationale Erfahrung. Alleine die drei Verteidiger Branislav Ivanovic, Yaroslav Rakitskiy und Yuri Shirkov verfügen zusammen mit 149 Champions League-Einsätzen über mehr Erfahrung als der komplette Kader der Leipziger.

Im Hinspiel setzte sich trotzdem der Leipziger Powerfußball gegen die russische Erfahrung durch. Nach dem Rückstand durch Rakitskiy kamen die Leipziger zurück und drehten das Spiel dank der Treffer von Konrad Laimer und Sabitzer noch zu einem wichtigen 2:1-Sieg.

Leipzigs Kader hat natürlich qualitative Vorteile, doch die Russen haben in den letzten Jahren schon oft gezeigt, dass sie mit ihrer Erfahrung den einen oder anderen Gegner ärgern können.

Prognose

Die Leipziger haben wieder zurück in die Spur gefunden und setzen immer mehr die Spielweise um, die Nagelsmann von seinen Spielern erwartet. In St. Petersburg lassen die Sachsen nichts anbrennen und reisen mit drei Punkten im Gepäck zurück nach Deutschland. Tippt auf Leipzig und sichert euch eine 2.43-Quote.

 

*Die Rechte an dem Bild liegen bei Martin Meissner / AP Photo*

Moritz studiert aktuell Medienkommunikation & Journalismus in Bielefeld und absolviert seit Oktober sein studentisches Pflichtpraktikum bei mmc sport in München. 
 
Sein Spezialgebiet ist der Fußball, doch auch in der NFL, der Formel 1 und Darts verfügt er über umfangreiches Wissen.