Schlichte und einfarbige Trikots in den Vereinsfarben der jeweiligen Bundesligaclubs sind heutzutage fast eine Seltenheit. Immer variantenreicher und farbiger wird die Spielkleidung der Sportler. Es wird immer mehr auf die Mode geachtet und es werden aktuelle Trends berücksichtigt, um die Trikots so gut verkaufen zu können, wie nur möglich. Auch die Trikot-Sponsoren könnten unterschiedlicher nicht sein und waren schon mehrfach Grund für große Diskussionen.

Außerdem ist es längst nicht mehr üblich, dass ein Verein nur ein Heim- und ein Auswärtstrikot besitzt. Auch mit einem dritten Trikot als „Ausweichtrikot“ oder auch einem „Champions-League-Trikot“, wie beispielsweise der FC Bayern es jährlich vorstellt, ist es bei vielen Vereinen noch nicht getan. Immer mehr zusätzliche Trikots werden, zu den unterschiedlichsten Anlässen, herausgebracht. So gibt es beispielsweise „Wiesn-Trikots“, die an das Oktoberfest und die bayerische Tracht angelehnt sind oder auch ein „Karnevalstrikot“, wie es zum Beispiel der 1. FC Köln erst kürzlich präsentiert hat.

Doch besondere Trikots gibt es nicht erst seit den letzten Jahren, auch früher gab es immer wieder Teams, die mit einem Dress aufgelaufen sind, das aufgrund seines Aussehens oder des Sponsoringpartners für Aufsehen gesorgt hat. Welche Trikots wohl zu den skurrilsten der Bundesliga-Geschichte gehören? 888sport zeigt es Euch:

Eintracht Braunschweig

Die Eintracht aus Braunschweig war einer der Gründerväter für die Trikotwerbung, wie wir sie heute kennen. Zwar hatte Wormatia Worms sich 1967 schon einmal mit einem Sponsor versucht, erhielt dann allerdings ein Verbot und so wurde Braunschweig 1973 der erste große Verein, der sein Trikot zum ersten Mal öffentlich vermarkten konnte.

Der Verein sorgte mit seinem „Jägermeister“-Trikot für viel Aufsehen und musste auch viel Kritik einstecken. Viele Leute waren weiter dagegen, dass ein Sponsor auf Fußballtrikots erlaubt sein sollte. Auch die Tatsache, dass mit der Firma Jägermeister ein sportfremder Sponsor verwendet wurde, der zumal nicht förderlich im Sinne der Vorbildsfunktion für junge Menschen war, machte Braunschweig und sein Trikot zu einem großen Diskussionsthema.

Der DFB wollte das Werben zunächst verbieten. So kam es im Vorhinein schon zu einem monatelangen Streit zwischen Jägermeister-Chef Günter Mast und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). "Die Schiedsrichter hatten den Auftrag, nicht anzupfeifen, wenn ein Jägermeister-Trikot zu sehen war. Aber das war das, was ich wollte, denn das wurde ja diskutiert", sagte Geschäftsmann Mast später einmal über seinen Marketing-Coup.

Braunschweig und Mast schmiedeten einen Plan und verwendete daraufhin den „Hirsch“ als Vereinswappen der Eintracht und umgingen so das Verbot des DFB, mit einer externen Firma zu werben. Der Grundstein für die Trikot-Werbung wie wir sie heute kennen, wurde damit gelegt.

Eintracht Frankfurt

Zwar nicht aufgrund des Sponsors, dafür aber mit einer durchaus fraglichen Farbwahl, hat sich Eintracht Frankfurt mit einem besonders auffälligen Exemplar in die Liste der skurrilsten Trikots der Bundesliga Geschichte eingereiht.

In den 90er Jahren hatten die Bundesligisten immer mehr die Verwendung von den unterschiedlichsten Farben für sich entdeckt, so auch Eintracht Frankfurt. Das gelb-rot-blau-weiß Tetra-Pak-Trikot der Frankfurter aus dem Jahre 1994 ist zwar bis heute aufgrund seiner fragwürdigen Farbkombination bekannt, doch gewiss nicht aufgrund seiner Schönheit.

Auch die rot-schwarz-weiße Variante konnte modisch nicht wirklich überzeugen. Zwar waren die Farben zumindest passend zum Verein gewählt, das Design lies trotzdem zu wünschen übrig. Die Fans waren alles andere als zufrieden mit ihren Trikots und erfreuten sich daher, als Frankfurt wieder zu etwas klassischeren Modellen zurückkehrte.

Hamburger SV

Beim HSV kam es 1976/77 zu einem Novum: Hamburg spielte in rosa Trikots! Manager Peter Krohn hatte die Idee dazu gehabt, seine Mannschaft in pinken Trikots auflaufen zu lassen. Normalerweise prägten die Farben weiß und blau die Spielkleidung der Hamburger. Weiß war die Hauptfarbe der Heimtrikots und blau zierte meist die Auswärtsdressen.

Krohn - Generalmanager bei den Hamburgern – hatte dann aber einen besonderen Einfall. Mit Trikots der Farbe Schweinchenrosa sollte mehr weibliches Publikum ins Stadion gelockt werden.

Es war der Startschuss für immer mehr Farbe in den Trikots des HSV. Vor allem die Farbe rot wurde zukünftig oftmals verwendet. Doch auf rosa Trikots wurde in den Folgejahren verzichtet. Erst 2016 wagte sich der HSV dann wieder an den Farbton heran und brachte zur Saison 2016/17 erneut ein pinkes Trikot heraus.

Hamburger SV

Werder Bremen

Werder Bremen in den Farben des FC Bayern, in rot und weiß? Eine komische Vorstellung. Das Bremer Trikot der Saison 1971/72 war allerdings rot-weiß gestreift. Die grün-weißen Bremer, im Outfit der Bayern. Aber warum?

Natürlich ging es um Geld! Werder Bremen, die finanziell in einer Schieflage waren, hatten notgedrungen einen Deal mit der Stadt Bremen und der Bremer Industrie vereinbart. Die Stadt Bremen erließ dem Verein Vergnügungssteuer und beteiligte ihn an den Werbeeinnahmen des Stadions. Im Gegenzug warb der Verein SV Werder Bremen explizit für die Stadt Bremen. Rot und weiß sind die Farben der sogenannten Speckflagge, dem Hoheitszeichen der Freien Hansestadt. So kam es zu de Farbkombination auf den Werder-Trikots.

Die Begeisterung bei den Fans hielt sich in Grenzen. Sie wollten ihr typisches grün-weiß zurück, mussten sich aber noch etwas gedulden. Erst nach der Weltmeisterschaft 1974 war Werder wieder in grünen und weißen Trikots unterwegs.

VfL Bochum

Der VfL Bochum wurde in der Bundesliga oftmals als graue Maus bezeichnet, da er zwar über 20 Jahre lang die Klasse hielt, dabei aber nur selten im oberen Tabellenfeld zu finden war, sondern eher die meist Zeit gegen den Abstieg kämpfte.

Zumindest modetechnisch änderte sich das in der Saison 1997/98. Faber Lotto war schon länger Sponsor und wollte nun das vielfarbige Firmenlogo auch im Bochumer Trikot erscheinen lassen. Der VfL spielte daraufhin nicht wie gewohnt in blau-weißen Trikots, sie spielten in blau-weißlila-grün-gelb-orange-rot.

Aus der grauen Maus wurde jetzt eine bunte Maus. Das Regenbogentrikot des VfL Bochum ist bis heute ein Unikat und gehört mit Sicherheit zu den skurrilsten Trikots der Bundesliga-Geschichte.

1.FC Köln

Köln und der Karneval gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Da ist es auch naheliegend, dass der FC immer wieder – nennen wir es „besondere“ – Trikots speziell zum Karneval herausbringt. Bei einigen dieser Exemplare wäre wohl auch das Trikot schon ausreichend, um für den Karnevalsumzug verkleidet zu sein, dass unterstützt aber das Vorhaben des traditionsreichen FC nur umso mehr.

Eines der schlimmsten Modelle war die Ausgabe aus der Saison 2015/16, die der FC dann aber nie auf dem Rasen trug. Aufgrund der der Terroranschläge des 13. November 2015 in Paris verzichteten die Kölner auf das Tragen des neuen Karnevals-Trikot, das knapp zwei Wochen zuvor präsentiert worden war.

Dafür legte der FC Köln dann 2018 nach und brachte mit der Karnevalsedition im Ringelclown-Look ein weiteres Dress heraus, dass alles andere als eine Augenweide darstellte. Doch immerhin brachte es dem FC Erfolg. Mit 8:1 fertigte der 1. FC Köln die Gäste aus Dresden im heimischen RheinEnergie-Stadion ab. Immerhin in der Sicht war das Trikot ein voller Erfolg.

Auch in der aktuellen Spielzeit wurde wieder ein neues Exemplar vorgestellt. Das Sessiontrikot im „Konfetti-Look“ samt Fliege, kann sich direkt unter den schrillsten Trikots der Bundesliga-Geschichte einordnen.

Ob die neuen Karnevalstrikots dem 1. FC Köln im weiteren Verlauf der Bundesliga Saison 2021/22 Glück bringen werden? In unseren Sportwetten könnt ihr auf alle Partien des 1. FC Köln wetten. Verwendet dazu auch gerne unsere Live-Wetten-Funktion .

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