Im polnischen Wisla starten die Skispringer am Samstag und Sonntag in die neue Weltcupsaison. Der große Favorit im kommenden Winter ist der Japaner Ryoyu Kobayashi, das deutsche Team will unter ihrem neuen Bundestrainer Stefan Horngacher an die Leistungen der letzten Jahre anknüpfen.

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Kobayashi ist der Gejagte

Der große Favorit in diesem Winter ist wieder der Japaner Ryoyu Kobayashi. Der 23-jährige gewann im letzten Jahr souverän den Gesamtweltcup und triumphierte ebenfalls bei der Vierschanzentournee.

Und auch beim Sommer-Grand-Prix ließ Kobayashi mit starken Leistungen aufhorchen. Nachdem er die ersten Stationen noch ausgelassen hatte, gewann er in Habuka gleich zweimal.

Trotz dieser Ergebnisse lief seine Sommervorbereitung nicht optimal. Immer wieder plagten ihn Verletzungsprobleme, doch Kobayashi ist optimistisch, dass er bald wieder seine Topform abrufen kann: „Ich war körperlich nicht in optimaler Verfassung, aber es sollte bald wieder besser werden.“

Es wird also mit Spannung zu erwarten sein, ob Kobayashi seine Dominanz aus dem letzten Jahr fortsetzen kann.

Doch das japanische Team besteht nicht nur aus Kobayashi alleine: Im Sommer präsentierten sich die Japaner mannschaftlich stark. Yukiya Sato belegte beim Grand-Prix hinter dem Polen Dawid Kubacki den zweiten Platz und auch Naoki Nakamura und Keiichi Sato landeten in den Top Ten.  Mit den Springern aus Fernost ist also auch in diesem Jahr zu rechnen.

 

Wellinger fällt die ganze Saison aus

Auch das deutsche Team hat sich in den letzten Jahren immer wieder durch geschlossene Mannschaftsleistungen ins Rampenlicht gesprungen. Einer der erfolgreichsten Deutschen der letzten Jahre wird in dieser Saison allerdings fehlen: Andreas Wellinger.

Der zweimalige Olympiasieger hatte sich im Juli einen Kreuzbandriss zugezogen und wird in diesem Winter nicht mehr zurück kommen. „Andi wird in dieser Saison sicher nicht auftauchen. Er macht in der Reha gute Fortschritte, aber schnell-schnell mach in dieser Saison keinen Sinn“, so Bundestrainer Stefan Horngacher im Interview mit sportschau.de.

Neben Wellinger wird auch Severin Freund vorerst nicht zur Verfügung stehen. Der Gesamtweltcupsieger von 2014/15 leidet nach einer Meniskus-OP im Februar immer noch an Schmerzen und verpasst erwartungsgemäß den Saisonstart. Freund selbst, hatte im Oktober noch vermutet, dass er zur Vierschanzentournee in den Weltcup zurückkehren wird.

Deutsche Mannschaft startet in eine neue Ära

Für die deutschen Springer startet die Saison mit einer großen Veränderung – zum ersten Mal nach elf Jahren werden sich nicht mehr von Werner Schuster von der Schanze gewunken. Nach zwei Olympiasiegen, vier Weltmeistertiteln und einem Gesamtweltcupsieg beginnt damit eine neue Zeitrechnung für die deutschen Skispringer.

Für den neuen Trainer Stefan Horngacher könnten die Fußstapfen also kaum größer sein. Doch die Vorzeichen stehen gut: Mit Weltmeister Markus Eisenbichler, Vize-Weltmeister Karl Geiger und dem Drittplatzierten der Vierschanzentournee Stephan Leyhe sind Springer mit Weltklasseformat im Team, die allesamt das Potential für Erfolge haben.

Dass Horngacher ein sehr guter Trainer ist, konnte er bei seiner letzten Station, als Nationaltrainer der Polen, unter Beweis stellen. Unter seiner Regie wurden die Polen 2017 Teamweltmeister, Kamil Stoch wurde 2018 Olympiasieger und Dawid Kubacki 2019 Weltmeister.

Die erfolgreichen Zeiten der deutschen Skispringer können also auch nach Werner Schuster weitergehen. Entsprechend ambitioniert formuliert Horngacher auch die Zielsetzung für die Saison: „Unser Ziel ist es, dass sich ein bis zwei Athleten im Weltcup stabil unter den Top Ten bewegen und damit reelle Chancen für einen Podestplatz haben. Im Nationen-Cup wollen wir uns unter den besten drei platzieren. Ein Höhenpunkt im kommenden Winter ist die Skiflug-WM. In Planica wollen wir sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft um Medaillen kämpfen.“

Prognose

Auf lange Sicht wird Ryoyu Kobayashi wohl wieder das Maß der Dinge sein und auch im Gesamtweltcup eine große Rolle spielen. Die Quote bei den Skisprung-Wetten auf den Gesamtweltcupsieg des Japaners liegt bei 2.25.

Durch seine gesundheitlichen Probleme in der Vorbereitung sehen wir ihn für den Saisonauftakt in Wisla allerdings nicht als Favoriten. Wir tippen auf einen Heimsieg von Dawid Kubacki.

Der Pole krönte sich bei der WM in der letzten Saison auf der Normalschanze zum Weltmeister und triumphierte auch beim Sommer-Grand-Prix. Er gehört definitiv zu den Favoriten beim Saisonauftakt in seinem Heimatland. Die Quote auf einen Sieg des 29-jährigen beim ersten Einzelspringen am Sonntag liegt bei 7.50.

*Die Rechte an dem Bild liegen bei Matthias Schrader / AP Photo*

Moritz studiert aktuell Medienkommunikation & Journalismus in Bielefeld und absolviert seit Oktober sein studentisches Pflichtpraktikum bei mmc sport in München. 
 
Sein Spezialgebiet ist der Fußball, doch auch in der NFL, der Formel 1 und Darts verfügt er über umfangreiches Wissen.