Die Gewinner der letzten Saison:

Roger Federer:

Ohne jeden Zweifel – Roger Federer hat in 2017 allen gezeigt, dass er noch lange nicht fertig hat. Mit sieben Turniersiegen (darunter Australian Open, Indian Wells, Miami und Wimbledon) bei nur 12 gespielten Events und gerade einmal fünf Niederlagen in 62 Matches spielte der „Maestro“, statistisch gesehen, eines der besten Jahre in seiner Karriere. Dass Federer auch im hohen Tennisalter von 36 Jahren noch zu den Besten gehört, liegt vor allem an seiner Weitsicht. Der Schweizer schaut seit 2,3 Jahren genau auf den Kalender. Die Folge: Nur eine kleine Verletzung am Rücken (2 Wochen Pause). Zurzeit bereitet sich der 19-malige Grand Slam Champion in Dubai auf seine 21.Profisaison vor. In den ersten drei, vier Monaten hat Federer unglaublich viele Punkte aus dem Vorjahr zu verteidigen. Seinen Saisoneinstieg wird er allerdings schon 30.Dezember beim Hopman Cup an der Seite von Belinda Bencic geben – ehe er dann am 15.Januar, bei den Australian Open, in die Mission Titelverteidigung starten wird. Für Grand Slam Titel Nummer 20 liegt die Quote bei 3.50.

Rafael Nadal:  

Ähnlich wie Roger Federer war auch Rafael Nadal einer der großen Gewinner der Saison 2017 – wieder einmal muss man sagen. Mit sechs Turniersiegen, darunter dem zehnten Triumph bei den French Open, und einer Sieg-Niederlagen Statistik von 67-11 spielte der Spanier, hinter Federer, die zweitbeste Saison von allen Aktiven. Trotzdem holte er unter dem Strich in der letzten Saison mehr Punkte als der Schweizer und beendete das Jahr als Nummer eins (zum vierten Mal insgesamt). Das lag vor allem daran, dass Nadal, im Gegensatz zu Federer, die Sandplatzsaison nicht ausließ und nach Belieben dominierte. Nur Dominic Thiem konnte den Spanier in 25 Matches als einziger eine Niederlage beibringen. Getrübt wurde die Saison nur am Ende, als der 31-Jährige wegen auftretenden Knieproblemen Turniere und Matches absagen musste. In das kommende Tennisjahr wird der Spanier dann wieder fit und beschwerdefrei antreten können, sodass bei den Australien Open im Januar mehr als wieder nur Platz zwei wie im Vorjahr drin ist. Die Quote für den Titel steht bei 4.00.

Grigor Dimitrov:

Oft wurde der Bulgare als billiger Abklatsch von Roger Federer, weil sein Spielstil sehr dem des Schweizers ähnelt, belächelt. Doch ein dauerhafter Erfolg wollte sich bei Dimitrov nie so richtig einstellen. Geändert hat sich das Ganze nun in der letzten Saison. Mit vier Turniersiegen, darunter der Triumph bei den ATP World Tour Finals, spielte der 26-jährige das beste Jahr in seiner bisherigen Karriere. In die kommende Spielzeit wird der Bulgare zum ersten Mal als Nummer drei der Welt gehen – was ihn für die Australien Open zu einem der topgesetzten Spieler macht. Interessant wird zu beobachten sein ob Dimitrov seine Form aus dem Vorjahr konservieren kann. Dazu wird er auch wieder mehr Konkurrenz bekommen. Mit Novak Djokovic, Stan Wawrinka und Andy Murray kehren drei absolute Aushängeschilder wieder auf den Platz zurück. Ein Gefühl an das sich der Bulgare wieder gewöhnen muss. Anstatt zwei absoluten Weltstars (Federer, Nadal), wird sich der inoffizielle Tennisweltmeister nun gegen fünf Topstars beweisen müssen. Es geht darum zu zeigen, dass er zurecht auf Platz drei (beste Platzierung in der Karriere)  in der Weltrangliste steht. Zur Erinnerung: Bei seinem bislang größten Triumph, dem Gewinn der ATP Finals, schlug Dimitrov keinen der fünf genannten Ausnahmespieler. Wenn er bei den Australian Open seinen nächsten großen Titel holen will, wird er sich mit den Schwergewichten diesmal auseinandersetzen müssen. Die Quote für seinen ersten Grand Slam Titel liegt bei interessanten 17.00.

Die größten Enttäuschungen in 2017:

Novak Djokovic:

Die letzte Saison war für Novak Djokovic, ohne jeden Zweifel, ein Jahr zum vergessen. Nach seinem so lang ersehnten Triumph bei den French Open 2016 schien die Luft beim „Djoker“ raus gewesen zu sein. Was folgte waren die Trennung von Erfolgscoach Boris Becker und die überraschende Zweitrundenniederlage bei den Australian Open 2017. Nach enttäuschenden ersten fünf Monaten und nur zwei Finals holte die ehemalige Nummer eins der Welt Tennislegende Andre Agassi in sein Team. Danach ging es wieder Aufwärts mit dem Serben. Er gewann das Turnier von Nottingham und schien wieder rechtzeitig für Wimbledon in Form zu kommen. Nach überzeugenden ersten Auftritten folgte dann der Schock. Djokovic gab im Viertelfinale von Wimbledon verletzungsbedingt auf. Spätestens da wurde jedem klar, dass beim „Djoker“ irgendwas nicht stimmte. Wie sich später herausstellte, schleppte der 30-jährige eine Ellenbogenverletzung mit sich herum, die ihm bereits seit mehr als einem Jahr zu schaffen machte. Djokovic gab nach seiner verletzungsbedingten Aufgabe an, in 2017 kein weiteres Turnier mehr bestreiten zu können. Es war das tragische Ende einer Seuchensaison. Nur 38 Matches, zwei Turniersiege (für Djokovics Verhältnisse wenig) und der Absturz auf Weltranglistenplatz 12. Doch nun will der Serbe nach über sechs Monaten Verletzungspause wieder angreifen. Neben Agassi hat er sich deshalb auch Radek Stepanek zusätzlich als Coach geholt. Bereits in wenigen Tagen wird sich zeigen, ob der 30-jährige seine langwierige Verletzung vollständig auskuriert hat. Djokovic wird beim Showturnier in Abu Dhabi (28.-30.Dezember) sein Comeback auf der Tour feiern. Für seinen siebten! Titel bei den Australian Open in elf Jahren winkt eine Quote von 4.50.

 

Andy Murray:

Auch über die ehemalige Nummer eins der Welt, Andy Murray, muss gesprochen werden. Mit seinem Sieg bei den ATP Finals 2016 übernahm der Brite den Platz an der Sonne der Tennisweltrangliste. Doch der Status als Gejagter schien den 30-Jährigen mehr zu hemmen als zu beflügeln. Nach nicht einmal der Hälfte der Saison war Murray bereits dreimal in der ersten Runde gescheitert. Nach schwierigen ersten Monaten als Nummer eins der Welt wollte der Brite dann wieder in Wimbledon voll angreifen und seinen Titel verteidigen. Doch wenige Wochen vor dem Start verletzte sich Murray an der Hüfte und spielte somit kein einziges Match vor dem wichtigsten Tennisturnier der Welt. Trotz dieser Verletzung quälte sich der 30-Jährige Brite immerhin noch bis ins Viertelfinale. Im Nachhinein betrachtet hätte er diese Unternehmung doch besser sein gelassen, denn der Brite machte sich dabei seine ohnehin schon lädierte Hüfte noch weiter kaputt und konnte in der Folge kein weiteres Turnier mehr spielen. Mittlerweile ist der 30-Jährige bis auf Platz 16 in der Weltrangliste abgestürzt. In 2018 will und muss Murray nun wieder angreifen. Topfit wird er aller Voraussicht nach sein. Bereits im November spielte der ehemalige Wimbledon-Champion ein Showmatch gegen Roger Federer. Für Murrays Sieg in Down Under winkt eine 9.00 Quote

 

Stan Wawrinka:

Auch bei Stan Wawrinka war 2017 ein Jahr zum vergessen. Trotz dem Halbfinale bei den Australian Open, dem Finale von Roland Garros und dem Turniersieg von Genf, musste der Schweizer viermal in der ersten Runde seine Koffer packen. Hinzu kommt, dass der 32-Jährige in dieser Saison kein einziges Match auf Rasen gewann. Dazu war bei ihm, ebenfalls wie bei Djokovic und Murray, nach der Hälfte der Saison bereits Schluss. Eine schwerwiegende Knieverletzung zwang den dreifachen Grand Slam-Champion zu einem ungeplant frühen Saisonaus. Auf sein Comeback müssen die Tennisfans allerdings nicht mehr lange warten. Bei Showturnier in Abu Dhabi wird „Stan the Man“ sein langersehntes Comeback feiern. Die Quote für seinen zweiten Australian Open Titel nach 2014 liegt bei verlockenden 17.00

Hochspannung beim ersten Grand Slam der neuen Saison:

Dass die Langzeitverletzten nun wieder auf die Tour zurückkehren, bedeutet im Umkehrschluss vor allem eins: Hochspannung für die Australian Open. Mit Federer und Nadal werden nur zwei der sogenannten „Big Four“ topgesetzt sein. Djokovic, Murray, Wawrinka, Nishikori und Raonic sind zwar immer noch gesetzt, aber nicht topgesetzt. Somit könnten die bereits genannten Akteure schon ab der dritten Runde bzw. dem Achtelfinale auf Federer oder Nadal treffen. Eine Konstellation, die es seit Jahrzehnten nicht mehr gab. Interessant wird deshalb zu beobachten sein, wie sich die Rückkehrer präsentieren werden. Trotz einiger Vorbereitungsmatches werden die Australian Open der erste echte Gradmesser für Djokovic, Murray und Wawrinka nach über einem halben Jahr Turnierpause. Spannend wird auch sein ob die neuen TopTen-Spieler Alexander Zverev, David Goffin, Jack Sock und Dominic Thiem ihre Weltranglistenposition nach den Comebacks der drei Ausnahmespieler verteidigen können. Dazu wird es beim ersten Grand Slam des Jahres einige Neurungen geben. Zum allerersten Mal wird eine Shot-Clock zum Einsatz kommen. Von einem beendeten Ballwechsel bis zum nächsten Aufschlag dürfen nur noch maximal 25 Sekunden vergehen. Bei der ersten Überschreitung gibt es eine Verwarnung, beim zweiten Mal einen Punktverlust. Zum anderen wird jetzt vermehrt gegen „Preisgeldjäger“ vorgegangen. Teilnehmer, die ab Donnerstag vor Turnierbeginn ihren Start absagen, bekommen nur noch 50% des Preisgeldes. Der Rest geht an den nachrückenden Lucky-Looser. Somit will man verhindern, dass sich verletzte Spieler zum Turnier fit melden, dann nicht antreten aber dennoch das volle Preisgeld einsacken.

Quote auf den Sieg bei den Australian Open:

Alexander Zverev: 12.00

David Goffin: 41.00

Jack Sock: 81.00

Dominic Thiem: 31.00

Ohne die „Big Four“ ist der Tennissport nicht annähernd so attraktiv:

November 2017: Finale der ATP World Tour Finals zwischen Grigor Dimitrov und David Goffin. Der Bulgare Dimitrov siegt bei seiner Premierenteilnahme und holt sich den größten Erfolg in seiner Karriere. Doch was um den Court herum geschieht, ist beängstigend. Leere Sitze, mangelndes Zuschauerinteresse und das bei einem der wichtigsten Turniere des Jahres. Der Grund: Andy Murray, Novak Djokovic (zwei der „Big Four“) und Stan Wawrinka fehlten verletzt. Nadal spielte verletzungsbedingt nur ein Match und Roger Federer füllte zwar in seinen Matches die Ränge – jedoch schied er im Halbfinale aus - was ein fast komplettes Desinteresse am Finale auslöste. Die vielen leeren Sitze im Finale der ATP Finals sind besorgniserregend. Es ist vor allem ein Szenario was Angst macht – denn es ist ein Blick in die Zukunft. Federer, Nadal, Djokovic, Murray und Wawrinka teilen sich die großen Titel seit einem Jahrzehnt untereinander auf. Sie sind die großen Stars, die Zugpferde der Szene, die jeder sehen will. Was passiert, wenn die nüchtern betrachtet einzigen richtigen Stars im Herrentennis nicht da sind, hat das letzte halbe Jahr gezeigt. Drei waren verletzungsbedingt komplett raus gewesen, Federer spielte nicht jedes Turnier und Nadals Körper verhinderte die Teilnahme an vielen Turnieren in der Schlussphase der Saison.

Die Folge: Große, bedeutsame und wichtige Turniere (1000er Masters von Paris-Bercy, ATP Finals) wurden unwichtig – das Interesse der Fans war deshalb überschaubar, was sich schlussendlich auch in den Zuschauerzahlen wiederspiegelte. Zu Saisonbeginn werden alle fünf großen Stars wieder zurück sein. Doch die Frage ist, wie lang der Status Quo wiederhergestellt sein wird. Federer, Nadal, Murray, Djokovic und Wawrinka sind mittlerweile alle über 30. Somit ist auch auszuschließen, dass alle noch 10-15 Jahre auf der Tour vor sich haben. Die ATP muss es deshalb schaffen neue Stars zu kreieren - sonst droht dem Herrentennis ein düsteres Zeitalter nach den „Big Four“.

 

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