Keine Frage, die vier Grand-Slam-Turniere in Melbourne, Paris, London und New York sind die Saisonhighlights eines jeden Tennisfans. Doch abseits der „Big Four“, locken dutzende Turniere der ATP-Tour und der WTA-Tour quer über alle Kontinente verteilt mit einem hochkarätigen Starterfeld. Mit Turnieren unter anderem in München, Halle und Stuttgart, gibt es auch in Deutschland Tennis der Spitzenklasse zu bestaunen. Die Masters kommen den Grand-Slams vom Prestigefaktor noch am nächsten. Hier gibt es nicht nur viel Preisgeld, sondern auch die meisten Weltranglistenpunkte zu erobern. Eine ganz eigenständige Veranstaltung sind zusätzlich der Davis-Cup und der Fed-Cup. Dann nämlich treten nicht wie gewohnt Einzelakteure gegeneinander an, sondern Länder - ein Wettbewerb mit seiner ganz eigenen Brisanz. 

 

Federer holte 70 Titel auf der Tour

 

Betrachtet man den frischgebackenen Australian-Open-Sieger Roger Federer, fällt auf, dass der Schweizer neben 20 Grand-Slam-Titeln in seiner Karriere auch ganze 70 Male auf der ATP-Tour gesiegt hat. Den ersten ATP-Titel holte er sich 2001 in Mailand, den vorerst letzten 2017 in seiner Heimatstadt Basel. Damit ist der Schweizer in der ewigen Rangliste der Turniersieger mittlerweile die Nummer zwei - nur der Amerikaner Jimmy Connors steht noch vor ihm. Mittlerweile tritt Federer aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr bei jedem ATP-Turnier an, dennoch ist er noch immer häufiger Gast auf der Tour. Schon beim Turnier in Rotterdam wird der Routinier wieder den Schläger schwingen, wo er den nächsten Rekord brechen könnte. Sollte er das Turnier von Rotterdam für sich entscheiden, würde Federer zum wiederholten Male die Spitzenposition in der Weltrangliste übernehmen. Er wäre dann die älteste Nummer eins aller Zeiten im Herrentennis. Selbstverständlich peilt der Schweizer auch die Titelverteidigung in Wimbledon an. Die Wettquote auf den Sieg und damit den 21. Grand-Slam-Titel des Schweizers, steht bei 2.75.

 

Halle rückt vor Wimbledon in den Fokus

 

Als Vorbereitung für Wimbledon, nahm Roger Federer in den vergangenen Jahren am Rasenturnier von Halle/Westfalen teil. Bei diesem von allen Turnieren in Deutschland am besten besetzten Event, war der Schweizer in den letzten Jahren fast immer angetreten. Mit neun Titeln und vier Turniersiegen in den vergangenen fünf Jahren, ist der Schweizer hier Rekordsieger. Doch auch dem deutschen Nachwuchsstar Alexander Zverev liegt das Rasenturnier. In den vergangenen beiden Jahren stand er im Finale, musste sich aber beide Male geschlagen geben. 2016 verlor er gegen Landsmann Florian Mayer in drei Sätzen. Neben dem Turnier in Halle gibt es allein in Deutschland insgesamt vier ATP-Events der Herren und zwei WTA-Events der Damen. Nicht eingeschlossen sind all jene Turniere der Challenger-Serie, also der „zweiten Liga“ im Profitennis. Deutschland ist also nach wie vor ein Land, in das Tennisprofis aus aller Welt reisen, um bei großen Turnieren anzutreten.

 

Irgendwo ist immer ein Turnier                        

 

Blickt man auf den Turnierplan der ATP-Tour 2018, so findet man eine wahre Fülle an Turnieren auf der ganzen Welt. 68 Turniere in 32 Ländern auf sechs Kontinenten stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Hinzu kommen noch einmal 58 Turniere auf der WTA-Tour. Das macht zusammen fast 130 Turniere in 365 Tagen. Dabei wird klar: Nicht nur an jedem Tag im Jahr läuft mindestens ein Turnier, es finden immer in der Regel sogar zwei bis drei Turniere parallel statt. Es kann also festgestellt werden: Irgendwo auf der Welt wird immer Tennis auf höchstem Niveau gespielt und an jedem Tag des Jahres gibt es mehrere Matches, auf deren Ausgang gewettet werden kann. Eine Sonderrolle nehmen die so genannten Masters ein. Bei ihnen handelt es sich um Turniere, bei denen nach den Grand-Slams die meisten Weltranglistenpunkte eingefahren werden können. Seit 2009 gibt es in Deutschland kein Masters mehr, nachdem das traditionsreiche Turnier am Hamburger Rothenbaum sein Ende fand. Eine feste Größe im Kalender ist dafür das Masters in Madrid. Die Veranstaltung auf Sand wird oft als „kleines Grand-Slam-Turnier“ bezeichnet, da es gemessen an Zuschauerzahl und ausgeschütteten Preisgeldern am ehesten an die vier großen Events hinkommt. Eine weitere Besonderheit dieses Turniers ist die Farbe des Belags. 2012 traten die Profis auf blauem Sand an, eine Premiere und ein Alleinstellungsmerkmal im Tennissport. Doch viele Profis kritisierten die Veranstalter. Schließlich drohten sowohl Rafael Nadal als auch Roger Federer mit einem Boykott der Veranstaltung, sodass der Sand seit 2013 wieder im gewohnten rot erstrahlt. In diesem Jahr besiegte Rafael Nadal im Finale den Schweizer Stan Wawrinka. Eine weitere Besonderheit des Turniers: Seit der ersten Austragung 2002 konnte kein Profi den Titel verteidigen. 2017 gewann Rafael Nadal, der mit fünf Turniererfolgen Rekordsieger von Madrid ist.

 

Es gibt Tennis auf Hawaii?

 

Als wäre diese Fülle an Turnieren noch nicht genug, finden zusätzlich jedes Jahr der Davis Cup und das Pendant der Damen, der Fed Cup statt. Hier geht es zwar nicht um Weltranglistenpunkte, dafür aber um mannschaftliche Geschlossenheit. Wenn Tennisnationen im Einzel und Doppel gegeneinander antreten, werden aus Einzelkämpfern plötzlich Teamplayer. Die Besonderheit ist, dass das gastgebende Land den Austragungsort und den Belag auswählen darf. Das gibt dem Gastgeber oftmals die Chance, Ort und Belag den eigenen Gunsten entsprechend zu bestimmen. So mutmaßten beispielsweise 2017 böse Zungen wohl nicht zu Unrecht, dass die exotische Kulisse nicht der einzige Grund dafür war, dass die USA die Fed-Cup Viertelfinalpartie 2017 gegen Deutschland ausgerechnet auf Hawaii austrugen. Der vermeintliche Plan der Veranstalter ging auf, die deutsche Top-Athletin Angelique Kerber verzichtete auf die strapaziöse Reise auf die Pazifikinsel und sagte ihre Teilnahme ab. Nach chaotischer Anreise gingen die deutschen Damen dann sang- und klanglos mit 0:4 gegen die Amerikanerinnen unter. Immerhin reichte die Zeit zum Whale Watching auf der Tropeninsel, ehe es für das deutsche Team wieder zurück in die Heimat ging. In der Hoffnung, in diesem Jahr auf solche Strapazen verzichten zu können, geht das deutsche Team mit einer Quote von 18.00 in den diesjährigen Fed Cup.

 

Das Finale steigt in London

 

Nach der unglaublichen Fülle an Tennisturnieren, findet die Saison der Herren traditionell bei den ATP-Finals in London ihren Abschluss. Bei dieser inoffiziellen Tennis-Weltmeisterschaft gehen die besten acht Spieler der Weltrangliste an den Start.

Von 2012 bis 2015 legte der Serbe Novak Djokovic hier eine beeindruckende Siegesserie hin und gewann das Turnier viermal in Folge. 2017 mussten mehrere namhafte Spieler verletzungsbedingt auf ihre Teilnahme verzichten. Alexander Zverev rechnete sich deshalb durchaus Chancen auf den Turniersieg aus, musste allerdings schon nach der Gruppenphase die Segel streichen. Der große Favorit Roger Federer musste sich dann im Halbfinale überraschend dem Belgier David Goffin geschlagen geben. Goffin wiederum verlor das Finale gegen Grigor Dimitrov, der sich bei seiner ersten Turnierteilnahme gleich die Krone des Tennissports aufsetzen konnte.

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