Ein Finale ist immer etwas ganz Besonderes. Vor allem wenn man die Möglichkeit hat, den letzten Grand Slam eines jeden Jahres zu gewinnen. Auch bei den US Open gab es in der langen Historie des Turniers einige Endspiele, die in die Geschichte eingingen.

In der Folge stellen wir euch die fünf größten Finals der US-Open-Geschichte vor. Einige gingen aufgrund ihrer Spannung in die Geschichtsbücher ein, während andere eine ganz besondere Geschichte erzählten. Alle haben aber eines gemeinsam – Sie sind unvergesslich!

US Open 1984: Martina Navratilova – Chris Evert

Die Rivalität der beiden Spielerinnen prägte das Frauentennis in den 70ern und 80ern. Beide gehörten zu diesem Zeitpunkt zu den besten der Welt und ihre Spiele waren teils atemberaubend.

Im Finale der US Open 1984 war die Rollenverteilung jedoch eindeutig. Navratilova ging als klare Favoritin in das 61. Aufeinandertreffen mit Evert. Zwölf Spiele gewann sie zuvor in Folge gegen ihre Rivalin und war nur einen Sieg davon entfernt, den Allzeitrekord von 55 Siegen am Stück zu egalisieren. Der Druck war also ganz klar auf Seiten Navratilovas.

Die vorherigen Matches konnte sie allesamt sehr souverän für sich entscheiden, so dass selbiges auch im Finale erwartet wurde. Aber es sollte anders kommen. Evert zeigte eine bärenstarke Leistung und sicherte sich den ersten Satz mit 6:4, doch Navratilova ließ sich davon nicht beeindrucken. Am Ende gingen Satz zwei und drei an die Favoritin. Auch wenn Evert verlor, war es ein entscheidender Moment in ihrer Rivalität.

Evert agierte in der Folge auf dem Niveau ihrer Rivalin und entschied das folgende Duell der beiden Ausnahmespielerinnen für sich.

US Open 1995: Steffi Graf – Monica Seles

Das Finale der US Open 1995 sollte nicht nur ein ganz besonderes auf dem Platz sein, sondern vor allem die Umstände neben dem Platz macht es zu einem der historischsten der US-Open-Geschichte. Die Rivalität zwischen Steffi Graf und Monica Seles gehört zu einer der größten Rivalitäten des Tennissports.

Den traurigen Höhepunkt erlangte die Fehde der beiden, als Seles bei einem Turnier in Hamburg von einem psychisch gestörten Fan von Graf mit einem Messer am Rücken verletzt wurde. Die damalige Nummer eins der Weltrangliste zog sich daraufhin für zweieinhalb Jahre vom Sport zurück.

Für Graf waren die US Open in jenem Jahr keine einfachen. Jeder ihrer Schritte wurde von Journalisten und Paparazzi verfolgt. Dazu bestimmte nicht ihr Erfolg auf dem Platz, sondern eine ganz andere Sache die Schlagzeilen. Ihr Vater wurde aufgrund von Steuervergehen in Millionenhöhe zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der Druck auf die Deutsche war auch deshalb immens.

Im Finale kam es dann zum lange erwarteten Aufeinandertreffen der beiden Rivalinnen. Zu Beginn schien alles für Seles zu laufen, die bereits mit 6:5 im ersten Satz führte, ehe Graf sich den Satz noch im Tiebreak holte. Seles zeigte sich aber wenig beeindruckt und demontierte die Deutsche mit 6:0 im zweiten, ehe Graf den entscheidenden dritten Satz mit 6:3 für sich entschied. Es war ihr damals 18. Grand-Slam-Titel und eines der großartigsten Spiele der beiden.

US Open 2009: Juan Martin Del Potro – Roger Federer

Das Finale bei den US Open 2009 sollte eigentlich die große Roger Federer Show werden. Der Schweizer Ausnahmespieler war nicht nur auf dem Weg, seinen sechsten US-Open-Titel in Folge zu gewinnen, sondern auch der erste Spieler seit Rod Laver zu werden, der in einen Kalenderjahr sowohl auf Sand, Gras als auch auf Hartplatz einen Grand Slam gewinnen konnte.

Im Finale traf er auf den damals 21-jährigen Argentinier Juan Martin Del Potro, für den es sein erstes Grand-Slam-Finale überhaupt war. Zu Beginn lief alles wie erwartet. Federer sicherte sich den ersten Satz mit 6:3.

Im zweiten Satz gab es dann die erste Überraschung, als sich Del Potro im Tiebreak durchsetzte. Der Schweizer war sichtlich erstaunt von Del Potros Leistung, fand im dritten Satz aber zu seinem Spiel zurück, ehe der vierte abermals im Tiebreak an den Argentinier ging. Alle gingen davon aus, dass sich die damalige Nummer eins im fünften und letzten Satz durchsetzen würde, doch es kam anders als gedacht.

Federer wirkte müde und konnte dem schnellen und agilen Argentinier nichts mehr entgegensetzen. Mit 6:2 holte sich Del Potro den entscheidenden Satz. Damit gewann er nicht nur seinen ersten Grand Slam, sondern wurde auch der erste Argentinier, dem dies gelang. Bis heute wartet Federer auf seinen sechsten Triumph in New York. Vielleicht klappt es dieses Jahr.

US Open 2012: Andy Murray – Novak Djokovic

Die US Open 2012 waren nicht nur in der Karriere von Andy Murray ein Meilenstein, sondern auch für den gesamten britischen Tennissport ein großes Ereignis. Murray reiste mit vier Grand-Slam-Finalniederlagen im Gepäck zu dem Turnier in New York an.

Der Brite zeigte im Verlaufe des Turniers überzeugende Leistungen und traf in seinem fünften Grand-Slam-Finale auf den damaligen Weltranglisten-Zweiten Novak Djokovic, der ihm noch bei den Australian Open eine schmerzhafte Niederlage im Halbfinale zugefügt hatte.

Djokovic hatte zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Grand-Slam-Titel auf seiner Habenseite und wollte in Flushing Meadows unbedingt einen weiteren hinzufügen. Das Spiel hielt was sich die Fans und Experten versprochen hatten. Beide Spieler leisteten sich kaum Fehler und nahezu jeder Ballwechsel war ein Highlight.

Gleich der erste Satz wurde in einem 22-Punkte Tiebreak entschieden, mit dem besseren Ende für den Briten. Auch den zweiten holte sich der damalige Olympiasieger. In der Folge war aber Djokovic an der Reihe und glich in nicht weniger spannenden Sätzen wieder aus.

Im letzten Satz war es dann abermals Murray, der sich frühzeitig eine 3:0-Führung erarbeitete und diese nach gut fünf Stunden Spielzeit auch nicht mehr hergab. Es war nicht nur Murrays erster Grand-Slam-Titel, sondern auch der erste für einen britischen Tennisspieler seit 1936.

US Open 2018: Naomi Osaka – Serena Williams

Die meisten Tennisfans werden sich noch an das Finale der Frauen im vergangenen Jahr erinnern und das nicht nur wegen der Siegerin. Im Finale der US Open 2018 kam es zum Aufeinandertreffen der Generationen. Auf der einen Seite die langjährige dominante Kraft im Frauentennis, Serena Williams. Auf der anderen Seite die 16 Jahre jüngere Naomi Osaka.

Während das Match eine unerwartet klare Sache für Osaka wurde, waren es vor allem die Begleitumstände, die dieses Finale unvergesslich machen. Williams geriet früh in der Partie mit dem Schiedsrichter aneinander und fühlte sich während des Matches durchweg unfair behandelt.

Gleich drei Verwarnungen erhielt die US-Amerikanerin vom Schiedsrichter. Die erste gab es wegen unerlaubten Coachings, die zweite wegen des Zertrümmerns ihres Schlägers und die dritte wegen Beleidigung des Schiedsrichters. Die Fachpresse bezeichnete das Auftreten von Williams im Nachgang als "unwürdig".

All das führte dazu, dass sich Williams nicht wirklich auf ihr Spiel konzentrierte. Naomi Osaka war es recht, die sich ihren ersten Grand-Slam-Titel sicherte, auch wenn sie sich wahrscheinlich gewünscht hätte, dass die Begleitumstände andere gewesen wären.

Die Japanerin zeigte auch in der Folge, dass sie kein One-Hit-Wonder ist. Nur Monate später holte sich Osaka in Melbourne ihren zweiten Grand-Slam-Titel. Auch wenn es aktuell nicht so richtig gut läuft ihren Titel bei den US Open will die 21-Jährige in diesem Jahr unbedingt verteidigen.

*Die Rechte an dem Bild liegen bei Seth Wenig / AP Photo*

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