Nach den ATP Finals dürfen sich die Tennis-Fans noch über ein letztes Highlight in dieser Saison freuen. Im Finale des Davis Cup trifft Frankreich vor heimischem Publikum auf Kroatien. Die Neuauflage des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 findet vom 23.-25. November statt und ist gleichzeitig die letzte Davis-Cup-Partie bevor dann 2019 die neue Reform in Kraft tritt.

Vor dem Duell in Lille haben wir uns mit der Davis-Cup-Geschichte beider Nationen auseinandergesetzt und den Kader analysiert, der den letzten traditionellen Davis-Cup-Pokal für ihr Land gewinnen soll.

Das Drama von 2016

Kroatien nahm 1993 erstmals als eigenständige Mannschaft am Davis Cup teil. Seither stand die Mannschaft des aktuellen Teamchefs Zeljko Krajan zwei Mal im Finale.

Zum ersten Mal im Jahr 2005, als Kroatien in Bratislava auf die Slowakei traf und dank Ivan Ljubicic und Mario Ancic die erste Mannschaft wurde, die als ungesetztes Team die begehrte Trophäe gewann.

 

2016 bot sich den Kroaten nach dem überraschenden Halbfinalsieg gegen Frankreich die nächste Chance auf den Titel und bis Mitte des Entscheidungstages sah es richtig gut aus. Marin Cilic im ersten Einzel und das Doppel Cilic/Dodig sorgten nach dem zweiten Tag für eine knappe 2:1-Führung.

Am dritten und letzten Tag trafen mit Cilic und Del Potro zunächst die Topspieler beider Nationen aufeinander. Der Kroate erwischte einen optimalen Start und sicherte sich die Durchgänge eins und zwei. Doch der Argentinier gab nicht auf, drehte die Partie und verwandelte nach fast fünf Stunden den Matchball zum 2:2 Ausgleich.

Im abschließenden Einzel setzte sich Delbonis dann souverän gegen Ivo Karlovic durch und sorgte für Tränen im kroatischen Lager.

Frankreich will Titel Nummer elf

Die Franzosen nehmen bereits seit 1904 am Davis Cup teil und durften sich in dieser Zeit satte zehn Mal über den Titel freuen.

Dabei war die Mannschaft des aktuellen Kapitäns Yannick Noah von Mitte der 20-er Jahre bis Anfang der 30-er die dominante Nation und fuhr sechs Siege in Folge ein. Die nächsten Erfolge gab es dann erst wieder 1991, 1996 und 2001.

Im vergangenen Jahr ließ Frankreich dann durch ein 3:2 im Finale gegen Überraschungsmannschaft Belgien den lang ersehnten zehnten Titel folgen. Lucas Pouille avancierte dabei beim Stand von 2:2 durch seinen glatten Dreisatzsieg über Steve Darcis zum Helden der Nation und verwandelte die Arena in Lille in ein Tollhaus.

 

Kroatien leichter Favorit

Kommendes Wochenende nehmen Yannick Noah und sein Team also die Titelverteidigung ins Visier. Austragungsort ist erneut Lille. Ein Blick auf den Kader beider Mannschaften lässt erahnen, dass Kroatien (Siegquote: 1.40) aufgrund der Ranglistenposition beider Einzelspieler zumindest sportlich als leichter Favorit nach Frankreich reist.

Mit Marin Cilic (Nummer Sieben der Welt), der als einziger Einzelspieler bei den Finals in London dabei war und Borna Coric (Nummer 12), der in den letzten Monaten durch starke Leistungen auf sich aufmerksam machte, hat Zeljko Krajan zwei exzellente Akteure für die Einzel zur Verfügung.

Lucas Pouille (Nummer 32), Jeremy Chardy (Nummer 40) und Jo-Wilfried Tsonga (nach langer Verletzung Nummer 259) sind allesamt gestandene und erfolgreiche Profis, dennoch werden die Kroaten zumindest sportlich als Favoriten in die Einzel gehen. 

 

Das Defizit im Einzel machen die Franzosen (Siegquote: 2.90im Doppel wett. Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut standen gemeinsam im Finale der Doppelkonkurrenz bei den ATP Finals und sind ein eingespieltes Team.

Aller Voraussicht nach bekommen es die beiden mit Ivan Dodig und Mate Pavic zu tun und müssen unbedingt gewinnen, wenn die begehrte Trophäe in Frankreich bleiben soll.

Tolle Atmosphäre vorprogrammiert

Ein weiterer Faktor sind die Zuschauer. Die Franzosen spielen vor heimischem Publikum, was in den einen oder anderen Situationen ungeahnte Kräfte bei Spielern der Heimmannschaft freisetzen kann. Sorgt die Menge für eine tolle Atmosphäre und saugen Pouille und Co diese auf, dann könnte sogar die sportliche Überlegenheit von Cilic und Coric am Ende nicht genug sein und das Pendel zugunsten der Franzosen ausschlagen lassen.

Eine tolle Stimmung ist also vorprogrammiert, denn es ist das letzte Davis-Cup-Duell bevor der umstrittene neue Modus in Kraft tritt. In Zukunft wird der Faktor Zuschauer deutlich geringer ausfallen. Deshalb werden die französischen und kroatischen Fans für einen würdigen Abschied des traditionellen Davis Cups sorgen und Tennis-Fans aus aller Welt dürfen sich auf spannende Matches freuen. Am Freitag geht´s los!

Die voraussichtlichen Einzel vom Freitag im Überblick:

Jeremy Chardy (3.25) – Borna Coric (1.34)

Jo-Wilfried Tsonga (3.15) – Marin Cilic (1.36)

 

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