Erst sieben Mal gab es die Partie zwischen England und Kroatien, auf eines war dabei jedoch immer Verlass – viele Tore.  Dabei waren vor allem die letzten beiden Begegnungen äußerst brisant. In der Qualifikation zur Europameisterschaft im Jahr 2007 konnten die bereits qualifizierten Kroaten das Weiterkommen der Engländer verhindern. Im Jahr darauf folgte die „Revanche“, als England in der WM-Qualifikation mit einem 5:1-Sieg das Ausscheiden der Kroaten perfekt machte. Auch das diesjährige Halbfinale verspricht viel Spannung. Hier sind fünf Gründe, warum England nach 52 Jahren wieder ein Weltmeisterschaftsfinale erreicht.

Englands Standardstärke

Die größte Gefahr der Engländer ging bisher von Standardsituationen aus. Mit acht Toren erzielte man mehr als jedes andere Team.

Im Spiel gegen Schweden brachte Harry Maguire die Engländer per Kopfball mit 1:0 in Führung. „Ich bin sehr glücklich, dass mir Gareth [Southgate] das Vertrauen schenkt. Mein erstes Tor für England erzielt zu haben macht mich sehr stolz. Ein unglaublicher Moment.“ Auch John Stones, Innenverteidiger von Manchester City, traf bereits zweimal per Kopfball.

Dazu kommt, dass die Kroaten gerade bei Standardsituationen in den letzten Spielen Schwächen offenbarten. So kassierte man im Achtelfinale gegen Dänemark bereits in der ersten Minute, nach einem langen Einwurf einen Gegentreffer. Auch im Viertelfinale gegen Russland musste Kroatien ins Elfmeterschießen, weil man, nach einem Freistoß in der 115. Minute, Mário Fernandes ungehindert zum Kopfball stiegen lies. Die Quote auf einen erneuten 1:0-Führungstreffer per Kopfball liegt bei 6,50.

Gutes Kollektiv

Im Viertelfinale zeigten die Engländer, dass sie nicht von Harry Kanes Treffern abhängig sind. Der Stürmer von Tottenham Hotspur ging gegen Schweden leer aus, spielte aber trotzdem mannschaftsdienlich.

Die junge Mannschaft bewies in den bisherigen Spielen mentale Stärke. Es herrscht ein kollektiver Geist, den man bei den letzten Weltmeisterschaften vermisste.  Genau das könnte auch im Spiel gegen Kroatien der Schlüssel zum Erfolg sein. „Wir wollen das Land einfach nur stolz machen.“, erklärt Kane.

Die Euphorie ist auch bei den englischen Fans ungebrochen. Dies soll sich auch auf die Zuschauerzahlen in Russland auswirken. Waren im Viertelfinale noch magere 3500 englische Anhänger im Stadion in Samara, sollen es im Luschniki-Stadion in Moskau deutlich mehr werden.

Besiegter Elfmeterfluch und guter Torhüter

Nachdem die Three Lions 1990, 1998 und 2006 in drei von drei Elfmeterschießen bei einer Weltmeisterschaft scheiterten, wurde mit dem Erfolg gegen Kolumbien der Elfmeterfluch endlich gebrochen. Die Spieler bereiteten sich bereits seit März durch besondere Trainingseinheiten und psychologische Tests darauf vor.

Den historischen Moment besiegelte Eric Dier, der zum entscheidenden 4:3 verwandelte. In der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Kroatien äußerte er sich zum Halbfinale. „Wir wollen mehr. Hoffentlich können wir das am Mittwoch zeigen“, so Dier.

Nicht nur die Zeiten, in denen man sich darauf verlassen konnte, dass England ein Elfmeterschießen verliert sind vorbei, inzwischen haben sie auch einen richtig guten Torwart. Über Jahrzehnte machte man sich über die englischen Torhüter lustig, doch Jordan Pickford überzeugte nicht nur im Elfmeterschießen gegen Kolumbien. Auch in den Spielen zuvor zeigte er starke Paraden. Der 24-Jährige gibt sich trotzdem bescheiden: „Wenn ich gut spiele und meine Leistung abrufen kann, hilft das uns allen.“ Die Quote auf einen Sieg Englands ohne Gegentor liegt bei 3,45.

Kroatien musste schon in zwei Spielen in die Verlängerung

Wie schon im Achtelfinale ging es für die Kroaten gegen Russland über die volle Distanz. Dass das Turnier bisher sehr kräftezehrend war, sah man der Mannschaft im Viertelfinale an.

In der 88. Minute ging der Torwart, Danijel Subašić, schreiend zu Boden, weil er sich am Oberschenkel verletzt hatte. Da Trainer Zlatko Dalic zu diesem Zeitpunkt bereits dreimal ausgewechselt hatte, musste er weiterspielen. Er biss auf die Zähne und konnte dann im Elfmeterschießen einen Elfmeter von Fedor Smolov halten. Ohne seine starke Leistung hätte die kroatische Nationalmannschaft wohl schon ihre Koffer packen müssen.

Auch Mario Mandžukić ging gegen Ende des Spiels auf dem Zahnfleisch. Ob vier Tage Regeneration reichen werden, ist fraglich. Der Kräfteverschleiß könnte gegen England eine entscheidende Rolle spielen.

England  ist dagegen deutlich ausgeruhter. Ihnen steckt eine Verlängerung weniger in den Beinen. Außerdem konnte man im letzten Gruppenspiel gegen Belgien fast die gesamte erste Elf schonen, da man bereits für die K.-O.-Phase qualifiziert war.

England hat die stärkere Offensive

Die englische Nationalmannschaft schoss elf Tore im laufenden Turnier, nur Belgien konnte häufiger treffen. Obwohl Kane gegen Schweden nicht traf ist er natürlich immer für ein Tor gut. Er führt noch immer die Torjägerliste mit sechs Treffern an.

In der Breite ist man in der Offensive besser aufgestellt als die Kroaten, denen es im Sturm an Alternativen fehlt. Bis auf Luka Modric konnte noch kein Spieler mehr als einmal treffen. Die Quote auf ein Spiel ohne Torerfolg der Kroaten liegt bei 2,45.

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