Der HSV steigt ab, Deutschland scheitert in der Gruppenphase einer WM und England gewinnt ein Elfmeterschießen – im Fußballjahr 2018 ist alles möglich. Auch die WM 2018 ist unberechenbar wie nie. Dennoch haben wir fünf Gründe gesammelt, warum Schweden ins Halbfinale einziehen wird.

Schwedischer Defensivfußball

Schwedens Top-Torjäger in Russland ist ihr Kapitän Andreas Granqvist. Das ist bezeichnend, denn der 33-Jährige ist der Abwehrchef bei den Skandinaviern und seine beiden Tore schoss er vom Elfmeterpunkt aus.

Der schwedische Fußball bietet in der Ära nach Zlatan Ibrahimovic kein Offensivspektakel mehr, denn die Kernkompetenz ihres Coaches Janne Andersson ist die Defensive. In vier Spielen konnten sie hinten dreimal die Null halten. Bislang gelang es nur den Deutschen, gegen Schweden zu treffen.

Besonders stark verteidigen Granqvist und Co bei Standards – eine der größten Stärken Englands. "Gerade im Strafraum müssen wir sicher stehen. Ihre Bälle dürfen nicht ankommen", so Granqvist auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Auf ein erneutes Spiel ohne Gegentor für Schweden gibt es eine Quote von 3.65.

Außer Harry Kane funktioniert offensiv sehr wenig

An Harry Kane führt kein Weg vorbei. Mit sechs Toren führt er die Torjägerliste der WM an - ein Wert, der bei den letzten zwei Turnieren für den Top-Torjägertitel reichte. Doch hinter ihm konnte bislang kein englischer Offensivspieler wirklich überzeugen.

Raheem Sterling, der in drei Spielen als Sturmpartner für Kane auflief, blieb auch gegen Kolumbien ohne Torbeteiligung. Marcus Rashford und Jamie Vardy waren auch noch nicht erfolgreich. Englands größte Entdeckung der ansonsten enttäuschenden Euro 2016, Dele Alli, konnte den hohen Erwartungen noch nicht gerecht werden. Im Spiel gegen Kolumbien verletzte er sich leicht, ein Einsatz im Viertelfinale ist noch unsicher.

Für Alarmglocken ist es noch zu früh, schließlich konnten die Engländer immerhin schon neun Tore schießen. Sechs davon fielen aber gegen Panama. Erschreckend ist auch, dass diese neun Tore von drei Spielern geschossen wurden - Jesse Lingard traf einmal, Manchester City Innenverteidiger John Stones zweimal und Harry Kane sechsmal. Das schwedische Abwehrbollwerk weiß also, auf wen sie sich konzentrieren müssen.

"Er ist unglaublich stark, nicht nur vom Elfmeterpunkt, sondern generell als Stürmer – er kann einfach alles", stellt Granqvist auf der Pressekonferenz fest. "Es wird sehr hart gegen ihn, aber wenn wir Kane aus dem Spiel nehmen können, dann wird es schwer für England."

England erst mit einem vollkommen überzeugenden Auftritt

Last-Minute Sieg im Auftaktspiel gegen Tunesien, Energiesparmodus gegen Belgien und Zitterpartie gegen Kolumbien – bislang konnten die Three Lions nur gegen Panama vollkommen souverän auftreten. Mit 6:1 schoss man den WM-Debütanten aus dem Turnier. Die Schweden haben ein ganz anderes Kaliber als Tunesien und Panama, die beide gegen England treffen konnten. Insgesamt kassierten die Engländer in vier Spielen vier Tore und konnten kein einziges Mal zu null spielen. Womit wir auch schon zum nächsten Punkt kommen.

Den Schweden reicht wenig für viel

Die Schweden brauchen nicht viele Chancen für den Torerfolg – jeder dritte Torschuss sitzt. England sollte gewarnt sein, denn vor allem Kyle Walker war in den vergangenen Spielen ein Wackelkandidat. Im Verein spielt er überwiegend als Rechtsverteidiger. Im Nationaltrikot sieht ihn Gareth Southgate als äußerer Innenverteidiger in einer Dreierkette.

Auf dieser ungewöhnlichen Position produzierte er schon einige Fehler. Sein fataler Fehlpass in den Schlussminuten gegen Kolumbien blieb zwar ohne Folgen, gegen Tunesien verursachte er aber einen Elfmeter, der zum Ausgleich führte.

Gegen Südkorea und die Schweiz bewiesen die Schweden, dass sie eine Führung souverän verteidigen können.

Die Quote auf einen Sieg der Schweden mit einem Tor Vorsprung liegt bei 6.75.

Forsberg kommt in Fahrt

Seit dem Abgang von Zlatan Ibrahimovic ist der schwedische Fußball keine One-Man-Show mehr. Wenn aber einer den Unterschied machen kann, dann Emil Forsberg von RB Leipzig. Im Spiel gegen die Schweiz wurde er durch sein Tor in der 66. Minute zum Man oft he Match.

Nach zwei enttäuschenden Auftritten gegen Südkorea und Deutschland, fand er gegen Mexiko zurück zu alter Stärke. Wenn seine Formkurve nach dem Spiel gegen die Schweiz noch weiter steigt, könnte er zur entscheidenden Figur gegen England werden. Die Quote auf ein Forsberg-Tor im Viertel finale liegt bei 7.50.

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