Es steht wieder eine Weltmeisterschaft vor der Tür und ganz Fußball-Deutschland fiebert mit seiner Mannschaft mit, wenn es um die Titelverteidigung geht. Vor vier Jahren schrieb die Elf von Joachim Löw Geschichte und holte den vierten Stern durch einen Sieg in der Verlängerung gegen Argentinien.

Seitdem ist viel passiert und ein deutlich verändertes Team greift erneut an. Wie steht es um die Chancen auf den nächsten großen Coup?

Gerüst von 2014 wird durch viele Alternativen ergänzt

Der Blick auf den deutschen WM-Kader ergibt viele wertvolle Erkenntnisse, was in den vergangenen vier Jahren geschehen ist. Seit dem gefühlvollen Abschluss von Mario Götze ins Tor und zugleich auch ins Herz Argentiniens durchlebte die Mannschaft - wie sie sich so gerne zwecks Marketings bezeichnet - Höhen und Tiefen. Insbesondere die Zeit nach dem Titelgewinn wurde zur schwierigen Phase. Nicht immer fanden die Spieler die nötige Motivation, um sich gegen kleinere Gegner entsprechend zu wehren.

So ließ die DFB-Auswahl Grundtugenden vermissen, die sie eigentlich auszeichnen. Etwas wacklig, aber letztlich doch souverän, ging deshalb die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 über die Bühne, wo das Aus trotz ansprechender Leistung gegen Frankreich im Halbfinale folgte. Die folgenden zwei Jahre gerieten zu einer Machtdemonstration auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Eine souveräne Qualifikation mit zehn Siegen in ebenso vielen Spielen wurde durch den Gewinn des Confederations Cup 2017 garniert.

Aktiv war vor einem Jahr in Russland ein Kader, der mit jenem der Weltmeisterschaft nichts zu tun hatte. Vielmehr gab das Trainerteam seinen etablierten Kräften eine Pause, um Neulinge zu testen, die ihre Sache fantastisch machten. Angeführt von Jonas Hector, Joshua Kimmich und Leon Goretzka, rollte das Team bis ins Finale, wo Chile dem Siegtreffer von Lars Stindl zum Opfer fiel. Auch Torschützenkönig Timo Werner überzeugte beim Turnier so sehr, dass ihm bei der WM die Rolle als Startelf-Stürmer zufällt.

Bei 888sport ist der Mann von RB Leipzig mit einer Quote von 17,00 oben dabei (Stand 6. Juni), wenn es um den Goldenen Schuh beim Weltturnier geht. Wer nun in der Startelf in Russland allerdings viele weitere Neuerungen erwartet, sieht sich getäuscht. Aus der Weltmeisterelf von 2014 werden - Gesundheit vorausgesetzt - noch immer acht Spieler in der ersten Elf spielen. Allen zwischenzeitlichen Schwächen der Stammspieler zum Trotz haben es die Alternativen in vier Jahren nicht geschafft, sie zu verdrängen.

Somit ist mit einer erfahrenen Elf zu rechnen, die ihre Leistung bringen wird, wenn man die Vorbereitungen Löws bei vergangenen Turnieren zugrunde legt. Die Frage ist deshalb, ob die Spieler von der Bank vergleichbaren Einfluss ausüben können, wie dies Götze, André Schürrle oder Per Mertesacker 2014 taten.

Machbare Vorrundengruppe - wann wartet der erste Knaller?

Ob es ihnen gelingt oder nicht: Die Vorrundengruppe der DFB-Elf erscheint mehr als machbar. Mit Mexiko wartet im Auftaktspiel der wohl härteste Gegner, dessen erste Mannschaft jedoch erst im angesprochenen Confed Cup Halbfinale von der deutschen B-Auswahl mit 4:1 aus dem Stadion geschossen wurde. Sicherlich muss man bei einer Weltmeisterschaft nicht mit dem gleichen Resultat rechnen, doch Favorit ist Deutschland allemal. Die Lateinamerikaner verlassen sich auf ein starkes Mittelfeld, das mit Andres Guardado und Hector Herrera bestückt ist.

Währenddessen spielt der aufregendste Spieler zweifellos auf dem Flügel und heißt Hirving Lozano. Seine Geschwindigkeit und Treffersicherheit könnte neben jener Chicharitos zum Problem für die deutsche Abwehrkette werden, nicht zuletzt durch die offensive Interpretation seiner Rolle durch Joshua Kimmich.

Es folgt Schweden, das im viel diskutierten Playoff-Duell die Italiener aus der WM schoss. Die Mannschaft kommt anders als in vergangenen Jahren mit Zlatan Ibrahimovic ohne den großen Star aus, bringt aber taktisch deutlich bessere Leistungen, nicht zuletzt durch Nationaltrainer Janne Andersson, der das Team 2016 nach einer schwachen Europameisterschaft übernahm.

Variable Formationen sorgen dafür, dass sich die Skandinavier jedem Gegner anpassen können. Dennoch beschäftigen den WM-Finalisten von 1958 einige Fragezeichen um die Leistungsfähigkeit bestimmter Spieler. Albin Ekdal wurde beim Hamburger SV immer wieder zu früh nach Verletzungen eingesetzt, sodass sein Körper nie ganz heilen konnte.

Vorne sind Marcus Berg und Ola Toivonen Fragezeichen, da beide in ihren Klubs nicht viel spielen durften. So überrascht es letztlich wenig, dass Deutschland in den 888sport Quoten mit 1,44 favorisiert wird. Schwedens Quote im direkten Duell liegt bei 7,50. Die DFB-Elf ist der klare Favorit, muss die schwedische Defensivmauer jedoch besser überwinden, als es etwa Italien tat. Traditionell hat Deutschland oftmals im zweiten Turnierspiel Probleme; Vorsicht ist also angesagt.

Zu guter Letzt kommt es in der Vorrundengruppe F zum Duell Deutschland - Südkorea. Bei normalen Verlauf der Dinge sollte das Achtelfinale bereits feststehen. Falls dem nicht so ist, erwartet Müller und Co. ein nimmermüdes, arbeitendes Team, das unter Tae-Yong Shin vor allem auf die Offensive setzt. Dass dies oftmals nicht zu positiven Resultaten führte, ist dann wenig erstaunlich. Das Mittelfeld bietet einiges an Potential, vorne wirbelt Tottenhams Stürmer Heung-Min Son.

An dieser Stelle hören die positiven Details zu Südkorea dann aber auch auf. Die Abwehr ist löchrig, der Torhüter genügt ebenfalls nicht höchsten Ansprüchen einer WM. Zudem strahlt die Mannschaft abseits von Son keinerlei Torgefahr aus und sollte es gegen einen Gegner aus der Kategorie Deutschlands schwierig haben. Ein Weiterkommen in dieser für die Asiaten schwierigen Gruppe ist nahezu ausgeschlossen.

Wann also beginnen für Deutschland die echten Herausforderungen? Im Achtelfinale wohl noch nicht - es sei denn, Brasilien blamiert sich in seiner schwachen Gruppe bis auf die Knochen. Costa Rica, die Schweiz und Serbien kämpfen um Platz 2 und damit das Ticket für ein Spiel gegen den amtierenden Weltmeister. Die schwierigste dieser Aufgaben könnte noch Serbien sein.

Gegner aus Osteuropa sind für den DFB meist unangenehm zu bespielen, man denke nur an die Niederlagen gegen Bulgarien (1994), Kroatien (1998) und eben jenes Serbien (2010) zurück. Die Kombination 1. Brasilien 2. Serbien in Gruppe E gibt bei 888sport eine Quote von 3,50. Ab dem Viertelfinale könnte es dann auch für Deutschland so richtig ernst werden, wenn Größen wie Belgien oder Kolumbien warten. Gegen Spanien und Co. geht es aller Voraussicht nach erst ab dem Halbfinale. Die Chancen auf eine abermalige Vorschlussrunde unter Löw stehen also nicht allzu schlecht.

Ein Blick in die Geschichtsbücher

Der Blick in die Geschichtsbücher spricht nicht unbedingt für eine Titelverteidigung. Die letzte dieser Art fand 1962 in Chile statt, als Brasilien sich die in Schweden gewonnene Krone erneut aufsetzte. Doch die Zeiten von Pelé und Co. sind vorbei, viel ausgeglichener kommen die Teams heute daher.

Zumindest die Wette auf eine deutsche Halbfinalteilnahme - bei 888sport mit einer Quote von 2,00 bedacht - sollte sich lohnen. Seit dem 2. Platz beim Turnier in Japan und Südkorea 2002 unter Rudi Völler schaffte man es immer ins Halbfinale, unter Joachim Löw sogar bei sämtlichen Europameisterschaften. Das letzte frühe Aus ereilte die Mannschaft bei der Euro 2004 in der Vorrunde.

Drei Mal hatte die DFB-Elf bisher einen WM-Titel zu verteidigen, jedes Mal ging es schief, auch wenn sich die Geschichten etwas unterschieden. Nach dem Wunder von Bern 1954 ging es vier Jahre später nach Schweden, wo es unter skandalösen Umständen in einem überharten Spiel gegen den Gastgeber im Halbfinale aus dem Turnier ging. 1978 reiste ein Team ohne die Stützen des Heimtriumphes - wie Franz Beckenbauer und Gerd Müller - an.

Entsprechend stolperte sich das Team zu einem Unentschieden nach dem anderen und schied letztlich ausgerechnet gegen Österreich aus. Der Kommentar von Edi Finger wird noch heute bei jedem Länderspiel ausgegraben. 1994 schließlich war das erwähnte Bulgarien im Viertelfinale Endstation, obwohl die Mannschaft eigentlich noch stärker als jene von 1990 eingeschätzt worden war, aber jeglichen Teamspirit vermissen ließ. Wie es wohl in diesem Jahr enden wird?

Hier im 888sport-Blog gibt es die besten Tipps unserer Wettexperten. Wer ist gut drauf? Wer kriegt die Kurve? Und wer macht den Abflug? Wir haben die Fakten. Und gerne auch mal eine klare Meinung über die verrückte Welt des Sports.