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Am Samstag um 17 Uhr beginnt für die deutsche Nationalmannschaft die Stunde der Wahrheit. Im Fischt-Stadion von Sotschi trifft die Elf von Jogi Löw auf Schweden, das ihr erstes Gruppenspiel knapp gegen Südkorea gewann. Deutschland steht somit unter enormen Druck, um nicht bereits nach der Vorrunde die Heimreise antreten zu müssen.
Trotzdem sind wir optimistisch und stellen euch drei Gründe vor, warum „die Mannschaft“ die wichtigste Begegnung seit dem EM-Halbfinale 2016 für sich entscheidet.
1. Die Wiedergutmachung
Selten hat man in den letzten Jahren eine derartig schwache Leistung eines deutschen Teams wie gegen Mexiko gesehen. Ganz Fussball-Deutschland war schockiert über den Auftritt ihrer Stars, die in der ersten Hälfte von den Nordamerikanern mehrfach überrannt wurden.
Bereits nach einer Minute hätte es im Tor von Manuel Neuer klingeln können, als Hirving Lozanos Schuss in allerhöchster Not von Boateng geblockt wurde. Doch selbst diesen Warnschuss nahmen die Deutschen nicht wahr und liefen ein ums andere Mal in einen Konter. So kam es in der 35. Minute wie es kommen musste: Wieder war der schnelle Lozano auf der linken Seite durch, düpierte Özil mit einem Haken nach innen und ließ Kapitän Neuer keine Chance.
Als sich Kroos & Co. von diesem Schock erholt hatten, war es bereits zu spät. Mitte der zweiten Halbzeit kämpfte sich Deutschland zwar zurück in die Partie, etwas Zählbares kam aber nicht mehr heraus.
Nach der ersten WM-Auftakt Niederlage seit 1982 darf man gespannt sein auf die Reaktion der deutschen Mannschaft. Manuel Neuer ist auf jeden Fall heiß auf das nächste Spiel: „Nach der Niederlage gegen Mexiko hätten wir gerne am gleichen Tag noch gegen Schweden gespielt“, betonte der Weltklassetorhüter am Dienstag.
Viele erwarten von Löws-Truppe eine Trotzreaktion, um die harsche Kritik in den letzten Tagen verstummen zu lassen.
2. Die Individuelle Klasse
Im Normalfall kann es in der Partie nur einen Sieger geben. Niemand in Schwedens Team kann mit der spielerischen Klasse eines Toni Kroos oder der Schnelligkeit von Timo Werner mithalten. Auch der Marktwertvergleich spricht eine deutliche Sprache: Den 883,00 Mio. € des deutschen Kaders stehen 119,75 Mio. € bei den Skandinaviern gegenüber. Bringt „die Mannschaft“ am Samstag eine tadellose Einstellung auf den Platz – diese wurde gegen Mexiko schmerzlich vermisst – steht dem ersten Gruppensieg nichts im Weg.
Möglich, dass Löw am Wochenende einige Veränderungen an der Aufstellung vornimmt. Als erster Kandidat wird hierbei Marco Reus gehandelt, der als einziger Lichtblick bei der Auftaktniederlage galt und den schwachen Draxler ersetzen könnte.
3. Die Bilanz
Die letzte Niederlage gegen Schweden datiert vom 21.09.1988, als die deutsche Elf beim Olympia-Turnier mit 1:2 verlor. Seitdem gab es für den DFB in sieben Spielen fünf Siege und lediglich zwei Remis. Besonders an die Begegnung in Berlin im Jahr 2012 dürften sich die meisten Zuschauer noch erinnern: Deutschland führte nach 56. Minuten klar mit 4:0 und musste sich nach 90 Minuten trotzdem mit einem Punkt zufrieden geben. Ibrahimovic eröffnete mit seinem Tor eine unfassbare Aufholjagd, die in einem historischen 4:4 endete. Nichtsdestotrotz haben die Duelle der vergangenen Jahre gezeigt, dass die Schweden alles andere als unschlagbar sind.
Prognose:
Die Deutschen gehen mit jeder Menge Wut im Bauch in die Partie und werden versuchen, so früh wie möglich das schwedische Abwehrbollwerk zu knacken. Platzt bei Werner & Co. in der ersten Hälfte der Knoten, gibt es eine 1.54 Quote abzuräumen.
Als klarer Favorit wird auf jeden Fall Deutschland gehandelt. Ein Sieg des WM-Titelverteidigers wird mit einer 1.40 Quote belohnt, möglich wäre auch ein knapper Erfolg mit weniger als drei Toren im Spiel (3.00 Quote).
