Zum finalen Test vor der WM in Russland gegen Belgien reist die portugiesische Nationalmannschaft mit Frust im Bauch. Im letzten Testspiel gegen Tunesien schenkten sie eine 2:0 Führung weg und zeigten, dass sie noch lange nicht in WM-Form sind.
Das ist eigentlich kein schlechtes Omen, wenn man bedenkt, dass Portugal bei der Europameisterschaft eigentlich erst im Finale Top-Leistung brachte. Diese Taktik dürfte in Russland aber nicht aufgehen, denn sollten sie wieder Gruppendritter werden, wäre der WM-Traum geplatzt.
Zuviel sollte man natürlich nicht in solche Testspiele hinein interpretieren, da sie nicht zu einhundert Prozent aussagekräftig sind. Außerdem mussten die Portugiesen auf Cristiano Ronaldo verzichten, der nach dem Champions League Finale noch nicht zum Team gestoßen war. Dennoch wird Portugal vieles daran liegen, die Moral durch einen Überraschungssieg gegen Belgien wieder zu heben. Die Quote für einen Erfolg der Portugiesen liegt bei 4.35.
Im Vergleich zur Euro 2016 hat sich einiges getan im Kader der Portugiesen. Insgesamt sieben EM-Helden dürfen nicht mit nach Russland. Neben altersbedingten Rücktritten mussten auch einige Spieler nach schwachen Spielzeiten ihren Kaderplatz abgeben, darunter Renato Sanches, Nani und Andre Gomes.
Belgien: Aus Stars ein Team formen
Das belgische Aufgebot ist gespickt mit Stars und genau darin lag in den letzten Turnieren das Problem der „roten Teufel“. Bislang gelang es keinen Trainer so richtig aus diesem Konglomerat von Weltklassespielern ein funktionierendes Mannschaftsgefüge zu basteln.
Es liegt nicht fern von einer goldenen Generation Belgiens zu sprechen – einer goldenen Generation ohne Titel. Die letzte EM endete im Viertelfinale gegen den Underdog Wales; 2014 beendete Argentinien, ebenfalls in der Runde der letzten Acht, die WM-Träume der Belgier. Nach diesen enttäuschenden Resultaten übernahm mit Roberto Martínez Montoliú Anfang August 2016 ein neuer Trainer. Seitdem versucht er Ruhe in die Mannschaft zu bringen.
Zuletzt stieß der Spanier aber auch auf einige Kritik, als er Radja Nainggolan, einen der Leistungsträger Belgiens in der letzten Turnieren und Champions League Halbfinalist mit AS Rom, aus dem WM-Kader strich. Er begründete seine Entscheidung damit, dass der 30-Jährige nicht in das taktische Konzept der Mannschaft passe.
Zwei Teams unter Leistungsdruck
Jetzt muss sein Team Ergebnisse bringen, damit ihn diese Entscheidung nicht verfolgt. Auf einen Sieg des Favoriten Belgien steht eine Quote von 1.83. Das Spiel gegen Portugal ist das erste von drei Testspielen vor ihrem WM Auftakt gegen Panama.
Da beide Teams nicht als unangefochtener Favorit in ihrer Gruppe gelten, ist das Spiel ein wichtiger Leistungsindex. Portugal trifft in der Gruppenphase auf Spanien, während Belgien mit England um den ersten Platz in Gruppe G kämpfen wird. Also können es beide Teams nicht ruhig angehen lassen und jetzt gilt es, die letzte Chance zu nutzen, um in WM-Form zu kommen.