Für viele war die vergangene WM die beste überhaupt, auch wenn es viele umstrittene Momente gab, die in den kommenden Jahren noch für hitzige Debatten sorgen werden.

Frankreich hat sich den Sieg jedoch redlich verdient und Didier Deschamps konnte sich als einer von wenigen den größten Preis im Fußball sowohl als Spieler, als auch als Manager sichern.

Darin besteht auch schon der erste von mehreren Punkten, die das Wetten auf den internationalen Fußball noch für Jahre beeinflussen könnten:

Vive la France?

Frankreich hat die zwanzig Jahre zwischen ihren beiden bisherigen WM-Siegen, gelinde gesagt, turbulent erlebt. Traurigerweise ist das wohl anschaulichste Beispiel für die Problematik des französischen Teams -nach einem zwischenzeitlichen Sieg bei der EM 2000 - der "Zidane-Vorfall".

Für die meisten Menschen der wohl denkwürdigste Moment der Franzosen in den letzten zwei Jahrzehnten.

Das hat sich inzwischen zwar geändert, der WM-Sieg könnte den Zweifel an den Franzosen einiger hartnäckig abergläubischer Wetter jedoch sogar noch stärken.

In diesem Jahr haben die Franzosen ihre Pechsträhne gebrochen, aber bis 2014 hatten "Les Bleus" eine merkwürdige Tendenz, "schlechte" Weltmeisterschaften mit guten abzuwechseln.

Im Jahr 2002, als Titelverteidiger, versäumte es Frankreich, ein einziges Tor zu erzielen und war am Letzter in der Gruppe.

Vier Jahre später erreichten sie das dank Zinedine Zidane unvergessliche Finale, bevor sie 2010 wieder auf dem letzten Platz in ihrer Gruppe abschlossen. 2014 war dann eine weitere starke WM für Frankreich.

Während es die Mannschaft 2018 schaffte, den Zyklus zu durchbrechen, zeigt ihre Geschichte, dass es nicht unbedingt so weitergehen muss. Bei vier der letzten fünf Weltcups sind Meister an der ersten Hürde gescheitert.

Das jüngste Opfer dieses alarmierenden Trends war Deutschland selbst, wo wir unsere Gruppe mit Südkorea, Mexiko und Schweden eigentlich wegputzen sollten. Einige Zyniker könnten jetzt erwägen, eine Lay-Wette gegen Frankreichs Erfolg in der Gruppenphase der WM 2022 zu setzen. Das katarische Klima ist wie kein anderes und könnte für europäische Teams möglicherweise einen Nachteil darstellen.

 

Videobeweis – VAR-bezogene Wetten

Ob in der Kneipe oder im TV, es wird wohl keinen Rückblick auf die diesjährige Weltmeisterschaft geben, in dem eine Erwähnung des Videobeweises VAR (Video Assistant Referee) fehlt. Obwohl die Technologie selbst noch relativ neu ist, ist es nur eine Frage der Zeit, wann – und nicht, ob – der Videobeweis auf Vereinsebene auf der ganzen Welt zur Norm werden wird.

Im Moment ist sie weitgehend auf den internationalen Fußball beschränkt, aber VAR-bezogene Wetten sind unvermeidlich und werden sicher noch früher zur Realität werden, als viele glauben.

Jeder Buchmacher braucht ein Alleinstellungsmerkmal und wenn "Neymar's Schwalbe wird vom VAR bemerkt" eine beliebte Wette wird, dann ist das eines. Natürlich ist nicht jeder vom VAR im modernen Fußball überzeugt. Letztlich liegt die endgültige Entscheidung beim Schiedsrichter und es gibt einige Vorfälle, die unmöglich zu beurteilen sind, auch mit den mehrfachen Wiederholungs-Winkeln, die der VAR möglich macht.

In Bezug auf den Einfluss von Videobeweisen auf internationale Fußballwetten müssen die Buchmacher ihren Kunden vielleicht auch einen Ausweg aus einer In-Play-Wette bieten, wenn dieser benötigt wird. Tatsächlich gab es bereits einige Angebote, bei denen Kunden das Geld zurückerhalten, wenn der VAR eine Entscheidung ausschließt, die die Auszahlung beeinflusst.

Doch Unternehmen müssen sich in den kommenden Jahren sicher vermehrt nach den Kunden richten, da VAR nach und nach in die Landesebene integriert wird, wie in der Bundesliga, der MLS und im FA Cup.

 

Mbappé gegen Neymar – das neue ‘Ronaldo vs. Messi’?

Obwohl Cristiano Ronaldo und Gareth Bale aufgrund ihrer Leistungen in der Champions League Anwärter für den Ballon d’Or sind, konnten sich schon während der Weltmeisterschaft die Wetten auf Kylian Mbappé als Favoriten für die Preisverleihung im Dezember großer Beliebtheit erfreuen. Allerdings wird auch der junge Brasilianer Neymar als einer der besten Fußballer der Welt gehandelt - trotz seiner schauspielerischen Tendenzen.

Da die Schicksale dieser beiden scheinbar schon im jungen Alter verknüpft sind, wird während der Weltmeisterschaft 2022 eine Each-Way-Wette auf Brasilien-Frankreich wohl beliebt sein, aber die Wirkung dieser wahrgenommenen Rivalität geht viel weiter, als viele vielleicht denken.

Obwohl Mbappé und Neymar schon vorher bekannte Superstars waren, könnten wir dadurch, dass sie nun  Teamkollegen sind, eine spannende Rivalität verpassen, auch wenn sie freundschaftlich zueinander stehen.

Wieder einmal waren Cristiano Ronaldo und Lionel Messi das große Gesprächsthema. Beide 30+ Spieler haben je fünf Ballon d'Or Trophäen gewonnen und die Weltmeisterschaft 2018 sollte ein für allemal bestimmen, wer der bessere Spieler ist.

Dann kam alles aber ganz anders. Das schicksalhafte Aufeinandertreffen fand nie statt, denn Beide verließen das Turnier im Achtelfinale, am selben Tag als Mbappé gegen Argentinien im Doppelpack traf.

Mbappé dezimierte die Gegenspieler auch in den kommenden Matches und konnte am Ende die Trophäe in die Höhe heben – und die war reichlich verdient. Neymar ging nach seiner berüchtigten Schwalbe gegen Belgien aus dem Turnier weniger als Held, eher als Bösewicht hervor.

Es bleibt aber Tatsache, dass er Mann genug ist, um das Gerede zu ignorieren und in der nächsten Saison der Ligue 1 noch einmal sämtliche Mannschaften zu dominieren.

Was die Wetten angeht, so haben die WM-Auftritte von Mbappé lediglich dazu gedient, den Status von PSG als Quoten-Favoriten für den Sieg in der Liga 2018/19 zu festigen. Darüber hinaus gibt es derzeit einige Fans, die Paris Saint Germain darin unterstützen, sich fünf Trophäen zu holen, beginnend mit der Trophée des Champions.

Der Verein konnte in den Jahren 2014/15 und 2015/16 vier Erfolge feiern und obwohl noch kein französisches Team jemals fünffach gewonnen hat, kann es wenn überhaupt nur die aktuelle PSG-Mannschaft schaffen.

 

England droht Abstieg

In diesem Herbst finden die ersten Spiele der neuen UEFA Nations League statt. Als erfrischende Abwechslung von sinnlosen, störenden Freundschaftsspielen – oder einer nutzlosen "Trainingsübung" gegen Andorra oder San Marino – bietet dies die Herausforderung, die die meisten schwächelnden europäischen Nationen seit Jahren brauchen.

Gareth Southgates Team, jetzt die viertbeste Mannschaft der ganzen Welt, ist in Gruppe 4 der Liga A. Gewinnen sie die Gruppe, werden die Three Lions im Halbfinale der League of Nations im Juni 2019 spielen, welches direkt zur Qualifikation für die Euro 2020 führt.

Erreichen sie den zweiten Platz, wird England in der Liga A bleiben, während sie ein letzter Platz zur Liga B zurückstufen würde. Der einzige Preis, den es hier zu holen gibt, ist also eine Beförderung.

Nach den Erkenntnissen der letzten WM sieht England den Abstieg als echte Gefahr. Ein grausamer Schicksalsschlag hat dazu geführt, dass das erste Spiel der englischen Mannschaft zu Hause gegen Spanien ist.

Spanien bleibt eine Bedrohung, trotz dem Ausscheiden bei der WM eine Runde vor England. Keine englische Mannschaft hat Spanien (ohne Elfmeter) in einem umkämpften Spiel seit der Euro 1980 geschlagen und schlimmer noch: Nach dem Spiel wird für die englischen Elf eine Reise nach Zagreb folgen, wo sie gegen WM-Albtraum Kroatien spielen wird - angeführt von Luka Modric.

Für diejenigen, die gegen die Relegation eines Teams in die Liga B wetten möchten, könnten die deutschen Spieler auch potenzielle Kandidaten sein. Deutsche Teams erholen sich nach Niederlagen normalerweise sehr schnell.

Beispielsweise schaffte die Mannschaft das Weltmeisterschafts-Finale 2002 nach der Elimination in der Gruppenphase bei der Euro 2000 – ein bemerkenswertes Beispiel für ihre Hartnäckigkeit. Trotzdem hat die deutsche Mannschaft immer noch ein relativ niedriges Durchschnittsalter, und es muss sich noch herausstellen, wie sehr der abgesetzte Weltmeister bei der diesjährigen WM von der Eliminierung in der Gruppenphase betroffen sein wird.

Sie wurden in die Gruppe 1 eingezogen, neben Neu-Weltmeister Frankreich und den Niederlanden. Für Letztere kann es seit dem Albtraum der letzten drei Jahre nur besser werden. Deutschlands Platz in Liga A ist also alles andere als sicher.

 

 

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