Während bei der Frauen WM aktuell die Viertelfinals anstehen, geht es bei der U21 EM schon um den Einzug ins Finale. Nach überstandener Gruppenphase will die deutsche Mannschaft nach 2017 auch in diesem Jahr den Titel holen, doch im Halbfinale wartet eine schwierige Aufgabe.

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Olympia in der Tasche nun soll der nächste Schritt folgen

"Wir haben es aus eigener Kraft geschafft. Es war ein Schritt nach vorne - ein kleiner, aber der war wahnsinnig schwer", sagte Kuntz nach der Partie. Im letzten Spiel der Gruppe B tat sich die deutsche Mannschaft nach zuvor zwei souveränen Auftritten überraschend schwer gegen starke Österreicher. Am Ende war das 1:1-Unentschieden ein sehr schmeichelhaftes Ergebnis für den Titelverteidiger.

 

Trotz der frühen Führung durch Luca Waldschmidt fanden die Deutschen nicht richtig in die Partie und kassierten in der Folge ihr drittes Elfmetergegentor im dritten Spiel. Torwart Nübel war zuvor zu rustikal gegen Sasa Kalajdzic zu Werke gegangen. Auch danach waren die Österreicher besser in der Begegnung und kamen zu weiteren Chancen, doch das Glück war an diesem Abend nicht auf ihrer Seite.

Mit dem Unentschieden blieben die Deutschen auch im 15. Spiel in Folge ohne Niederlage und sicherten sich neben dem Gruppensieg auch das Ticket für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr. Nach dem Titelgewinn bei der letzten EM 2017 steht die Mannschaft nun schon zum zweiten Mal in Folge in einem U21-EM-Halbfinale.

Nicht nur die Offensive um Marco Richter und Luca Waldschmidt, die zusammen schon acht Treffer erzielen konnten, sondern auch Trainer Stefan Kuntz hat großen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft. Viele sehen in ihm schon den legitimen Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw. Kuntz selbst möchte von solchen Planspielereien nichts wissen.

Mit Blick auf das Halbfinale gegen Rumänien muss Kuntz mindestens auf einer Position umbauen. Benjamin Henrichs holte sich im letzten Spiel gegen Österreich seine zweite Gelbe Karte ab und wird im Halbfinale gesperrt fehlen. Der ehemalige Leverkusener zeigte sich nach der Partie enttäuscht: "Das ist extrem bitter, weil ich das ganze Spiel vorsichtig bin. Und dann so eine Situation. Der Schiedsrichter kann da ein bisschen Fingerspitzengefühl zeigen. Er sagte, dass ich Zeitspiel mache. Das war aber nicht meine Absicht. Der Ball war nass, ich wollte ihn wechseln, damit er beim Einwurf nicht aus meiner Hand rutscht."

Fragezeichen stehen auch hinter den Einsätzen von Marco Richter und Jonathan Tah. Beide wirkten nach dem letzten Gruppenspiel angeschlagen und könnten möglicherweise für das anstehende Halbfinale ausfallen. Kuntz möchte bei beiden kein Risiko eingehen und wird erst im Anschluss an das Abschlusstraining entscheiden.

Für die Deutschen, die erst 24 Stunden nach der Begegnung gegen Österreich Gewissheit hatten gegen wen es im Halbfinale geht, könnte genau dieser eine Tag mehr Regeneration zum Vorteil werden. Trotzdem weiß in der Mannschaft jeder, wie schwierig die kommende Aufgabe wird. "Eine Mannschaft mit sehr viel Herz und großer Unterstützung durch ihre vielen Fans", warnt Amiri vor den Tricolorii.

Die Überraschungsmannschaft des Turniers

Nur die Wenigsten hätten mit Rumänien im Halbfinale der U21 EM gerechnet. Trotz einer starken Qualifikation, in der man unter anderem Portugal hinter sich lassen konnte und ungeschlagen durchmarschierte (sieben Siege, drei Unentschieden), wurde der Tricolorii in einer Gruppe mit England und Frankreich nahezu keine Chance eingeräumt.

Erst zum zweiten Mal seit 1998 ist Rumänien bei einer U21-EM-Endrunde mit von der Partie. Damals erreichten die Rumänen im eigenen Land sogar das Viertelfinale. Dieses Jahr konnte man die Leistung mit dem Halbfinale noch toppen.

Schon gleich zum Auftakt setzte die rumänische Mannschaft mit einem 4:1-Sieg über Kroatien das erste Ausrufezeichen. Was danach folgte war noch überraschender. In einer chaotischen Partie schickten die Rumänen England mit 4:2 nach Hause und konnten aufgrund des starken Torverhältnisses schon fast mit dem Halbfinale planen. Im letzten Gruppenspiel war dafür ein Unentschieden gegen die ebenfalls ungeschlagenen Franzosen notwendig.

Das letzte Gruppenspiel erinnerte dann ein Stück weit an einen Nichtangriffspakt, da beide Mannschaften mit einem Unentschieden sicher in der nächsten Runde wären. Durch das torlose Unentschieden war neben dem Halbfinale auch das Olympiaticket in der Tasche. "Wir haben immer an uns geglaubt. Es war eine harte Gruppe, aber wir haben gewusst, dass wir es schaffen können", sagte Kapitän Ianis Hagi nach der Partie gegen die Franzosen.

Die Rumänen haben bei diesem Turnier mit die erfahrenste Mannschaft. Viele Spieler in der Mannschaft haben schon A-Nationalspiele absolviert. Trotzdem spielen die meisten noch in der heimischen Liga. Dies könnte sich nach den bislang gezeigten Leistungen aber schnell ändern.

Vor allem das Offensiv-Trio um Ianis Hagi, Florinel Coman und George Puscas überzeugte auf ganzer Linie. Nur Deutschland erzielte im aktuellen Turnierverlauf mehr Tore als die Rumänen. Aber nicht nur offensiv zeigt die Mannschaft von Trainer Mirel Radoi ihre Stärken. Mit Ionut Radu, der als einziger Spieler in einer europäischen Top-Liga spielt, steht ein sicherer Rückhalt im Kasten der Tricolorii.

Mit Blick auf das Halbfinale könnte es wieder einige personelle Veränderungen bei den Rumänen geben. Gegen Frankreich baute Mirel Radoi seine Mannschaft gar auf fünf Positionen um. Möglicherweise gibt es auch gegen Deutschland einiges an Rotation.

Prognose

Schaut man auf die Quoten bei den Fußball-Wetten, so wird deutlich, dass Deutschland eine vermeintlich einfache Aufgabe bevorsteht. Wir sehen dies aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen der Rumänen ein bisschen anders und würden nicht von einer klaren Rollenverteilung sprechen. Deshalb empfehlen wir euch bei den Sportwetten zum ersten Halbfinale auf "über 2,5 Tore" zu setzen. Die Quote dafür beträgt 1.63.

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