In der Winterpause haben die Teams nochmal die Möglichkeit ihren Kader nachzurüsten oder zu verkleinern. Je nach bisherigem Saisonverlauf können die Mannschaften auf Verletzungen reagieren, unzufriedenen Spieler abgeben und hoffnungsvolle Talente verleihen, um ihnen mehr Spielpraxis zu ermöglichen. Einen Monat lang gibt es viele Gerüchte und Diskussionen, um mögliche Ab- und Neuzugänge. Dabei ziehen die Vereine immer mal wieder ein Ass aus dem Ärmel und überraschen mit ihrer Transferpolitik.
Premier League
Erneut wurde viel in der englischen Spielklasse investiert. Der Transferwahnsinn macht in der Premier League keinen Halt und Geld scheint dabei keine Rolle zu spielen. Vor allem der Spielertausch zwischen Alexis Sànchez und Henrikh Mkhitaryan sorgte für viel Aufsehen. Doch auch am Deadline-Day ging es spannend her, insbesondere in Sachen neue Stürmer. Aubameyang zu Arsenal, dafür Giroud zu Chelsea und Dortmund bekam Ersatz mit Michy Batshuayi. Diese Verpflichtungen überstrahlten alles andere. Wir geben einen Überblick über nicht so namhafte Verstärkungen, die sich noch als wertvoll entpuppen kann.
Top-5 Transfers, die nicht so hohe Wellen schlugen
Ross Barkley / FC Chelsea:
Schon vor der Saison jagte ihn die halbe Liga. Nun ein halbes Jahr vor Vertragsende sicherte sich der FC Chelsea den offensiven Mittelfeldspieler und überwies dafür rund 17 Mio. € nach Everton. Sicherlich auch ein Transfer für die Zukunft, denn in der Hinrunde war der englische Nationalspieler verletzt und versucht nun im neuen Verein wieder zur starken Form aus der Vorsaison zu finden.
Lucas Moura / Tottenham Hotspur:
Um die Auflagen für das Financial Fairplay einzuhalten und keine Transfersperre zu riskieren, war PSG zum Verkauf einiger Spieler gezwungen. Schon vor der Saison wollte der Verein den Brasilianer abgeben, da er in den Planungen des Trainers keine Rolle mehr spielte. Dazu führten auch die beiden kostspieligen Verpflichtungen von Neymar und Kylian Mbappé. Bei den Spurs kann der hochbegabte Dribbler die Offensive bereichern und schafft auch zusätzliche Entlastung und Erholungsphasen für die Kollegen.
Theo Walcott / FC Everton:
Der Flügelspieler befand sich bei Arsenal auf dem Abstellgleis und kam überwiegend nur in den Pokalwettbewerben zum Einsatz. In der Liga durfte er nur in 63 Minuten sein Können zeigen. Um sich noch Hoffnungen auf die WM machen zu dürfen, stimmte er einen Transfer nach Everton zu. Seine Bilanz dort kann sich schon sehen lassen. In drei Spielen erzielte er bereits zwei Tore und gab eine Torvorlage.
Daniel Sturridge / West Bromwich Albion:
Auch der Tabellenletzte konnte sich noch am Deadline-Day verstärken und lieh dafür den Angreifer vom FC Liverpool aus. Bei den Reds war der Engländer meist nur Ergänzungsspieler und fand kein Weg am gesetzten Offensivtrio vorbei. Zudem verletzte sich Sturridge Anfang Dezember und fiel bis zur Leihe verletzt aus. Damit geht West Bromwich ein hohes Risiko ein, aber für den Klassenerhalt nimmt man das gerne in Kauf.
Gerard Deulofeu / FC Watford:
Der Spanier ist kein Unbekannter in der Premier League, spielte er doch schon zweieinhalb Jahre beim FC Everton, bevor er über den Umweg AC Mailand im Sommer wieder zum FC Barcelona wechselte. Eine Rückkaufklausel in seinem Vertrag nutzten die Katalanen, um ihn relativ günstig wieder zu holen. Doch durch die vielen Offensivtransfer bekam das Eigengewächs immer weniger Spielzeit und wurde nun an den FC Watford ausgeliehen. Im Sommer könnte es zum endgültigen Verkauf des Flügelspielers kommen.
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Serie A
Sparsam ging es in Italien zu. Wenige Mannschaften sahen sich gezwungen ihren Kader für viel Geld in der Winterpause zu verstärken. Vor allem versuchten die Teams durch Leihgeschäfte ihren Kader zu verbessern und den Konkurrenzkampf anzuheizen. Wenige namhafte Spieler fanden den Weg nach Italien und somit verwundert es auch nicht das die gesamte Serie A gerade einmal knapp 30 Mio. € investierte.
Top-5 Transfers, die noch für Aufsehen sorgen könnten
Iuri Medeiros / FC Genua 1893:
Der talentierte Flügelspieler wird erneut von Sporting Lissabon ausgeliehen. Zur vergangene Rückrunde verlieh der Hauptstadtklub ihn noch in der portugiesischen Liga, nun soll er in der Serie A Fuß fassen und Spielpraxis sammeln. Mit seinen Tempodribblings bereitet er viele Chancen vor und kann mit Sicherheit die Offensive von Genua verstärken.Giuseppe Rossi / FC Genua 1893:
Überraschende Rückkehr des einstigen Top-Talents Italiens. Durch viele schlimme Verletzungen wurde Rossi immer wieder ausgebremst und konnte seine Stärken nie über einen längeren Zeitraum zeigen. Unter anderem erlitt er schon drei Kreuzbannrisse, trotzdem wurde er in jüngeren Jahren immer wieder mit Top-Vereinen in Verbindung gebracht. Zurzeit laboriert der Stürmer erneut an einer Verletzung, doch Genua erhofft sich noch einige Tore vom ehemaligen Nationalspieler, um die Klasse zu halten.
Rafinha / Inter Mailand:
Ebenfalls nach einer langen Verletzung wurde Rafinha zu Inter Mailand verliehen. Der jüngere Bruder von Thiago, der bei Bayern München unter Vertrag steht, soll die Krise bei Inter beheben und mehr Struktur ins Spiel bringen. Der Mittelfeldspieler ist technisch versiert und in der Kreativität steht er seinem älteren Bruder kaum in etwas nach.
Jonathan Silva / AS Rom:
Durch den Verkauf von Emerson an den FC Chelsea, sah man sich in Rom dazu gezwungen einen neuen Linksverteidiger zu verpflichten. Auch in der Bundesliga soll der Achtelfinalist der Champions League gesucht haben, wurde letztendlich aber nicht fündig oder die Angebote wurden abgelehnt. Von Sporting Lissabon lieh man sich nun den talentierten Argentinier aus, der in Konkurrenz mit Aleksandar Kolarov treten wird.
Pol Lirola / US Sassuolo:
Einen Tag nach dem Leih-Ende verpflichtete Sassuolo den rechten Verteidiger fest von Juventus Turin. Stolze sieben Millionen verlangte die alte Dame für das junge Talent. In dieser Saison kam er schon zu siebzehn Einsätzen in der Serie A und konnte durchaus überzeugen. Der Transfer ergibt für den jungen Spanier durchaus Sinn, da bei Juve die Konkurrenz größer und stärker erscheint und er sich bei der US bessere Entwicklungschancen erhofft.