Am kommenden Sonntag wird Arsène Wenger in Huddersfield zum letzten Mal auf der Bank der Gunners Platz nehmen. Nach einer erneut schwachen Saison seiner Mannschaft musste er dem Druck der Fans nachgeben und verkündete vor gut zwei Wochen nach 22 Amtsjahren seinen Rücktritt. Ob er seine Trainerkarriere fortsetzt, ließ er zuletzt offen: "Ich weiß noch nicht, wie es sein wird, ohne das Trainerdasein zu leben, deshalb will ich das nicht ausschließen."

Erfolge auch schon vor Arsenal

Die erste größere Trainerstation des Franzosen war der AS Monaco im Jahr 1987. Mit der Meisterschaft ein Jahr später und dem französischen Pokalsieg konnte er dort auch einige erfolgreiche Jahre verbringen. Beinahe gewann Wenger mit dem Klub aus dem Fürstentum sogar einen internationalen Titel, im Europapokal der Pokalsieger unterlag man aber Werder Bremen mit 0:2.

Bereits zu Monaco-Zeiten wurde seine bemerkenswerte Vereinstreue deutlich, nachdem er Angebote von Bayern München und der französischen Nationalmannschaft ausschlug. Bitter für den gebürtigen Straßburger, dass er trotz großer Loyalität im gleichen Jahr von seinem Club entlassen wurde.

Kurze Zeit später ließ Wenger sich auf das Abenteuer Japan ein und unterzeichnete bei Nagoya Grampus Eight in der J-League einen Vertrag. Auch dort konnte er durchaus Erfolge verzeichnen, gewann 1995 den Pokal und wurde als Manager des Jahres ausgezeichnet.

 

 

Aus Bedenken wurde Begeisterung

Im September 1996 wurde er von den Arsenal-Verantwortlichen als Nachfolger von Bruce Rioch verpflichtet. Der Großteil der Fans war zu Beginn durchaus skeptisch, da Wenger in England nur den Wenigsten bekannt war und stattdessen Johan Cruyff als neuer Coach gefordert wurde. Bereits in der zweiten Saison räumte er jedoch sämtliche Zweifel aus und holte mit dem Klub aus dem Norden Londons das erste Double der Vereinsgeschichte.

Aber wie schaffte es Wenger, die „durchschnittlichen“ Gunners zu einem Top-Team zu formen? Bereits kurz nach seiner Einstellung nahm er große Veränderungen an der Ernährung der Mannschaft vor. Den Spielern wurden strenge Vorschriften gesetzt, Junkfood verboten und Ernährungspläne erstellt. Der Erfolg gab der Arsenal-Legende  durch die Triumphe in der zweiten Saison recht.

Desweiteren hatte der Franzose ein hervorragendes Gespür bei Transfers, inbesondere von jungen Talenten. Während seiner Amtszeit holte der Klub hochbegabte Spieler wie Thierry Henry oder Patrick Vieira, die von Wenger entwickelt und zu Weltklassespielern geformt wurden.

Auch in den folgenden Jahren trieb der FC Arsenal weiterhin auf einer Erfolgswelle. 2002 holte man das zweite Double innerhalb von vier Jahren, zwei Spielzeiten später bestritten die Gunners sogar die beste Saison der  Vereinsgeschichte. Das Team um David Bergkamp, Robert Pires und Co. blieben die komplette Runde ungeschlagen und erhielten den Spitznamen „The Invincibles“. Neben Preston North End waren sie nun das einzige Team in der Premier League Geschichte, denen ein solches Kunststück gelang. Insgesamt gewann der Klub während der 22-jährigen Amtszeit Wengers sechsmal den FA Cup sowie dreimal den Meistertitel.

 

 

Ein Makel bleibt jedoch

International hingegen wollte es einfach nicht mit einem Titel klappen. Erst letzte Woche scheiterte man wieder knapp im Halbfinale an Atlético Madrid, obwohl Özil und Co. im Hinspiel 80 Minuten in Überzahl agierten. Im Jahr 2006 waren die Londoner kurz davor ihre 12-jährige Durstrecke zu beenden, verloren aber das Champions League Finale gegen den FC Barcelona mit 1:2.

Ausgerechnet Jens Lehmann, der zuvor mit zehn gegentorlosen Spielen in der Königsklasse einen neuen Rekord aufstellte, erwies seinen Teamkollegen mit einem frühen Platzverweis einen Bärendienst. Sol Campbell brachte daraufhin seine Mannen zwar in Führung, gegen die Übermacht Barcas zogen sie letztendlich aber den Kürzeren.

 

 

Von der Konkurrenz überholt

In den letzten Jahren blieb von den Erfolgen Arsenals Anfang der 2000er nicht mehr viel übrig. Konkurrenten wie Chelsea und Manchester City liefen dem Traditionsklub durch hohe Investitionen  den Rang ab und untermauerten dadurch die Behauptung, dass Geld  Tore schießt. Bis zur letzten Saison versuchte Wenger weiterhin seinen Weg mit jungen Talenten zu gehen, was aber komplett schief ging. Durch die schwachen Leistungen musste die Klubführung  ihre eigenen Ansprüche herunterschrauben und die Ziele verändern: Statt dem Meistertitel wurde nun Platz vier bzw. die Qualifikation zur Champions League anvisiert.

Als dieses Vorhaben letzte Saison trotz Rekordeinkäufen verfehlt wurde, brachte der Franzose die Mehrheit der Fans gegen sich. Die Gunners-Anhänger machten ihrem Ärger immer öfters Luft und skandierten bei vielen Spielen mit „Wenger out“ Schildern, wodurch der 68-Jährige letztendlich die Reißleine ziehen musste. Trotz Vertrag bis 2019 wird er den FC Arsenal vorzeitig verlassen. Immerhin bescherte sein Team der Legende durch den 5:0 Heimspielerfolg gegen Burnley, durch den die Europa League Teilnahme gesichert wurde, einen würdigen Abschied vom Emirates Stadium.

Prognose Huddersfield Town – Arsenal London

Die Tabellen-Konstellation der beiden Kontrahenten vor dem letzten Premier League Spieltag sorgt schon im Vorfeld für viel Spannung.

Für Huddersfield geht es im letzten Saisonspiel um nicht weniger als den Abstieg in die zweite englische Liga. Die Mannschaft vom deutschen Coach David Wagner muss in dieser Partie alles in die Waagschale werfen, um den notwendigen Dreier für den Klassenerhalt zu erzwingen. Gelingt ihnen das, gibt es bei uns eine 4.80 Quote abzuräumen.

Auf der Gegenseite wird die Offensive um Aubameyang und Lacazette alles daran setzen, ihrem Trainer mit vielen Toren einen würdigen Abschied zu bereiten. Gelingen ihnen dabei mindestens drei Tore winkt eine 3.10 Quote, bei einem Sieg ist eine 1.67 Quote garantiert.

 

Die besten Tipps & Quoten zum Spiel

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