Das erste Länderspiel des Jahres steht für die deutsche Nationalmannschaft an. Am Mittwochabend trifft das DFB-Team in einem Freundschaftsspiel auf Serbien. .
Nach der Ausbootung von Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng setzt Löw nun auf eine junge, neue Generation und nominierte deshalb neu Maximilian Eggestein, Niklas Stark und Lukas Klostermann.
Serbien als einfacher Einstiegsgegner? Keinesfalls! Das Team um Trainer Krstajić bietet mit Spielern wie Aleksandar Kolarov (33) und Nemanja Matić (30) oder Aleksandar Mitrović (24) und Luka Jović (21) eine Mischung aus erfahrenen, guten Spielern und „jungen Wilden“.
Wir haben den Gegner (Platz 31 der FIFA-Weltrangliste) etwas genauer unter die Lupe genommen – wie gut ist Serbien wirklich?
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Bislang gab es das Duell Deutschland – Serbien erst drei Mal. Zwei Mal gewann die DFB-Elf, doch beim bisher einzigen Pflichtspiel in der WM-Gruppenphase 2010 verloren Jogis Jungs 0:1.
In der WM 2014 schieden die Serben in der Gruppenphase (mit Brasilien, Schweiz und Costa Rica) als Tabellendritter aus. Ganz Serbien fühlte sich im entscheidenden Spiel ums Achtelfinale gegen die Schweiz von einem Mann betrogen - einem Deutschen.
Schiedsrichter Felix Brych entschied nach einem vermeintlichen Foul an Aleksandar Mitrović nicht auf Strafstoß und erntete darauf im ganzen Land viel Spott.
Serbien mit international erfahrenen Spielern in eigenen Reihen
Für Trainer Mladen Krstajić ist es eine besondere Partie. Er selbst spielte lange Zeit als Bundesliga-Verteidiger für Schalke und Bremen. Mit den Grün-Weißen feierte er 2004 das Double. In einem Interview mit der BILD sagte er, dass Frankfurt eines seiner Lieblings-Teams ist, direkt nach Werder und Schalke.
Kein Wunder, denn drei Spieler von Deutschlands letztem Europapokal-Vertreter sind serbische Nationalspieler: Mijat Gaćinović, Filip Kostić und Luka Jović. Frankfurt stellt aktuell in der Bundesliga wohl das „Team der Stunde“. Jović gilt als klassischer Torjäger mit sehr guter Ballbehandlung und großem Spielverständnis – aber auch Gaćinović und Kostić tragen viel zum Höhenflug der Eintracht bei.
Mit Miloš Veljković (Werder Bremen) spielt sogar noch ein vierter Bundesligakicker bei den Serben.
Auch aus der Premier League hat das Land im Balkan Topspieler zu bieten. Nemanja Matić agiert bei Manchester United als klassischer Sechser im defensiven Mittelfeld. Der 1,94 Meter große Mann besitzt neben der serbischen, auch die slowakische Staatsbürgerschaft.
Zudem kickt Serbiens Rekordtorschütze in England. Bei 23 Toren aus 46 Einsätzen trifft Aleksandar Mitrović durchschnittlich in jedem zweiten Spiel. Außerdem ist er auch bei seinem Verein FC Fulham aktuell mit zehn Toren bester Torschütze.
Auch in Italien sind die Orlovi, wie die serbischen Nationalspieler in Anlehnung an den Doppelkopfadler im Wappen auch genannt werden, aktiv. Sergej Milinkovic-Savic gehört bei Lazio Rom zweifelsfrei zur Stammformation. Lazio-Präsident Claudio Lotito hatte eigenen Angaben zufolge sogar einst ein Angebot in Höhe von 160 Millionen Euro für den Mittelfeldspieler abgelehnt.
Der Kapitän der Serben Aleksandar Kolarov spielt beim Stadtrivalen AS Rom, ist momentan jedoch verletzt.
Serbien hat zudem auch den zweitbesten Scorer der Champions-League in ihren Reihen. Mit zehn Punkten (sechs Tore, vier Vorlagen) ist hinter Messi kein Lewandowski, Mbappé oder Ronaldo platziert, sondern Ajax-Linksaußen Dušan Tadić.
Zweimal traf er gegen die Bayern beim 3:3 in der Gruppenphase und war auch beim historischen 4:1-Sieg über Real Madrid im Achtelfinale Mann des Abends.
Durch unnachahmliche Dribblings, u.a. mit dem Zidane-Trick, ließ er die Madrilenen ziemlich alt aussehen und netzte auch selber den Ball traumhaft in den Winkel ein.
Mit 19 Toren in 26 Spielen ist er auch in der Eredivisie ein wertvoller Torgarant.
Prognose
Wie man sehen kann, bieten die Serben einen mit Topspielern besetzten Kader. Viele Spieler befinden sich außerdem gerade in Topform, weshalb wir mit Spannung auf die Partie in der Wolfsburger Volkswagen Arena blicken dürfen.
Deutschland geht zwar als Favorit in das Spiel (Sieg 1.41), doch gerade der neuformierten Abwehr fehlt es an Zusammenspiel und dementsprechend Erfahrung. Und das könnte den serbischen Offensivtalenten eine gute Angriffsfläche bieten.
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