Am heutigen Freitag fand im schweizerischen Nyon die Viertelfinal-Auslosung der Europa League statt. RB Leipzig, der letzte verbliebene deutsche Vertreter im Wettbewerb, bekam dabei mit Olympique Marseille einen unangenehmen Gegner zugelost. Wir geben einen Überblick über die Paarungen im Viertelfinale.
RB Leipzig- Olympique Marseille
Nach dem umjubelten Einzug in die nächste Runde steht den Sachsen mit Marseille der nächste harte Brocken bevor. Leipzig konnte sich gegen Zenit St. Petersburg mit 3:2-Toren nach Hin-und Rückspiel durchsetzen. Vor allem im Hinspiel zeigte die Elf von Ralph Hasenhüttl dabei eine starke Leistung. Im Rückspiel wurde es noch einmal unnötig spannend, auch weil Timo Werner kurz vor Schluss einen Elfmeter verschoss und damit die Vorentscheidung verpasste.
Die Franzosen bekamen es im Achtelfinale mit Athletic Bilbao zu tun und zogen in beeindruckender Manier in die nächste Runde ein. Nach einem souveränen 3:1-Heimsieg im Hinspiel ließen sie in Bilbao nichts mehr anbrennen und stellten die Weichen schon früh auf Sieg.
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte treffen beide Mannschaften aufeinander. Auch deshalb ist es schwierig zu sagen, wer als Favorit in dieses Viertelfinale geht. Die Leistungen der Leipziger in dieser Saison sind teilweise zu inkonstant. Guten Auftritten in der Europa League ließen die Sachsen viel zu oft schwache Spiele in der Bundesliga folgen.
Dennoch geht die Elf von Ralph Hasenhüttl keineswegs chancenlos in das Duell. Die Offensive um Timo Werner ist jederzeit in der Lage, ihrem Gegner weh zu tun und ein Tor zu schießen.
Olympique Marseille spielt auch auf nationaler Ebene eine überzeugende Saison und belegt hinter Paris und Monaco aktuell Platz drei. Besonderes Augenmerk muss Leipzig dabei auf die Offensive der Franzosen legen. Dimitri Payet, Florian Thauvin, Lucas Ocampos und Co. spielen eine bärenstarke Saison, sind unberechenbar und können jedem Gegner wehtun. Letzterem gelangen alleine gegen Bilbao drei Treffer.
Der Ausgang des Duells ist völlig offen. Kleinigkeiten werden über Weiterkommen und Ausscheiden entscheiden. Die Buchmacher sehen die Sachsen zumindest beim Hinspiel in Leipzig als Favorit. Ein Sieg der roten Bullen wird mit einer 1.95-Quote belohnt.
FC Arsenal- ZSKA Moskau
Die in der Liga kriselnden Londoner bekommen es in der Runde der letzten Acht mit ZSKA Moskau zu tun.
Arsenal, das in der Europa League ohne den nicht spielberechtigten Pierre-Emerick Aubameyang auskommen muss, setzte sich im Topduell des Achtelfinals gegen den AC Mailand durch. Anders als in der Liga zeigten die Gunners dabei in beiden Spielen eine starke Leistung und zogen mit zwei Siegen verdient in die nächste Runde ein.
Die Russen buchten durchaus etwas überraschend das Ticket für das Viertelfinale. Nach der 0:1-Heimniederlage im Hinspiel gegen Lyon feierte ZSKA durch einen 3:2-Sieg in Frankreich das viel umjubelte Weiterkommen und vermasselte Olympique damit die Chance auf das ,,Finale dahoam“.
Die Statistik spricht für die Russen. In der Gruppenphase der Champions League 2006/2007 holte ZSKA vier Punkte gegen die Engländer. Dennoch geht Arsenal London als Favorit in dieses Viertelfinale. Die Elf von Arsene Wenger wird alles für den Titel in der Europa League geben, denn die Qualifikation für die Königsklasse ist praktisch nur noch über den Titelgewinn möglich. In der Liga beträgt der Rückstand auf die Champions League Plätze bereits satte zwölf Punkte. Bei einem Sieg der Gunners winkt eine 1.40-Quote.
Unterschätzen sollten die Gunners die Russen jedoch nicht. ZSKA belegt in der Liga aktuell einen beachtlichen zweiten Platz. Außerdem verfügt der Kader über jede Menge internationale Erfahrung. So beträgt zum Beispiel der Altersschnitt der Abwehr 31,57 Jahre. Arsenal muss also gewarnt sein und sollte den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Atlético Madrid- Sporting Lissabon
Zu einem iberischen Duell kommt es im Viertelfinale, wenn Atlético Madrid und Sporting Lissabon aufeinandertreffen. Bereits in der Saison 2008/2009 gab es diese Paarung in der Runde der letzten 16 in der Europa League. Damals setzten sich die Madrilenen nach zwei Unentschieden aufgrund der Auswärtstorregel durch.
Die Elf von Diego Simeone hatte in ihrem Achtelfinale mit dem russischen Tabellenführer Lokomotive Moskau keinerlei Probleme und unterstrich dabei ihre beeindruckende Form. Beide Spiele gewann Atlético mit mindestens drei Toren Unterschied und zog ungefährdet ins Viertelfinale ein.
Sporting hatte in seinem Duell wesentlich größere Probleme. Gegen Viktoria Pilsen verspielte Lissabon eine 2:0-Führung aus dem Hinspiel und sorgte erst in der Verlängerung für die Entscheidung. Dabei machten sich die Portugiesen das Leben selbst schwer. In der regulären Spielzeit vergaben Bas Dost und seine Kollegen mehrere hochkarätige Chancen. Der ehemalige Wolfsburger vergab unter anderem einen Elfmeter in der 90. Minute.
Atlético Madrid gilt als klarer Favorit auf den Titel und wird das Duell der Königsklassen-Absteiger für sich entscheiden wollen. Die Mannschaft, allen voran Antoine Griezmann, präsentiert sich in den letzten Wochen in bestechender Form und überzeugt sowohl offensiv, als auch defensiv. Einziger Wehrmutstropfen ist die schlimme Verletzung von Filipe Luis, der sich in Moskau einen Wadenbeinbruch zuzog und lange ausfallen wird. Für einen Sieg Madrids gibt es eine 1.35-Quote.
Sporting Lissabon gilt als krasser Außenseiter und wird versuchen, den Spaniern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Dabei ruhen die Hoffnungen der Portugiesen auch auf Bas Dost, der immer für einen Treffer gut ist und in der Liga bereits 22 Mal erfolgreich war.
Lazio Rom- RB Salzburg
Zu einem italienisch-österreichischen Duell kommt es in Rom zwischen Lazio und RB Salzburg.
Lazio Rom setzte sich in der Runde der letzten 16 gegen Dynamo Kiew durch und profitierte dabei vor allem von einer tollen Leistung beim 2:0-Sieg im Rückspiel in Kiew (Hinspiel 2:2). Nach zuvor wettbewerbsübergreifend vier Spielen ohne Sieg tankten die Laziali vor dem Saisonendspurt in Liga und Europa League ordentlich Selbstvertrauen.
Auch die Österreicher strotzen nach dem Achtelfinal-Coup gegen Borussia Dortmund nur vor Selbstbewusstsein. Durch zwei tolle Vorstellungen entschied Salzburg das deutsch-österreichische Duell letztlich verdient für sich. Auch in der Liga ist ihnen der Titel kaum noch zu nehmen, was aktuell für strahlende und zufriedene Gesichter bei Marco Rose und seiner Elf sorgt.
Natürlich wollen die Mozartstädter den Schwung auch für das Duell gegen Rom mitnehmen. Auch die Statistik spricht für Salzburg. In der Gruppenphase 2009/2010 konnten die Österreicher beide Spiele für sich entscheiden. Dennoch ist es schwierig, einen Favoriten zu nennen. Der Ausgang dieses Duells ist völlig offen. Jedoch gelten die Italiener beim Hinspiel im heimischen Stadion als Favorit. Bei einem Sieg der Laziali gibt es eine 1.75-Quote abzustauben.
Die Hoffnungen Lazios ruhen dabei einmal mehr auf Ciro Immobile, der in dieser Saison bereits unglaubliche 34 Pflichtspieltore erzielen konnte. Sechs davon gelangen ihm in der Europa-League. Salzburg wird versuchen, wie schon gegen Dortmund, im Kollektiv zu überzeugen.
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