Während sich der europäische Fußball in diesem Sommer eine kleine Pause gönnt, sieht es in Südamerika ganz anders aus. Die diesjährige Copa América steht kurz vor ihrem Höhepunkt. Im Finale trifft Gastgeber Brasilien auf Peru – eine Begegnung, die kaum einer davor auf dem Zettel hatte.

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Reine Formsache?

Für Brasilien ist die Copa so etwas wie ein Rehabilitationsprogramm. Die Mannschaft von Trainer Tite konnte sich nach guter Gruppenphase für die Ko-Runde qualifizieren, musste dort aber im Viertelfinale gegen Paraguay ins Elfmeterschießen, ehe das Halbfinal-Ticket in der Tasche war.

 

Für viele war das Halbfinale gegen Argentinien das vorgezogene Finale. In einer Partie auf Augenhöhe war die Selecao die effizientere Mannschaft. Gabriel Jesus sorgte mit seinem Treffer früh in der ersten Halbzeit für die Führung. Im zweiten Abschnitt machte dann Champions-League-Sieger Roberto Firminio nach starker Vorarbeit von Jesus den Deckel drauf.

Die Argentinier, die sich bei dieser Copa nicht unbedingt mit Ruhm bekleckerten, zeigten im Halbfinale ihre beste Partie, nur das Glück fehlte. Sergio Aguero und Lionel Messi scheiterten jeweils am Aluminium. Zum ersten Mal seit 2007 steht Brasilien wieder im Endspiel der Südamerikameisterschaft.

"Es war ein hartes Spiel, aber wir waren sehr konzentriert", sagte Kapitän Dani Alves nach dem Abpfiff. "Ich bin sehr froh. Wir haben viel für diesen Sieg gearbeitet." Der neunte Titel ist in greifbarer Nähe. Mit Peru wartet im Finale ein Gegner, gegen den die Selecao bereits in der Gruppenphase gewonnen hat. Beim 5:0-Sieg zeigte die Mannschaft von Trainer Tite ihre beste Turnierleistung. Für viele Fans ist das Finale somit nur reine Formsache.

Der Titel würde das Land nach der 1:7-Niederlage bei der Heim-WM 2014 gegen Deutschland und dem frühen Ausscheiden bei der WM 2018 aus der Fußball-Lethargie befreien. Verzichten müssen die Brasilianer dabei auf Willian. Der Neymar-Nachrücker verletzte sich im Spiel gegen Argentinien und wird am Samstagabend im Maracana nicht mit von der Partie sein.

David gegen Goliath

Peru hat in den letzten Jahren eine starke fußballerische Entwicklung genommen. Alleine die Teilnahme bei der WM-Endrunde 2018 war ein großer Erfolg, auch wenn bereits nach der Gruppenphase Schluss war. Während Brasilien viele große Namen im Kader hat, ist die Stärke der Peruaner die mannschaftliche Geschlossenheit.

Doch zu Beginn der diesjährigen Südamerikameisterschaft deutete nicht viel auf den Erfolg hin. Die Gruppenphase wurde nach einen Remis im ersten Gruppenspiel gegen Venezuela (0:0) und dem Sieg gegen Bolivien (3:1) durch die 0:5-Niederlage im letzten Spiel gegen Brasilien zur Zitterpartie. Trotz eines Torverhältnisses von -3 konnte sich Peru als einer der zwei besten Gruppendritten für die Ko-Phase qualifizieren.

Im Viertelfinale wartete mit Uruguay gleich der erste dicke Brocken. Doch an diesem Abend war das Glück einfach auf Seiten der Peruaner. Gleich drei Tore der Uruguayer wurden durch den Videoschiedsrichter aberkannt, was dazu führte, dass die Partie im Elfmeterschießen entschieden wurde. Dabei wurde Schlussmann Pedro Gallese zum gefeierten Held. Der 29-Jährige konnte den entscheidenden Elfmeter von Luis Suarez parieren und sorgte damit für den Halbfinaleinzug seiner Mannschaft.

Auch im Halbfinale nahm Peru gegen Titelverteidiger Chile nur die Außenseiterrolle ein. Eben jenes Duell gab es bereits bei der Copa 2015. Damals setzten sich die Chilenen mit 2:1 durch und sicherten sich wenig später auch den Titel. In diesem Jahr war Peru an der Reihe. Die Mannschaft von Trainer Ricardo Gareca zeigte eine bärenstarke Leistung und führte bereits zu Halbzeit durch die Treffer von Edison Flores und Yoshimar Yotún mit 2:0. Den Schlusspunkt in der zweiten Halbzeit setzte dann kein Geringerer als Paolo Guerrero.

"Ich bin sehr stolz auf meine Teamkameraden", sagte Guerrero nach dem Abpfiff, der mit seinem 13. Treffer bei einer Südamerikameisterschaft aktuell die meisten Treffer unter den noch aktiven Spielern bei einer Copa auf dem Konto hat.

Peru steht damit zum ersten Mal seit 1975 wieder im Finale der Copa América. Sowohl 1939 als auch 1975 konnten sich die Peruaner den Titel schnappen. In diesem Jahr wartet mit Brasilien im Finale eine fast unlösbare Aufgabe. Der Traum lebt, aber das 0:5 aus der Gruppenphase muss aus den Köpfen der Spieler verschwinden.

Prognose

Es dürfte für niemanden eine Überraschung sein, dass die Brasilianer bei den Sportwetten als großer Favorit gehandelt werden. Auch wir sehen kein vorbeikommen am Gastgeber und empfehlen euch daher bei den Fußballwetten auf einen Sieg der Selecao zu tippen. Die Quote dafür beträgt 1.30.

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