16. März 2018: Um 12.14 Uhr ist schon wieder alles vorbei. Im schweizerischen Nyon wurden vom ukrainischen Finalbotschafter Andriy Shevchenko die nächsten Paarungen in der UEFA Champions League auf dem Weg zum Finale nach Kiew gezogen.
Dabei kommt es zu folgenden Kracherspielen:
FC Barcelona - AS Rom
Der FC Barcelona geht als hoher Favorit (Quote: 1.30) in die erste Viertelfinalbegegnung gegen den AS Rom. Die Katalanen, die im Achtelfinale den Mitfavoriten Chelsea bezwangen, sind in dieser Champions League Saison noch ungeschlagen. Außerdem befindet sich Lionel Messi, der die Engländer fast im Alleingang aus dem Wettbewerb warf, in bestechender Form. Auch in der heimischen La Liga Santander dominieren die Blaugrana mit 22 Siegen, 6 Unentschieden sowie 0! Niederlagen und stehen mit bereits acht Punkten Vorsprung vor Atlético Madrid an der Spitze der Tabelle.
Die Römer profitierten in ihrem Achtelfinale von der Auswärtstorregel und qualifizierten sich nach zwei knappen Spielen (1:2, 1:0) gegen den ukrainischen Vertreter Schachtjor Donezk für die Top 8. Angst und Bange dürfte dem FC Barcelona allerdings nicht werden nach den wenig überzeugenden Auftritten des AS Rom in der letzen Runde. In der Serie A belegen die „Giallorossi“ aktuell den dritten Platz, dicht gefolgt von Erzfeind Lazio sowie Inter Mailand. Da sowohl Juventus als auch Neapel schon weit enteilt sind, werden alle drei Teams in der restlichen Spielzeit um die Plätze drei und vier kämpfen, die zur erneuten Teilnahme an der Champions League berechtigen.
Um die Katalanen aus dem Wettbewerb zu kegeln, brauchen die Römer also zwei perfekte Abende. Knüpfen die Italiener an ihre Leistungen in der Gruppenphase an, als sie sich in einer Gruppe mit Chelsea und Atlético Madrid durchsetzten, ist ihnen durchaus eine kleine Außenseiterchance (Quote: 9.50 für einen Sieg im Hinspiel) zuzutrauen.
FC Sevilla - FC Bayern München
Auch in diesem Viertelfinale dürften die Rollen klar verteilt sein. Während die Bayern zum siebten Mal in Folge unter den Top 8 der Königsklasse stehen, konnte sich der FC Sevilla zum ersten Mal für diese Runde qualifizieren. Bisher trafen die beiden Mannschaften übrigens nur im Rahmen eines Freundschaftsspiels vor 26 Jahren aufeinander.
Der deutsche Rekordmeister hatte im Achtelfinale mit Besiktas Istanbul keine Probleme und setzte sich souverän mit zwei Siegen durch (5:0, 3:1). Zuvor wurden die Münchner in ihrer Gruppe hinter Paris St. Germain Zweiter, hatten allerdings nur aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs das Nachsehen. Auch in der Liga zeigen die Bayern seit der Rückkehr von Jupp Heynckes herausragende Leistungen und haben bereits 20 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten FC Schalke.
Die Andalusier sorgten mit ihrem Weiterkommen gegen Manchester United für die größte Überraschung der aktuellen Champions League Saison. In ihrem Team sticht vor allem der Franzose Wissam Ben Yedder heraus, der mit acht Treffern zweitbester Torschütze der Königsklasse ist und die Engländer mit einem Doppelpack aus dem Wettbewerb warf. National hängen sie jedoch ihren Ansprüchen gewaltig hinterher. Aktuell steht nur Platz fünf zu Buche, wobei der Viertplatzierte Valencia bereits neun Punkte Vorsprung hat. Somit müssen sich die Fans der „Sevillistas“ nächste Saison wohl wieder mit der Europa League begnügen, die das Team bereits fünf Mal gewinnen konnte.
Können die Bayern ihre bestechende Form der letzten Wochen bestätigen, werden die Spanier voraussichtlich kein großer Stolperstein auf dem Weg zum möglichen Triple (Quote: 1.85 für einen Sieg der Bayern im Hinspiel). Zu unterschätzen ist der FC Sevilla (Quote: 4.75) jedoch nicht, was zuletzt auch Manchester United erfahren musste.
Juventus Turin - Real Madrid
Das Vorjahresfinale wird diese Saison also bereits im Viertelfinale ausgespielt. Zusätzliche Motivation für die Italiener, die vergangenes Jahr in Cardiff mit 1:4 den Kürzeren zogen? Möglich, aber trotzdem eine sehr schwere Aufgabe. Das Team von Trainer Massimiliano Allegri bleibt gegen die Königlichen aus Madrid trotz ausgeglichener Quote der gefühlte Außenseiter (Quote im Hinspiel: 2.65 zu 2.75). Sein einziger Wunsch, bloß nicht gegen Barcelona oder Madrid antreten zu müssen, hat sich für den 50-jährigen Juve Coach nicht erfüllt.
Dabei gibt es auch eine Statistik, die den Italienern Mut machen dürfte: Die Mannschaft aus Turin blieb in den letzten drei Jahren einer der unangenehmsten Gegner bis zum Schluss. Sie kamen immer mindestens ins Achtelfinale und schalteten 2017 neben dem FC Porto auch den FC Barcelona durch einen souveränen 3:0-Sieg aus. Die Stärke, die das Team dabei mehrmals über 180 Minuten zeigen konnte, könnte nun auch den Madrilenen gefährlich werden. Der kommende Gegner hat für den erfahrenen Trainer, der Juventus seit 2014 trainiert, dennoch einen ganz entscheidenden Vorteil. Real kann seinen Fokus voll und ganz auf die anstehenden Spiele in der Champions League legen. In der Liga ist die Meisterschaft abgehakt und auch der nationale Pokal spielt keine Rolle mehr. "Das dürfte zusätzliche Motivation und Ansporn geben, der gepaart mit der Qualität von Real Madrid als besonders gefährlich betrachtet werden kann“, so Allegri gegenüber der UEFA kurz vor Beginn der Auslosung.
Bei den Verantwortlichen von Real Madrid machte sich mit dem Los unterdessen erst einmal Erleichterung breit. Mit Juventus Turin als Gegner wird es für den amtierenden Champions League Gewinner damit nicht sofort zum Showdown im „El Classico“ gegen den FC Barcelona kommen.
FC Liverpool - Manchester City
Ein sicherlich brisantes Duell wird es auch beim ersten Aufeinandertreffen zweier Mannschaften aus einer Nation in der laufenden Champions League Saison geben. Mit dem FC Liverpool und Manchester City wurden beide noch in der Königsklasse verbliebenen Clubs aus England im Viertelfinale direkt gegeneinander gezogen. Sicherlich auch aus Bundesligasicht eine interessante Begegnung, wenn Trainer Jürgen Klopp mit seinen „Reds“ auf das Team aus Manchester trifft, das von Pep Guardiola trainiert wird.
Natürlich gibt der Kader des ehemaligen Bayern Trainers mit einem aktuellen Gesamtwert von 792,5 Mio Euro (Transfermarkt.de) (Quote: 2.35 auf einen Sieg von ManCity im Hinspiel) mehr her als der des Gegners (548 Mio Euro) (Quote: 3.10 für den ersten Sieg durch Liverpool). Unter anderem gehört der ebenfalls noch aus der Bundesliga bekannte Belgier Kevin De Bruyne im Mittelfeld dem Starensemble von City an. Auch Ilkay Gündogan, den Klopp noch aus seiner Zeit als Trainer in Dortmund kennt, darf sich nach seinen gezeigten Leistungen und den Toren aus dem Achtelfinalspielen gegen den FC Basel wieder Hoffnungen auf einen Stammplatz in den Spielen gegen den FC Liverpool machen.
Aber der Kultclub aus dem Nordwesten Englands ist auch keinesfalls chancenlos. Sind im Sturm Sadio Mané, Mohamed Salah und der Brasilianer Roberto Firmino einsatzbereit, ließe sich vor allem in der Offensive eine große Qualität aufbieten. Der deutsche Mittelfeldspieler Emre Can (ehemals Bayer Leverkusen, Bayern München) dürfte darüber hinaus motiviert sein und könnte im Mittelfeld den Unterschied machen.
Die genauen Wettquoten aller Championsleague Spiele auf einen Blick