Der TSV 1860 München hat in dieser Saison den Aufstieg in die zweite Liga verpasst und spielt so auch kommende Saison in Deutschlands niedrigster Profi-Spielklasse.

Doch obwohl es schon seit einiger Zeit nicht mehr rund bei den Löwen läuft, gehört der Meister von 1966 auch heute noch zu den besten Talentschmiden Deutschlands.

Wir zeigen Euch daher, wie die Top-Mannschaft bestehend aus ehemaligen – derzeit noch aktiven – Sechzger Spielern aussehen würde, wenn man sie nicht verkaufen hätte müssen.

Trainer: Daniel Bierofka

Die Mannschaft besteht natürlich nicht nur aus Spielern, sondern fängt bereits beim Trainer an. Auf dieser Position sehen wir ganz klar Daniel Bierofka, auch wenn der sich den Verein wohl nicht mehr ganz so schnell antun wird.

Bierofka ist in München die Identifikationsfigur schlechthin und bei den Fans weiterhin beliebt wie kein Zweiter – und das trotz eines kurzen Abstechers zu den „Seitenstraßlern“, also dem anderen Münchner Verein.

Bereits als Spieler trug er den Löwen auf der Brust und im Herzen. Insgesamt spielte er neun Jahre lang bei den Blauen und beendete dort seine Spielerkarriere, um Trainer der zweiten Mannschaft der Sechzger zu werden.

Seit dem Abstieg in die vierte Liga in der Saison 2016/17 trainierte der Ur-Bayer die erste Mannschaft der Löwen und erreichte direkt in der ersten Saison den Aufstieg in die dritte Liga. Doch im November 2019 verließ er den Verein und wird ab kommender Spielzeit bei Wacker Innsbruck an der Seitenlinie sitzen.

Torwart: Philipp Tschauner

Philipp Tschauner steht derzeit beim Bundesligisten RB Leipzig unter Vertrag, doch hat in der vergangenen Saison aufgrund der formstarken Nummer Eins der Leipziger, Peter Gulacsi, kein einziges Pflichtspiel bestritten.

Die Talentschmiede von 1860 (2014).

Obwohl der Torwart, der von 2006 bis 2011 im Profikader der Löwen stand, die zweite Wahl ist, ist er dennoch ein sehr guter Schlussmann, der jederzeit für einen Einsatz bereit ist.

Linker Außenverteidiger: Felix Uduokhai

Erst zum diesjährigen Saisonende ist Felix Uduokhai für sieben Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zum FC Augsburg gewechselt – und wurde damit der drittteuerste Zugang der Augsburger aller Zeiten.

Doch ausgebildet wurde der junge Deutsch-Nigerianer beim TSV 1860 München, wo er sich über sämtliche Jugendmannschaften schließlich in den Profi-Kader spielte, bevor der VfL Wolfsburg sich 2017 seine Dienste sicherte.

Die Wölfe hatten ihn an den FCA verliehen, wo er sich schnell zu einem Stammspieler entwickeln konnte. Obwohl seine Stammposition eigentlich die des Innenverteidigers ist, kann Uduokhai auch als linker Außenverteidiger eingesetzt werden.

Innenverteidiger: Sven Bender

Sven Bender wurde zusammen mit seinem Zwillingsbruder Lars an der Grünwalderstraße bei den Löwen groß. Beide entwickelten sich zu Top-Bundesligaspielern.

Den Innenverteidiger Sven Bender zog es nach seiner Zeit bei den Löwen zunächst für acht Jahre zu Borussia Dortmund, ehe er zu Bayer Leverkusen wechselte, wo auch sein Bruder seit seinem Abgang von der Grünwalder Straße spielt.

Sven Bender überragt vor allem mit seiner Pass- und Zweikampfstärke und Kämpfermentalität, denn genauso wie Lars, musste auch Sven bereits unzählige Verletzungen verkraften, doch hat sich immer wieder in die Mannschaft zurückgekämpft.

Innenverteidiger: Christopher Schindler (C)

Auch Christopher Schindler begann seine Profikarriere in der Löwenjugend, ehe er 2016 zu Huddersfield Town nach England wechselte. Bereits bei den Sechzgern war der zweikampfstarke und 1,88 Meter große Schindler Mannschaftskapitän und einer der wichtigsten Stammspieler.

Unvergessen ist sein Einsatz im Relegationsspiel gegen Holstein Kiel 2015, als er sich mit dem Schiedsrichter anlegte und so seine Mannschaft noch einmal richtig einheizte. Am Ende konnte die Partie tatsächlich noch in der Nachspielzeit gewonnen werden.

Christopher Schindler legt sich mit Schiedsrichter Knut Kircher an.

Und auch bei Huddersfield hat der Ex-Löwe sich direkt etabliert. So war auch er der Aufstiegsheld, der den entscheidenden Elfmeter in der Relegation zur Premier League 2017 verwandelte.

Rechter Außenverteidiger: Lars Bender

Wie bereits zuvor bei seinem Bruder erwähnt, hat auch Lars Bender den Sprung aus der Jugend in den Profi-Kader des TSV geschafft und spielt seit seinem Wechsel 2009 bei Bayer 04 Leverkusen.

Bender konnte sich trotz vieler Verletzungen und Rückschläge als Kapitän der Leverkusener etablieren und ist eine feste Größe im Kader der Werkself. Denn auch Bender ist sehr variabel und könnte im zentralen Mittelfeld auflaufen.

Defensives Mittelfeld: Julian Weigl

Julian Weigl durchlief seit der U17 die Jugendmannschaften an der Grünwalder Straße und war sogar kurzeitig der jüngste Kapitän des Profikaders der Löwen. Nach dem Fast-Abstieg 2015 wechselte Weigl zu Borussia Dortmund und entwickelte sich damals unter Thomas Tuchel zu einem der besten und gefragtesten Youngsters.

Denn unter dem damaligen Trainer durfte Weigl auf seiner Lieblingsposition, als Doppel-Sechser, ran und etablierte sich von Anfang an bei den Profis. Weigl hat ein unvergleichliches Spielverständnis und die Fähigkeit blitzschnell die Spielsituation zu analysieren und somit entscheidende Pässe in die Tiefe zu spielen.

Im Januar dieses Jahres wechselte der Mittelfeldakteur zu Benfica Lissabon, da er unter Lucien Favre bei den Dortmundern zu nicht mehr vielen Einsätzen kam.

Defensives Mittelfeld: Julian Baumgartlinger

Wie auch die vorherigen Spieler, startete Julian Baumgartlinger seine Karriere bei den Münchner Löwen und spielte insgesamt sechs Jahre für den Verein.

Der Österreicher gehört aufgrund seiner Zweikampfstärke fest zum Kader der Leverkusener. Während Weigl oft offensive Akzente setzen kann, ist Baumgartlinger eher defensiver und konzentriert sich auf das Absichern und Klären von gefährlichen Spielsituationen.

Zentrales Mittelfeld: Florian Neuhaus

Florian Neuhaus gilt derzeit als einer der Shooting-Stars bei Borussia Mönchengladbach und ist wohl auch stark für das Erreichen der Champions League Qualifikation mitverantwortlich. Doch noch vor drei Jahren lief Neuhaus für die Sechzger auf, wo er seit seiner Jugend spielte.

Das Traumtor von Flo Neuhaus im Trikot der zweiten Mannschaft Löwen.

Mittlerweile ist er Stammkraft bei den Gladbachern. Er hat ein klasse Spielverständnis und sich auch beim Thema Zweikampfhärte verbessert. Bei den Gladbachern ist er der Aktivposten im Mittelfeld. Zudem wurde er vor kurzem von Joachim Löw in zur Nationalmannschaft berufen.

Linksaußen: Fabian Johnson

Fabian Johnson lief seit 2014 im Trikot der Gladbacher auf, doch nun wurde sein Vertrag nicht verlängert und es heißt Abschied nehmen. Ausgebildet wurde der Deutsch-Amerikaner jedoch beim TSV 1860, wo er schon mit neun Jahren hin wechselte und seither sämtliche Jugendabteilungen durchlief.

Nach 13 Jahren verließ er die Löwen Richtung VfL Wolfsburg. In der Bundesliga wurde er zwar immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, doch er kam auch immer wieder zurück und entwickelte sich so zum absoluten Leistungsträger.

Rechtsaußen: Marius Wolf

Marius Wolf stand schon für viele deutsche Vereine auf dem Platz, doch sein Profi-Debüt gab er für die Münchner, für die er vier Jahre lang spielte.

Es folgten Wechsel nach Hannover und Frankfurt, ehe auch Borussia Dortmund auf den offensiven Flügelspieler aufmerksam wurde, und ihn letztendlich verpflichtete.

Zwar hat Wolf im stark besetzten Kader der Borussen den Durchbruch nie ganz geschafft, weshalb er auf Leihbasis zu Hertha BSC wechselte, aber dennoch ist der laufstarke, dynamische und zweikampfstarke Offensivspieler immer torgefährlich und hat sich somit seinen Platz in unserer Aufstellung verdient.

Mittelstürmer: Kevin Volland

Kevin Volland zählte vergangene Saison zusammen mit Kai Havertz zu den Top-Scorern der Leverkusener und ist wohl aktuell einer der besten deutschen reinen Mittelstürmer. Und auch er ist ein waschechter Löwe, der schon seit Kindheitstagen Anhänger des Vereins ist.

Volland durchlief die Jugendmannschaften von Münchens Großer Liebe ehe er zur TSG 1899 Hoffenheim in die Bundesliga und schließlich zu Bayer Leverkusen wechselte, wo er sich als Führungsspieler etablierte. Nun wagte er den nächsten Schritt und läuft für die AS Monaco auf.

Der bullige Angreifer ist eiskalt im Abschluss und überzeugt mit seiner kämpferischen Art, durch welche er seine Gegenspieler immer wieder unter Druck setzt und zu Fehlern zwingt.

Und was die Löwenfans wohl besonders gerne hören werden: Volland hat bereits mehrfach betont, dass ihm sein Ausbildungsverein besonders am Herzen liegt und er seine Karriere am liebsten mit 1860 München in der Bundesliga beenden würde.

Naja, wenn die Löwen nicht all diese Talente verkauft hätten, könnte dieser Traum für Volland sehr wahrscheinlich in Erfüllung gehen, denn bundesligatauglich sind diese ehemaligen Sechzger allemal. Doch mit Noel niemann hat nun ein weiteres Talent den Verein Richtung Bundesliga verlassen...

* Die Rechte am Bild liegen bei Fabian Bimmer / AP Photos *

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