Wenn Borussia Dortmund am Samstagabend Borussia Mönchengladbach empfängt, heißt es wieder Vorhang auf für eines der traditionsreichsten Duelle im deutschen Fußball. In die letzten Jahren waren die Rollen klar verteilt: Der BVB als Favorit und die Gladbacher als Underdog. Im diesem Jahr ist das anders – die Elf vom Niederrhein reist als Tabellenführer nach Dortmund.

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Dortmund in der Krise

Borussia Dortmund hingegen steckt in der ersten kleinen Krise der Saison und hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Nach neun Punkten aus den ersten vier Partien, spielte man in den letzten drei Begegnungen jeweils 2:2-Unentschieden und gab in allen drei Partien Führungen aus der Hand. In der Tabelle steht man aktuell nur auf Platz acht.

Wie auch schon in Frankfurt und gegen Werder Bremen schaffte es der BVB auch am vergangenen Spieltag in Freiburg nicht, die Führung über die Zeit zu bringen und ließ die Mannschaft von Trainer Christian Streich in der 90. Minute zum Ausgleich kommen.

Für die Schwarz-Gelben zuletzt ein gewohntes Bild – und so bleibt weiter die Frage offen, ob es in der Mannschaft ein Mentalitätsproblem gebe. Kapitän Reus verneinte dies nach dem Spiel gegen Frankfurt klar, nach nun allerdings zwei weiteren verspielten Führungen konnte die Mannschaft dies auf dem Feld noch nicht komplett widerlegen.

 

Gegen die Freiburger startete man gut in die Partie, machte Druck und hatte nach zwölf Minuten schon vier Eckbälle auf dem Konto. Wirkliche Torchancen sprangen dabei allerdings nicht heraus. Und so hätten sich die Dortmunder nicht beschweren dürfen, wenn Luca Waldschmidt in der 17. Minute zur Freiburger Führung getroffen. Doch der Nationalspieler vergab die erste gute Gelegenheit.

Nur zwei Minuten später dann doch die Führung für den letztjährigen Vizemeister. Eine Ecke von Hazard verwertete Axel Witsel sehenswert per Direktabnahme – ein Treffer der Kategorie „Tor des Monats“.

Doch auch die Führung verlieh dem BVB nicht die nötige Sicherheit, die Elf von Trainer Lucien Favre trat alles andere als souverän aus. Vor der Halbzeit vergab erneut Waldschmidt die Chance zum Ausgleich, doch in der 55. Minute hatte der 23-jährige dann endlich Grund zum Jubeln. Nach einer schönen Kombination vollendete der Torjäger aus knapp 20 Metern zum Ausgleich.

Und auch die erneute Führung der Borussia durch Achraf Hakimi sorgte bei den BVB-Fans nicht für Beruhigung – zu sehr hatte man noch die letzten Spiele im Hinterkopf. Und der Mannschaft ging es anscheinend ähnlich.

In der 90. Minute unterschätzte sich Manuel Akanji erst bei einer Flanke und beförderte die anschließende Hereingabe auch noch ins eigene Netz.

Also wieder kein Sieg für die Dortmunder, die zuletzt 2014, in der letzten Saison von Jürgen Klopp, schlechter in die Saison starteten. Und im nächsten Heimspiel gegen die Gladbacher wird es nicht unbedingt einfacher für den BVB.

 

Unverhoffte Tabellenführung für Gladbach

Bei der Borussia aus Mönchengladbach herrscht hingegen eine komplett andere Stimmung. Nachdem der FC Bayern und Schalke 04 am letzten Spieltag nicht gewinnen konnten und man selbst den FC Augsburg furios mit 5:1 bezwang, grüßt man am Bökelberg von der Tabellenspitze.

In der Bundesliga hat man die vergangenen vier Spiele gewonnen und kann dabei ein Torverhältnis von 11:2 vorweisen. In insgesamt fünf der sieben Bundesligapartien ging man als Sieger vom Platz, verlor nur am dritten Spieltag gegen RB Leipzig.

Die Fohlenelf bereitet in dieser Spielzeit zumindest auf nationaler Ebene sehr viel Spaß. Im letzten Spiel gegen Augsburg brannte man vor allem in der Anfangsphase ein Offensivfeuerwerk ab, führte nach 13 Minuten durch die Tore von Denis Zakaria und zweimal Patrick Herrmann bereits mit 3:0. Am Ende hieß es 5:1.

Ein Statement an die Konkurrenz, die allesamt am letzten Spieltag nicht gewinnen konnten. Bayern verlor ihr Heimspiel gegen Hoffenheim, Schalke spielte 1:1 gegen den 1. FC Köln und auch RB Leipzig musste sich gegen Leverkusen mit einem Unentschieden zufrieden geben. Und so stehen die Gladbacher plötzlich an der Tabellenspitze. Trainer Marco Rose hat die Borussia zum besten Saisonstart seit 43 Jahren geführt. Er genießt den Augenblick, tritt  aber gleichzeitig auf die Euphoriebremse: „Jetzt kommen dicke Bretter.“

Verstecken müssen sich die Gladbacher vor den nächsten Aufgaben aber nicht. Zwar heißen die nächsten Gegner Dortmund, Frankfurt und Leverkusen, doch in der aktuellen Form können die Fohlen gegen jeden Gegner Punkte holen.

 

Prognose

In den letzten Jahren reisten die Gladbacher meist als klarer Außenseiter in den Signal Iduna-Park. Das ist in diesem Jahr anders. Durch die letzten Ergebnisse strotzen die Spieler von Marco Rose nur so vor Selbstbewusstsein und wir sehen sie gegen den BVB sogar leicht in der Favoritenrolle.

Auch wenn die Quote bei den Bundesligawetten die Schwarz-Gelben klar vorne sieht (1.50) und Quote auf einen Gladbacher Sieg sehr hoch, bei 6.40 liegt, empfehlen wir dieses Risiko einzugehen und die auf die Gladbacher zu wetten.

 

*Die Rechte an dem Bild liegen bei Bernd Thissen / AP Photo*

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