Wenn es einen Titel geben würde, der den Transfermeister einer Saison krönen würde, dann hätte die Borussia aus Dortmund im diesen Jahr die wohl besten Karten für Platz eins gehabt. Da Geld aber bekanntlich nicht immer direkt Tore schießt, ist auch klar, dass für eine gute Saison auch die wirklich richtigen Spieler verpflichtet werden müssen. Da die Saison mittlerweile schon im vollen Gang ist, nehmen wir die Leistungen der Neuzugänge noch mal genau unter die Lupe. Wir machen den Transfercheck!

Wenn es einen Titel geben würde, der den Transfermeister einer Saison krönen würde, dann hätte die Borussia aus Dortmund im diesen Jahr die wohl besten Karten für Platz eins gehabt. Da Geld aber bekanntlich nicht immer direkt Tore schießt, ist auch klar, dass für eine gute Saison auch die wirklich richtigen Spieler verpflichtet werden müssen. Da die Saison mittlerweile schon im vollen Gang ist, nehmen wir die Leistungen der Neuzugänge noch mal genau unter die Lupe. Wir machen den Transfercheck!

Paco Alcácer (Ablösesumme: 21,00 Mio. Euro):

Alcácer gilt natürlich nicht mehr als wirklicher Neuzugang der Schwarz-Gelben. Dennoch wurde die Kaufoption für den Spanier erst in diesen Sommer gezogen, da er im vergangenen Jahr noch auf Leihbasis für die Borussia spielte. Für heut zu Tage lächerliche 21 Millionen Euro sicherte sich das BVB-Gespann um Sportdirektor Michael Zorc die Dienste von Alcácer. Eine für beide Seiten mehr als faire Lösung, denn in Barcelona kam der Mittelstürmer im Schatten von Weltstar Luís Suarez nie wirklich zum Zug und in Dortmund trifft er, wie er will. Insgesamt machte der 26-Jährige in der vergangenen Saison 19 Pflichtspieltreffer für die Borussia. Und der Spanier macht da weiter, wo er letzte Saison aufgehört hat. Sieben Tore in den ersten neun Pflichtspielen der Saison sprechen für sich. Alcácer ist die Lösung des Stürmerproblems, was sich seit dem Abgang von Pierre-Emerick Aubameyang durch Dortmund geschlichen hat. Zwar bringt Alcácer weder das erstaunliche Tempo noch die Körpergröße eines echten Neuners mit, doch er vereint eben doch alles, was Lucien Favre haben wollte. „Er spürt Fußball“, ließ der sonst so wortkarge Chef-Trainer über seinen Mittelstürmer verlauten.

Fazit:

Paco Alcácer und Borussia Dortmund? Gesucht und Gefunden! Er reiht sich mit seiner technischen Prämisse perfekt in die Offensivblock der Dortmunder ein. Dazu bringt er die nötige Abgeklärtheit mit, die Reus, Sancho und Co. nicht selten abgehen. Zwar war der Spanier schon in der vergangenen Saison fester Bestandteil der Mannschaft, doch wir glauben, dass die feste Verpflichtung der richtige Grundstein für eine erfolgreiche Saison der 09er war.

Mats Hummels (Ablösesumme 30,50 Mio. Euro):

Von den Bayern zum BVB, zurück zu den Bayern und jetzt wieder beim BVB. Das ist als also die bisherige Vereinshistorie von Ex-Nationalspieler Mats Hummels. Klar ist, einen Verteidiger wie Hummels in seinen Reihen zu haben, hat noch nie einen Klub geschadet. Zweifelsohne gehört der 30-Jährige immer noch zu den stärksten Innenverteidigern der Welt. Dazu bringt der gebürtige Bergisch Gladbacher eine gehörige Portion weltmeisterliche Erfahrung mit zurück in den Ruhrpott. Den Verein und seine Funktionäre kennt er auswendig. Eine Verstärkung für die Abwehrkette die einfach Sinn macht. Dass der BVB ihn noch vor drei Jahren ablösefrei hat ziehen lassen und jetzt für über 30 Millionen Euro zurückholt, lässt man dabei allerdings lieber außen vor. Der Weltmeister ersetzt den zu Paris Saint-Germain abgewanderten Abdou Diallo. Hummels bringt zwar deutlich weniger Tempo mit, doch das macht er durch seine Weltklasse, die sich im Zweikampfverhalten und im Stellungsspiel wiederfindet, wett. Dazu hat der BVB mit Hummels in der Abwehrkette ein Element, um das Aufbauspiel anzutreiben, das in dieser Form so kaum gibt. In den letzten Wochen fehlte der Innenverteidiger übrigens verletzungsbedingt. Die letzten beiden Pflichtspiele konnte er allerdings schon wieder über die komplette Distanz bestreiten.

Fazit:

Der BVB ist trotz der Hummels-Rückkehr in den letzten Wochen defensiv sehr anfällig. Einfache lange Bälle über die Abwehrkette reichen momentan, um Hummels & Co. auszuhebeln. Schafft Favre es diesen einfachen Mittel der Gegner taktisch aus dem Weg zu gehen, ist eine Abwehrkette mit Hummels als Anführer kaum auszuspielen. So ist der Transfer in seiner Grundidee komplett schlüssig, aber noch ist diese Verstärkung zu selten zu sehen.

Julian Brandt (Ablösesumme: 25,00 Mio. Euro):

Mit Julian Brandt findet ein deutsches Juwel den Weg zur Borussia aus Dortmund. Ein Mann, der offensiv sehr flexibel einsetzbar ist und alle Attribute eines Offensivspielers in sich vereint: Tempo, Abschluss, Kreativität, gutes Passspiel und Dribbelstärke. Dazu ist der Nationalspieler mit seinen 23 Jahren eine wahre Altersversicherung für den BVB. Er macht den Kader der Dortmunder in der Breite, als auch in der Spitze besser. Durch seine Verpflichtung bekommt Favre einen Spieler, der wesentlich mehr Variabilität in das taktische Repertoire der 09er bringt. Mit erst einem Tor in neun Pflichtspielen kann man von dem ehemaligen Leverkusener allerdings noch mehr Zug zum Tor erwarten.

Fazit:

Fakt ist, dass mit mindestens zwei Toren pro Partie die Offensive der Dortmunder nicht die Schuld für den verkorksten Saisonstart trägt. Die Leistungen von Julian Brandt sind bisher äußerst solide, aber noch nicht überragend. Trotzdem glauben wir, dass der Transfer mehr als richtig war, da Dortmund einen jungen, talentierten Fußballer geholt hat, der zukünftige Abgänge von Spielern wie Sancho kompensieren könnte.

 

Thorgan Hazard (Ablösesumme: 25,50 Mio. Euro):

Gleich beide Hazard-Brüder wechselten im Sommer ihre Vereine. Während Bruder Eden die Insel in Richtung Madrid verließ, wechselte Thorgan die Borussia. Der aus Gladbach geholte Thorgan Hazard ist ähnlich wie Julian Brandt eine Art Altersversicherung. Ein junger Spieler, der an einem guten Tag Spiele alleine entscheiden kann und gleichzeitig noch einiges an Potenzial besitzt. Vor allem die Konstanz in seinen Leistungen ist verbesserungsfähig.

Fazit:

Dass Thorgan Hazard das Potenzial eines weltklassigen Fußballers besitzt, steht außer Frage. Schon in Gladbach konnte er zeigen, dass er dazu imstande ist seine Leistungen von Saison zu Saison zu steigern. Dennoch besteht das Risiko, dass eine erwartete Leistungsexplosion des Belgiers entfällt und er im Schatten seines Bruders versinkt.

Nico Schulz (Ablösesumme 25,50 Mio. Euro):

Nico Schulz gehört seit Beginn seiner Laufbahn als Profi zu den deutschen Top-Talenten. Zwar brachte er schon in Gladbach und Berlin gute Leistungen, doch sein Potenzial konnte er dort nie ausspielen. Hoffenheim, als dritte Station in seiner Bundesligakarriere, war dann die goldrichtige Entscheidung für den offensivfreudigen Linksverteidiger. Er spielte sich in den Fokus von Bundestrainer Joachim Löw und eben auch in den der Dortmunder. Beim BVB überlegte man nicht lange und verpflichtete den Nationalspieler kurzerhand als Nachfolger des gealterten Marcel Schmelzer. Manko ist, dass Schulz schon seit dem dritten Spieltag aufgrund einer Fußverletzung fehlt. Gegen Augsburg und in Köln blieb der 26-Jährige zwar ohne Torbeteiligung, doch seine Fähigkeiten im Tempo als moderner, offensiver Verteidiger konnte er schon unter Beweis stellen.

Fazit:

Piszcek, Hakimi, Schmelzer und Schulz. Wohl dem, der sich vier so starke Außenverteidiger in sein Team holen kann. Kommt Schulz nach seiner Fußverletzung fit zurück, ohne dabei große Leistungseinbußen mit sich zu bringen, ist er eine enorme Verstärkung für die ohnehin schon grandiose Dortmunder Außenverteidigung.

 

 

Luca studiert aktuell Sportjournalismus & Sportmarketing in Hannover und absolviert seit Oktober sein praktisches Studiensemester bei der Firma mmc sport in München.

Neben seinem Spezialgebiet Fußball verfügt er außerdem über umfangreiches Wissen im Handball, der Formel 1 und der NFL.