Es ist endlich entschieden! Der SV Werder Bremen hat sich durch einen fulminanten 6:1 Sieg am letzten Spieltag gegen den 1. FC Köln doch noch auf den Relegationsplatz gerettet und die Düsseldorfer auf den direkten Abstiegsplatz verdrängt.

Einen Tag später konnte Heidenheim den dritten Platz gegen den HSV verteidigen, als die Hanseaten ihre höchste Saisonniederlage gegen Sandhausen erlitten – und das zum denkbar unpassendsten Zeitpunkt! Der HSV verpasste den Sprung auf den Relegationsplatz ins Oberhaus und spielt auch nächste Saison in der zweiten Liga.

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Doch wer kann sich in den beiden Relegationsspielen durchsetzen und kommende Spielzeit in der Erstklassigkeit verbringen? Wir haben für Euch alles Wichtige rund um die entscheidenden Partien zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Heidenheim zusammengefasst.

Relegationsmodus

Die Relegation findet zwischen dem Tabellensechszehnten der 1. Bundesliga, dem SV Werder Bremen, und dem Tabellendritten der 2. Liga, dem 1. FC Heidenheim statt. Das Hinspiel steigt bereits am Donnerstagabend im Weserstadion, ehe die Heidenheimer am Montagabend, den 06.07., zum Rückspiel einladen.

In der seit 2009 wiedereingeführten Relegation herrscht die Auswärtstorregelung. Das bedeutet, dass bei einer gleichen Anzahl an Toren nach beiden Spielen, die Mannschaft, die mehr Tore im fremden Stadion geschossen hat, aufsteigt.

Falls das nach dem Rückspiel nicht eingetroffen sein sollte, sondern beide Mannschaften die gleiche Toranzahl haben, werden zweimal 15 Minuten Verlängerung gespielt. Wenn auch dann kein Sieger feststeht, geht es für beide Mannschaften ins Elfmeterschießen.

Was für Werder Bremen spricht

Mentalität

Der Kantersieg der Werderaner am letzten Wochenende über den 1. FC Köln war natürlich ein enorm wichtiger Befreiungsschlag, da sie den erst zweiten Abstieg in der Vereinshistorie zunächst verhindern konnten. Doch was vor allem im Spiel der Grün-Weißen auffiel, war ihre Mentalität und der Zusammenhalt im Team.

Und das fängt schon beim Trainer an. Florian Kohfeldt ist ein echtes Bremer-Eigengewächs und die Verkörperung eines waschechten Werderaners. Obwohl der Trainer bereits einige Male in der Kritik der Öffentlichkeit stand, hielt der Verein an Kohfeldt fest, der laut eigener Aussage „der Beste auf dieser Position“ ist.

Die schönsten Freistoßtore von Werder Bremen.

Und tatsächlich deutete sich bereits in den letzten Spielen an, dass der Trainer seine Mannschaft besonders eingeschworen hat. Man hatte gemerkt, dass allen Akteuren bewusst gewesen ist, wie brenzlig die aktuelle  Lage war und somit ein Sieg hermusste. Und der kam!

Die Spieler strotzten vor Siegeswillen, was sich beispielsweise an drei Toren in nur sieben Minuten zeigte – und eines davon schoss Füllkrug, der das erste Mal seit seines Kreuzbandrisses wieder in der Startelf stand, das andere erzielte Rashica, der sich im vorherigen Spiel nur mit einer Reservistenrolle zufrieden geben musste. Das Vertrauen des Trainers hat sich eindeutig gelohnt.

Letztes Aufeinandertreffen

Ein weiterer Hoffnungsschimmer für die Fans der Grün-Weißen dürfte wohl sein, dass beide Vereine in der diesjährigen DFB-Pokalsaison im Oktober 2019 bereits aufeinandertrafen und Werder mit einem klaren 4:1-Erfolg in die nächste Runde einzog.

Das damalige Spiel war schnell gelaufen, bereits nach 18 Minuten führten die Bremer mit 3:0 und konnten die restliche Partie in Ruhe runter spielen. Kohfeldts Team war die deutlich bessere und dynamischere Mannschaft, die das Spiel diktierte und nur wenige Chancen der Gäste zuließ. Doch beide Trainer werden wohl ihre Lehren aus diesem Spiel gezogen haben

Was für den 1. FC Heidenheim spricht

Saisonverlauf

Auch wenn der SVW durch seinen Kantersieg natürlich mit besseren Vorzeichen in das Duell gegen die Heidenheimer startet, die am letzten Spieltag 3:0 gegen den beim Tabellenführer Arminia Bielefeld verloren haben, spricht der generelle Saisonverlauf doch für den FCH.

Denn die Heidenheimer stünden nicht so weit oben in der Tabelle, wenn sie nicht die gesamte Spielzeit über konstant gute Leistungen gebracht hätten. Und das lag vor allem auch an der guten Abwehrleistung – immerhin haben sie die zweitwenigsten Gegentore (36 GT) der zweiten Liga kassiert.

Während beide Mannschaften vergangene Spielzeit ungefähr gleich viele Tore erzielten (FCH 45, SVW 42) und sich damit nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert haben, musste der derzeitige Zweitligist 30 (!) Mal weniger den Ball aus dem eigenen Kasten holen, als die Bremer (69 GT).

Fan-Choreographie für Schnatterer und seine Vereinstreue.

Kein Aufstiegsdruck

Natürlich ist es nun das Ziel des ganzen Klubs in die erste Liga aufzusteigen, doch falls er es nicht schafft, wird für Heidenheim keine Welt zerbrechen, sie würden es einfach nächstes Jahr wieder versuchen.

Müssten die Bremer hingegen den Gang in die Zweitklassigkeit antreten, stünde der ganze Verein vor einer völlig neuen Herausforderung. Man hat ja bereits beim HSV gesehen, dass auch große Clubs nicht sicher direkt wieder aufsteigen.

Der Außenseiter Heidenheim sieht in den kommenden Partien nicht mehr als eine Chance und kann somit also eigentlich nur gewinnen. Der Druck liegt daher ganz klar bei Werder, denn ein schnelles Gegentor der Heidenheimer im Hinspiel könnte bereits Gold wert sein.

Außerdem weiß auch der Coach des FCH, der den Verein von der Oberliga in die zweite und vielleicht bald sogar erste Liga führte, wie er mit seiner Mannschaft umgehen muss. Obwohl die Heidenheimer diese Saison bereits oft in Rückstand geraten sind, konnten sie sich sehr oft zurückkämpfen und das Spiel sogar noch drehen. Auch das zeugt von der Gewinnermentalität der Heidenheimer.

Prognose

Natürlich ist der SV Werder der Favorit in den bevorstehenden Partien, doch auch die Heidenheimer sollte man nicht unterschätzen. Beide Teams haben ihre Schwächen in der Offensive, doch der Zweitligist kann auf eine starke Defensive bauen.

Sollte den Heidenheimer rund um Kapitän Marc Schnatterer im Hinspiel ein oder vielleicht sogar mehrere wichtige Auswärtstore gelingen, könnte es eine ganz düstere Saison für die Bremer werden.

* Die Rechte am Bild liegen bei Carmen Jaspersen / AP Photos * 

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