Von Nordamerika geht es wieder zurück nach Europa. Der Formel-1-Zirkus schlägt seine Zelte in Frankreich auf. Wer kann sich den Sieg auf dem Circuit Gilles-Villeneuve sichern?

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Kurz vor dem Ziel gescheitert

Für Ferrari war es ein fast perfektes Wochenende in Montreal. Beim Qualifying sichert sich Sebastian Vettel die Pole und  Charles Leclerc den dritten Platz. Im Rennen nahm dann alles seinen aus Ferrari-Sicht optimalen Lauf.

 

Vettel führte das Feld vom Start weg an und verteidigte seine Position gegen Hamilton. Doch zum Ende des Rennens leistete sich Vettel einen Fahrfehler und war kurzzeitig neben der Strecke unterwegs. Als er wieder auf die Strecke kam behinderte er den hinter ihm fahrenden Hamilton und die Stewards entschieden auf eine fünf Sekunden Strafe gegen den Heppenheimer – eine umstrittene Entscheidung.

Am Ende verhinderte dies den ersten Ferrari-Sieg in dieser Saison und Vettel musste sich mit Platz zwei begnügen. Auch eine Woche nach dem Rennen will der italienische Rennstall weiterhin gegen das Urteil vorgehen. Den Stewards hat die Scuderia neue Beweise vorgelegt. Ob es zu einer Verhandlung kommt, dürfte abzuwarten sein. 

Neben Vettels zweiten Platz komplettierte Leclerc mit seinem dritten Rang das Podium und sorgte für das stärkste Ferrari-Ergebnis in dieser Saison. Das größte Problem bei der Scuderia scheint weiterhin das Reifenmanagement zu sein, dies war auch in Kanada wieder zu sehen. In Montreal brachte lediglich das spezielle Layout des Circuit Gilles-Villeneuve Ferrari zurück ins Spiel. Eine Lösung gegen die Dominanz von Mercedes gibt es weiterhin nicht.

"Wir werden zwei oder drei Upgrades brauchen, bevor wir Mercedes überall herausfordern können", erklärte Teamchef Mattia Binotto vor dem Frankreich GP. Die neuen Updates am SF90 werden erst in den kommenden Wochen kommen. Nach dem Rennen in Kanada beträgt der Rückstand auf Mercedes in der Konstrukteurswertung 123 Punkte. Auch in Frankreich wird es für die Scuderia wieder schwierig werden vorne mitzumischen, da der Kurs eher den Silberpfeilen in die Karten spielt.

Binotto glaubt trotzdem an einen stärkeren Vettel. "So wie ich Seb kenne, glaube ich, dass er noch stärker als vorher daraus hervorgehen wird." Der fünfte Platz des Heppenheimers aus dem vergangenen Jahr soll vergessen gemacht werden.

Unaufhaltsam Richtung Weltmeisterschaft

"Das ist nicht die Art, wie ich Rennen gewinnen möchte. Ich will Rennen durch Überholen gewinnen", sagte Hamilton nach dem Rennen in Kanada. Es war der siebte Sieg im siebten Rennen für Mercedes. Der Engländer befindet sich unbeirrt auf dem Weg zu seinem sechsten WM Titel.

Für Mercedes gehört es mittlerweile schon zum Standardprozedere, ganz oben auf dem Podium zu stehen. Einzig die schwächere Leistung von Valtteri Bottas sorgte für gedämpfte Stimmung bei den Silberpfeilen. Der Finne kam mit den neuen Upgrades noch nicht ganz so gut zu Recht und fuhr im Qualifying nur auf Platz sechs. Am Ende stand dann ein vierter Platz für den Finnen zu Buche.

Damit beträgt der Rückstand auf seinen Teamkollegen bereits 29 Punkte. Trotzdem gibt sich Bottas kämpferisch und will in Frankreich wieder voll angreifen. Aufgrund des Streckendesigns stehen die Chancen auf einen Doppelsieg von Mercedes nicht schlecht. Dies lässt sich auch bei den Sportwetten erkennen.

Einen Einbruch so wie im letzten Jahr soll es bei dem Finnen nicht geben. Dafür muss er aber auch zeigen, dass er mit den neuen Updates besser umgehen kann, als in Montreal.

Die Form mitnehmen

Für Renault ist es in Le Castellet ihr Heimrennen. Nach Platz sechs und sieben scheint der französische Rennstall zum richtigen Zeitpunkt in Form gekommen zu sein. "Eins ist klar: wir können uns auf Montreal nicht ausruhen", mahnt Teamchef Cyril Abiteboul vor dem achten Saisonrennen in Südfrankreich.

Mit 14 Punkten in Montreal konnte Renault seine Punkteausbeute auf einen Schlag verdoppeln und belegt nun den fünften Platz mit zwei Punkten Rückstand auf den vierten. Pünktlich zum Heimrennen gibt es einige Updates.

"Es ist eine Chance, einen weiteren Fortschritt in unserer Konkurrenzfähigkeit zu beweisen. Wir werden in Frankreich die Einführung mehrerer Weiterentwicklungen am Chassis sehen", so Abiteboul. "Wir müssen das Ergebnis wiederholen und danach streben, den Rückstand zur Spitze zu verringern."

Mit den Updates erwarten auch Hülkenberg und Ricciardo weiterhin so starke Ergebnisse wie in Montreal. Der Optimismus vor dem Heimspiel ist dementsprechend groß. "Der Kurs hat einen schönen Flow und sein Charakter ist Montreal ähnlich, mit langen Geraden, hohen Topspeeds und harten Bremszonen." so Hülkenberg.

Daniel studiert aktuell Online-Medien im Schwarzwald und absolviert seit März sein praktisches Studiensemester bei der Firma mmc sport in München.

Neben seinem Spezialgebiet Fußball verfügt er außerdem über umfangreiches Wissen in verschiedenen weiteren Sportarten.