Vergangene Woche hat die Formel 1 die erste kleine Rennpause eingelegt, nachdem sie zuvor drei Wochenenden hintereinander an den Start ging. Doch an diesem Wochenende starten die Motoren wieder, wenn sich die Formel 1 Boliden beim Großbritannien Grand-Prix miteinander messen.

Die letzten Platzierungen

Der letzte Formel 1 Grand-Prix fand am 19. Juli auf dem Hungaroring in Ungarn statt. Und wie gewöhnlich dominierte wieder einmal mehr Lewis Hamilton das Rennen und lag am Ende nach 70 Runden auf dem ersten Platz. Hinter ihm fuhren Max Verstappen und Valtteri Bottas aufs Treppchen.

Sebastian Vettel landete auf dem sechsten Rang und erzielte damit sein bestes Ergebnis in dieser Saison. Dennoch war der Auftritt von Ferrari insgesamt enttäuschend. Der Deutsche wurde überrundet und Leclerc fuhr auf Platz elf – und damit nicht einmal in die Punkte.

So hat der WM-Führende Hamilton nach erst drei Rennen bereits 45 Punkte Vorsprung auf den derzeit besseren Ferrari Piloten Leclerc. Und vor allem der bevorstehende Heim-Grand-Prix wird Hamilton noch einmal als zusätzlicher Ansporn dienen, um seinen Vorsprung in der WM-Wertung weiter auszubauen.

Zudem werden wir am Wochenende einen alten Bekannten im Cockpit von Racing Point sehen: Nico Hülkenberg wird Sergio Perez ersetzen, nachdem bekannt wurde, dass der Mexikaner positiv auf das Corona-Virus getestet wurde.

Rekorde beim Großen Preis von Großbritannien

Der traditionsreiche Große Preis von Großbritannien ist einer der beiden Grand-Prix, die seit der Gründung der Formel 1 in jedem Jahr ausgetragen wurden. Neben ihm gilt das nur für den Großen Preis von Italien.

Und in dieser Saison haben wir sogar das Vergnügen, zwei Rennen des in Großbritannien mitzuerleben, da die Formel 1 Piloten auch in der darauffolgenden Woche in Silverstone an den Start gehen werden.

Die ehrwürdige Strecke in Silverstone wurde seit ihrer Eröffnung einige Male umgebaut, so zuletzt auch 2010. Seither ist sie 5.900 Kilometer lang – das ist mehr als 1000 km länger, als noch zur Einführung 1950 – und wird in genau 52 Runden absolviert. Hinter Spa und Baku ist sie somit eine der längsten aktuell eingesetzten Formel 1 Strecken.

Lewis Hamilton und Sir Frank Williams testen die Strecke in Silverstone.

Dabei stellten die letzten sechs Rennen für Lewis Hamilton fast ausschließlich Heimerfolge da. Insgesamt hat der Engländer nämlich bereits sechsmal in Silverstone auf dem obersten Treppchen stehen dürfen – und zwar seit 2014 ganze fünf Mal.

Es war nur Sebastian Vettel 2018 in seinem Ferarri gelungen, die atemberaubende Serie von Hamilton zu unterbrechen, als der Deutsche auf dem ersten Rang landete. Dennoch ist Ferrari derzeit mit insgesamt 14 Siegen das erfolgreichste Team in Großbritannien.

Doch bei einer solchen Dominanz des Briten, ist es kein Wunder, dass Hamilton sowohl die Rekorde für die meisten Siege und Poles (sechs Stück) auf dem Silverstone Circuit, als auch den Streckenrekord (1:27,369 Minuten) hält.

Das denkwürdige Rennen 1998

Natürlich gab es in den über 50 Rennen in Silverstone bereits einige kuriose Rennsituationen, ein paar davon hatten mit dem ehemaligen Top-Rennfahrer Michael Schumacher zu tun und waren sogar der Grund für eine Regeländerung in der Formel 1.

Denn 1998 wurde Schuhmacher von der Boxengasse aus zum Sieger des Rennens erklärt. Doch was genau war passiert?

England ist ja für sein schlechtes Wetter bekannt und so wurde auch der Grand-Prix 1998 in strömendem Regen ausgetragen, was später Schumacher zum Rennsieg verhalf.

Denn wegen des schlechten Wetters wurde die Strecke für viele Fahrer unkontrollierbar, sodass das Safety-Car ausrücken musste und der Deutsche noch einmal an den führenden Mika Häkkinen herankam.

Schumacher zog nach der Safety-Car-Phase schnell an dem Finnen vorbei und fuhr sich einen komfortablen Vorsprung heraus. Doch kurz vor dem Rennende erreichte den italienischen Rennstall per handschriftlicher Meldung, dass Schuhmacher wegen zuvor unerlaubten Überholens eine 10-Sekunden-Strafe verbüßen müsse.

Schumacher gewinnt das Rennen in der Boxengasse.

Doch Ferrari fand ein Schlupfloch. Die Scuderia bemängelte, dass die Strafe nicht eindeutig formuliert war. Somit konnte laut den Italienern nicht hundertprozentig geklärt werden, ob es sich um eine Stopp-and-go-Strafe, oder um eine Zeitstrafe, die nach dem Rennende zu Schumachers Rennzeit hinzuaddiert werden würde, handelte.

Also holte Ferrari Schumacher zwar in die Box, um seine Strafe abzusitzen, doch das geschah erst nach der letzten Rennrunde. Der Clou war dabei, dass Schumacher die Ziellinie auf dem Weg in die Box bereits überquert hatte, dann dort die vorgeschriebenen zehn Sekunden in der Boxengasse wartete und schließlich als Sieger aus dem Auto stieg.

Trotz der Proteste von Häkkinens Team, McLaren, blieb Schumacher der Sieger des Rennens. Zudem wurde die Strafe gegen den Deutschen nachträglich sogar revidiert, da die verantwortlichen Rennkommissare  grobe Fehler gemacht hatten, infolge derer sie später auch zurück getreten sind.

Doch damit solch ein Fall sich nicht wiederholt, gab es zusätzlich noch eine Regeländerung in der Formel 1: wenn eine Stopp-and-go-Strafe nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird, bekommt der Fahrer eine Zeitstrafe von 25 Sekunden aufgebrummt.

Prognose

So ein kurioses Rennen, wie das von Michael Schumacher wird es dieses Wochenende wohl nicht in Silverstone geben. Wir sehen einmal mehr den Engländer Lewis Hamilton bei seinem Heim-Grand-Prix vorne.

Doch wie so oft im Motorsport, könnte ein unerwarteter Regenschauer das Feld gehörig durcheinander mischen und Überraschungssieger hervorbringen.

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Julia studiert aktuell Sportwissenschaft an der TUM und absolviert seit Juni ihr praktisches Studiensemester bei der Firma mmc sport in München.

Neben ihrem Spezialgebiet Fußball verfügt sie außerdem über umfangreiches Wissen in der Formel 1 und im Wintersport.