„Ich muss individuell denken und schauen, was für mich am besten ist“, hatte der deutsche NBA-Star Dennis Schröder nach Saisonende erklärt. Ein wenig subtiler Wink, dass er die Atlanta Hawks gerne verlassen würde. Jetzt bekommt der Point Guard seinen Wunsch erfüllt: Er wird in Zukunft nicht mehr für die Franchise aus Georgia auflaufen, sondern für die Oklahoma City Thunder. Im Gegenzug wechselt der 10-malige All-Star Carmelo Anthony nach Atlanta, wobei dieser kein Spiel für die Hawks machen wird. Die beiden Parteien einigten sich auf eine Vertragsauflösung.

Der Trade im Überblick:

 Die Atlanta Hawks bekommen: Carmelo Anthony (gewaived), Justin Anderson, Erstrundenpick 2022 (1-14 geschützt)

Die OKC Thunder bekommen: Dennis Schröder, Timothe Luwawu-Cabarrot

Die Philadelphia 76ers bekommen: Mike Muscala

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Schröder wurde 2013 vom Team aus Atlanta gedraftet und entwickelte sich dort zum Stammspieler. 2016 unterschrieb er sogar einen Vertrag der ihm bis 2021 70 Millionen US $ einbringt. Mit durchschnittlich 19,4 Punkten und 6,2 Assists lieferte der 24-jährige auch in der letzten Saison eine solide Leistung ab. Für das Team war es aber eine schwierige Saison. Nur 24 von 82 Spielen konnten die Hawks gewinnen und waren mit dieser Bilanz das schlechteste Team im Osten. Schröder hatte keine Lust auf einen Rebuild. Spätestens nachdem Atlanta im Draft an dritter Stelle den Point Guard Trae Young auswählte, standen die Zeichen auf Abschied.

 

Die Auswirkungen des Trades

Die Hawks können sich nach diesem Trade voll auf ihren Neuaufbau konzentrieren. Durch Schröders Abgang spart sich Atlanta dessen Gehalt und ist in den nächsten Jahren finanziell flexibler. Zusätzlich ist die Point Guard-Position frei für Trae Young. Die Franchise setzt große Hoffnungen in den ehemaligen College-Star. Der zusätzliche Erstrunden Pick kann ebenfalls wertvoll sein.

Carmelo Anthony kann sich jetzt einem Contender anschließen. Er hat sich für die Houston Rockets entschieden. Nach dem kläglich gescheiterten Experiment mit den Thunder, wird er darüber erleichtert sein. Es sagt allerdings viel darüber aus, wie tief der einstige Scoring-Champ gefallen ist, wenn die Hawks ihm rund 25 Millionen US $ zahlen, damit er nicht für sie spielt.

Da Paul George auch wieder nach OKC zurückkehrt, könnten die Thunder im Westen ein Wörtchen mitreden. Die Position des Back-Up Point Guards war in der letzten Saison ein Schwachpunkt für die Thunder, der schnelle Braunschweiger ist definitiv ein Upgrade. Der Trade lohnt sich für das Team aber vor allem finanziell. Anthony hätte in dieser Saison rund 12 Millionen US $ mehr verdient als der Deutsche. Bei der Luxury Tax spart sich OKC sogar fast 100 (!) Millionen US $.

Schröder scheint begeistert über den Trade zu sein. Russel Westbrook ist der Lieblingsspieler des Deutschen, nun spielt er mit ihm in einem Team. „Oklahoma ist dafür bekannt, in die Playoffs zu kommen. Ich kann nichts versprechen, aber wir wollen auf jeden Fall oben mitmischen", sagte der Nationalspieler

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Schröder und Westbrook?

Es wird spannend zu sehen sein, welche Rolle der Spielmacher in Oklahoma spielen wird. Da sowohl er, als auch Westbrook balldominante Spieler und nicht die besten Dreierschützen sind, erscheint das Zusammenspiel schwierig. Wahrscheinlicher ist, dass Schröder der Back-Up für den MVP von 2017 wird und als „Sixth Man“ für Scoring von der Bank sorgen soll.

„Mit Dennis bekommen wir einen erprobten Point Guard der unser Team noch schneller und athletischer machen wird“, lobte Thunder-GM Sam Presti. „Er ist zweifellos der beste Back-Up Point Guard der NBA. Überhaupt ist er einer der besten Spielmacher in der Liga“, schwärmte Superstar George.

Vielleicht bekommt Schröder sogar einige Minuten mit den Startern. Vor der letzten Saison hat er bewiesen, dass er ein kompetenter Dreierschütze sein kann, wenn er von besseren Mitspielern umgeben ist. Zwischen 2014 und 2017 versenkte er so 39 Prozent seiner Dreier aus dem Catch-and-Shoot. Kann er diese Quote halten, ist dies ein großer Gewinn für die Thunder. In der vergangenen Saison zählten sie zu den schlechtesten Teams aus der Distanz (35,4 %/23. Rang in der Liga).

Darum sind die Thunder jetzt stärker

Mit OKC muss der Deutsche deutlich weniger Verantwortung schultern als in Atlanta und er hat wieder gute Chancen auf die Playoffs. Die Bank war das große Manko des Teams, vor allem was die Offensive angeht. Bester Scorer war Jerami Grant mit 8,4 Punkten pro Spiel. Schröder sollte das problemlos überbieten können. Mit Nerlens Noel haben die Thunder einen Rim-Protector geholt und endlich einen kompetenten Back-Up für Center Steven Adams gefunden. Der Ex-Maverick hat die Fähigkeiten, um Schröders Defizite in der Defensive wettzumachen.

Mit Andre Roberson bekommen die Thunder zudem einen der besten Verteidiger der Liga zurück. Der Shooting Guard zog sich im Januar 2018 eine Verletzung zu und fiel für den Rest der Saison aus. Danach verschlechterte sich die Team-Defense von OKC erheblich.

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Als größte Verstärkung könnte sich aber der Abgang von Carmelo Anthony erweisen. Zwar erzielte der Alt-Star immer noch 16,2 Punkte pro Spiel, er war dabei allerdings sehr ineffizient (40 % Wurfquote aus dem Feld). Zudem war er einer der schlechtesten Verteidiger der Liga und das Passpiel stockte bei ihm (nur 1,3 Assists pro Spiel). Patrick Patterson oder Jerami Grant werden ihn in der Startaufstellung ersetzen. Beide sind deutlich stärkere Verteidiger und werden in der Offensive den Stars die Show überlassen.

Der Westen ist mit dem Wechsel von LeBron James zu den Lakers nochmal deutlich stärker geworden. Die Thunder sind inzwischen aber auf jeder Position mit einem kompetenten Bankspieler ausgestattet und haben ihr Melo-Problem gelöst. Wenn Coach Billy Donovan die richtige Rotation findet und Schröder sich dem Teamerfolg unterordnet, ist dem Team ein Trip zu den Conference-Finals zuzutrauen. Um Golden State den Titel streitig zu machen, fehlt es allerdings an Dreier-Schützen.

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