On the Road: Die deutschen Legionäre in der NBA - Heute: Dennis Schröder

Nach fünf Jahren bei den Atlanta Hawks wurde Schröder Ende Juli als Teil eines 3-Teams-Trade zu den Oklahoma City Thunder verschifft. Es soll ein Neustart für den deutschen PG sein.

Was ist in Atlanta passiert?

Auch wenn sich seine Stats bei den Hawks kontinuierlich verbessert hatten – so richtig glücklich wurden nach der Entlassung von Schröder-Förderer Mike Budenholzer beide Seiten nicht mehr. Aussagen wie, "Ich werde 25 im September und natürlich will ich mal einen Titel gewinnen. In meiner Prime – 23, 26,27, 28, 29 – da will ich oben mitspielen können. Zweiter bis Letzter in der Eastern Conference kommt für mich nicht in Frage", zeigten bereits zu Beginn der Offseason, dass es zwischen Spieler und Franchise nicht mehr passte.

Dennis wollte um Titel oder zumindest in den Playoffs spielen, was sich aber mit dem momentanen Rebuild der Hawks nicht in Einklang bringen ließ. Mit Trae Young wurde dieses Jahr ohnehin Atlantas neuer PG der Zukunft gedrafted.

Neue Situation bei den Thunder

In Oklahoma findet er eine ganz andere Situation vor. Durch die beiden Superstars Russell Westbrook und Paul George ist OKC immer ein Kandidat zumindest in die zweite Runde der Playoffs zu kommen (Quote auf den NBA-Titel: 41.00). Die Mannschaft hat eine gute Offseason hinter sich.

Nachdem das Carmelo Anthony-Experiment aus letzter Saison gescheitert war, bekam man mit Schröder und dem jungen Timothe Luwawu-Cabarrot einen ordentlichen Gegenwert für den alternden Superstar, der mit seinem Gehalt sowieso den Cap extrem belastete. Der Kader wirkt in dieser Spielzeit deutlich ausgeglichener und hat ordentlich Potential.

Sollten Nerlens Noel, Terrance Ferguson und Draftpick Hamidou Diallo bereits in dieser Saison einen Schritt nach vorne machen in ihrer Entwicklung, ist dieser Mannschaft einiges zuzutrauen. Die große Schwäche der letzten Saison, nämlich die fehlende Tiefe auf der Bank, haben die Thunder auf jeden Fall beseitigt.

6th-Man oder Starter?

Der deutsche Ausnahmespieler wird sich bei den Thunder an eine neue Rolle gewöhnen müssen, denn hier ist er nicht mehr der Leader im Team. Das könnte aber seinem Spiel extrem gut tun, denn die Defenses werden sich mehr auf Russell Westbrook und Paul George konzentrieren, als auf den Spielmacher mit dem schnellen ersten Schritt.

Seine bisherigen Auftritte in der Pre-Season waren vielversprechend – noch ist nicht klar, ob "The Menace" als 6th-Man von der Bank kommen wird und die Second Unit anführt.

Es kann auch gut sein, dass er zusammen mit Superstar und dem eigentlichen Nr.1-PG Russell Westbrook auf dem Parkett stehen wird. Doch das wird sich erst im Laufe der Saison herauskristallisieren.

Egal ob als Starter oder nicht - von Westbrook will er sich einiges abschauen: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie er es macht. Ich schaue jedes Spiel, wie er spielt. Wie er ein Spiel angeht ist unglaublich. Ich will davon lernen." Sollte Schröder tatsächlich von der Bank kommen, wäre er ein starker Kandidat für den "6th Man"-Award, denn die Qualitäten eines Starters hat er allemal.

Sein Zug zum Korb gepaart mit seiner extremen Schnelligkeit ist weiterhin seine größte Waffe. Teamkollege Raymond Felton erklärt dessen Spielweise folgendermaßen: "Er ist jemand, der in die Zone kommen kann, Plays machen kann, scoren, passen - er macht jede Menge und ist ein guter Verteidiger." Sollte sich sein Dreier stabilisieren, wird er für jeden Gegner unangenehm – gerade wenn er tatsächlich mehr in der Second Unit zum Einsatz kommen sollte.

Denn dann geht es nicht mehr gegen die besten Spieler der Gegner, wie das in letzten Jahren der Fall war, sondern gegen die zweite Garde. Auch wenn sich Schröders Minuten reduzieren werden (die letzten beiden Jahre immer um die 31 pro Spiel), könnte es genau der richtige Karriereschritt gewesen sein.

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