Vom 14. Dezember 2017 bis zum 1. Januar 2018 wird im Alexandra Palace zu London zum 25. Mal der beste Darts-Spieler der Welt ermittelt. Insgesamt kämpfen 72 Teilnehmer um den Weltmeister-Titel, darunter auch zwei Deutsche. Auf den Weg ins Finale am Neujahrestag müssen die Profis bis zu sieben Runden überstehen. Dabei wird ähnlich wie im Tennis in Sätzen gespielt. Ein Satz (Set) besteht aus maximal fünf Legs. Die Spieler beginnen mit 501 Punkten und müssen das Leg mit einem Treffer ins Doppelfeld beenden. Pro Aufnahme gibt es drei Würfe und man kann dabei maximal eine Punktzahl von 180 erreichen. Das sogenannte „Maximum“ wird dabei frenetisch von den Fans im Ally Pally gefeiert. Die Dart-Veranstaltungen sind jedes Mal eine große Party. Es wird gesungen, gejubelt und die meisten verkleiden sich nach Belieben. Mittlerweile ist das Achtelfinale erreicht und es gab jede Menge Überraschungen zu bestaunen. Aus den Top20 der Setzliste sind bereits zwölf Spieler eliminiert worden, vier schon aus den Top10. Wir werfen einen Blick auf die verbliebenen Favoriten und zeigen die möglichen Paarungen bis ins Finale.
Vier Weltmeister sind noch im Rennen
Michael „ Mighty Mike“ van Gerwan (NED):
Der amtierende Titelverteidiger ist auch erneut der heißeste Anwärter auf den WM-Pokal. Bereits zweimal konnte sich der Niederländer im Ally Pally durchsetzen und gilt seit längerer Zeit als der legitime Nachfolger von Rekordweltmeister Phil Taylor. Mit seiner Konstanz bringt er seine Gegner zum Verzweifeln. Keiner wirft so viele Maximums wie er und auch auf den Doppelfelder ist er stark. Schwächen sind bei ihm kaum auszumachen. Jedoch ist Dart ein Präzisionssport und jeder weiß, dass man an schlechten Tagen nicht die nötige Konzentration hat – das Schlimmste für jeden Profi. Sollte Mighty Mike sich erneut zum Weltmeister krönen, wird dies mit einer Quote von 1.61 belohnt.
Gary „The Flying Scotsman“ Anderson (SCO):
Der zweimalige Champion und letztjährige Finalist Gary Anderson wird wieder ein großes Wort mitreden, wenn es um den Titel geht. Einfach wird es nicht für den Schotten. Bereits im Viertelfinale könnte es zu einem Duell mit Phil Taylor kommen. Damit könnte Anderson derjenige werden, der „The Power“ in den Ruhestand schickt. Nach einer nicht so erfolgreichen Saison fiel Anderson in der Setzliste um einen Platz und hat nun einen schwierigen Weg vor sich. Doch wenn „ The Flying Scotsman“ erst einmal auf Betriebstemperatur kommt, können die wenigsten ihm die Stirn bieten. Beim Scoren ist er mit der Beste, seine einzige Schwäche liegt darin, dass er zu viele Würfe auf die Doppelfelder vergibt. Sollte Anderson zum dritten Mal triumphieren und dabei die Legende rauswerfen bekommen seine Fans eine Quote von 6.50.
Phil „The Power“ Taylor (ENG):
Die Bühne ist bereit für Phil Taylor, ein letztes Mal. Wenn bei der WM die Pfeile in die Scheibe fliegen, werden sich viele nur eine Frage stellen: Gewinnt er noch einmal, zum 17. Mal? Die große Erwartungshaltung und den Druck verspürt der Engländer nicht. Bei seinem letzten Turnier möchte er seine Auftritte genießen und das machen, dass seine Leidenschaft ist – Dart spielen. Er gilt zwar nicht mehr als Top-Favorit, doch traut er sich den Triumph zu und auch seine Konkurrenten teilen seine Einschätzung. Nach seinem angekündigten Rückzug schien der Engländer befreit zu sein und gewann wichtige Turniere. Kein anderer Name ist so mit einer Sportart verbunden wie seiner. Auch mit 57 Jahren ist er Weltklasse und will sein Lebenswerk mit dem erneuten WM-Gewinn veredeln. Zwar litt in den vergangenen Spielzeiten seine Doppelquote, jedoch wird ihm einiges zugetraut. Die nötige Motivation es noch einmal allen zu zeigen und am Ende ganz oben zu stehen wird mit einer Quote von 5.50 nicht allzu schlecht eingeschätzt.
Raymond „Barney“ van Barneveld (NED):
Raymond van Barneveld werden von allen ehemaligen Weltmeistern die geringsten Chancen eingerechnet. Für einen Sieg liegt die Quote gerade einmal bei 19.00. Abschreiben sollte man den Holländer auf keinen Fall. In den letzten drei Jahren kam er immer ins Halbfinale und konnte sich gegen bekannte Größen durchsetzen. „Barney“ spielt seit einigen Jahren immer weniger Turniere und ist somit folgerichtig in der Setzliste weiter unten. Dadurch trifft er schon früh auf die formstärksten Konkurrenten. Dies stört ihn auf keinen Fall, schließlich glaubt er an seine Stärken und zeigt diese auch an der Scheibe. Bereits im Viertelfinale könnte es zum Generationskampf der Niederlande kommen, falls er auf Michael van Gerwan treffen sollte. Bei der letzten Ausgabe scheiterte er an seinen Landsmann, im Jahr davor konnte er sich überraschend aber souverän gegen diesen durchsetzen.
Noch nicht Weltmeister, aber durchaus mit Chancen – weitere Titelfavoriten
Peter „Snakebite“ Wright (SCO):
Hinter Peter Wright liegt das beste Jahr seiner Karriere. Zehn Turniere konnte er gewinnen, mehr als in seiner gesamten Karriere zuvor. Viele sahen ihn schon als den zukünftigen Weltmeister, doch kurz vor dem Highlight des Jahres wurde bei ihm ein Gallensteinleiden festgestellt. Die Ärzte bezweifelten, dass er überhaupt antreten könne. Doch er belehrte sie eines besseren und stellt sich dem doppelten Kampf. Mit fahler Gesichtsfarbe und vierzehn Kilogramm leichter betrat er die große Bühne. Er gewann sein Erstrundenmatch souverän, wie es allerdings um die genaue Form aussieht, das lässt sich nur schwer sagen. Sollte sich der Kämpfer und die schillerndste Figur des Dartsport gegen den Erwartungen und Räten seiner Ärzte zum Weltmeister krönen, wartet eine Quote von 11.00.
Mensur „The Gentle“ Suljović (AUT):
Auch ein deutschsprachiger Spieler gehört in diesem Jahr zu den Anwärtern auf den WM-Titel. Der Wiener mit serbischen Wurzeln gewann in der aktuellen Saison zwei große und wichtige Turniere und hat sich somit noch mehr in den Fokus der Experten gespielt. Bisher war der Einzug ins Achtelfinale sein bestes Ergebnis bei einer Weltmeisterschaft. Drum ist auch sein erklärtes Ziel weiter zu kommen als jemals zuvor. Auf Rang fünf gesetzt hat der Österreicher ein phantastisches Jahr gespielt und möchte seine gute Form auch beim letzten Turnier des Jahres zeigen. Mit seinem ungewöhnlichen Wurfstil und dem bevorzugten auschecken der Doppel-14 sorgt er bei vielen Novizen für Staunen. Sollte ihm der ganz große Wurf gelingen winkt eine Quote von 29.00.
Rob „Voltage“ Cross (ENG):
Wohl kein Spieler hat in seinem ersten Profijahr für so viel Furore gesorgt wie Rob Cross. Der gelernte Elektriker spielte lange Zeit nur nebenbei Darts, entschied sich dann aber nach einem tollen Auftritt bei den UK Open 2016, es als Profi zu versuchen. Dies war absolut keine falsche Entscheidung. In diesem Jahr konnte er auf der Pro Tour vier Events gewinnen und wird durch seine Unbekümmertheit zu den Favoriten gezählt. Der Engländer hat bei der WM nichts zu verlieren und kann befreit aufspielen. Kein Mensch erwartet von ihm den Sieg. Gerade darin könnte seine Stärke liegen, dass er stets als Außenseiter gesehen wird. Bei den Buchmachern zählt er allerdings zum erweiterten Favoritenkreis und wird mit einer Quote von 9.00 eingeschätzt.
Spielplan
Runde |
Spielnummer |
Paarung |
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Achtelfinale |
1 |
Vincent van der Voort vs. Raymond van Barneveld |
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2 |
Michael van Gerwan vs. Gerwyn Price |
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3 |
Toni Alcinas vs. Darren Webster |
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4 |
Mensur Suljovic vs. Dimitri van den Bergh |
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5 |
John Henderson vs. Rob Cross |
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6 |
Jamie Lewis vs. James Richardson |
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7 |
Phil Taylor vs. Keegan Brown |
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8 |
Gary Anderson vs. Steve West |
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Viertelfinale |
1 |
Michael van Gerwan vs. Raymond van Barneveld |
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2 |
Dimitri van den Bergh vs. Rob Cross |
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3 |
Jamie Lewis vs. Darren Webster |
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4 |
Phil Taylor vs. Gary Anderson |
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Halbfinale |
1 |
Michael van Gerwan vs. Rob Cross |
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2 |
Jamie Lewis vs. Phil Taylor |
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Finale |
1 |
Gewinner Halbfinale 1 vs. Gewinner Halbfinale 2 |
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