Das Hahnenkammrennen in Kitzbühel ist mehr als ein normales Skirennen. Es ist ein Mythos – Die gefährlichste Abfahrt der Welt. Hier wurden Legenden geboren. Aber auch Karrieren zerstört. Doch wie ist der Mythos entstanden?

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Spektakel vorprogrammiert

Wenn sich am kommenden Samstag wieder einmal die besten Skifahrer der Welt die legendäre Streif herunterstürzen, ist ein Spektakel vorprogrammiert. Wohl kein Skirennen auf der Welt ist so berüchtigt wie das Hahnenkammrennen in Kitzbühel.

Mit bis zu 150 km/h geht es für die Ausnahmeathleten in Richtung Ziel. Immer mit dabei: Die Gefahr eines verheerenden Sturzes. Denn keine Strecke ist gefährlicher als die Streif. Waghalsige Sprünge, vereiste Abschnitte und vor allem die Notwendigkeit, bis zur letzten Sekunde zu 100% fokussiert zu sein. Sonst drohen schwere Stürze – die die Sportler sogar in Lebensgefahr bringen können.

Die Sportler wissen, in Kitzbühel zählt nicht nur der Sieg. In Kitzbühel zählt es zuerst einmal gesund und heile im Ziel anzukommen. Trotzdem müssen die Fahrer voll attackieren denn tun sie dies nicht, übernimmt die Piste die Kontrolle und jeder kleinste Fehler kann zu schweren Verletzungen führen.

Doch wer es schafft, nicht nur die Streif, sondern auch seine Kontrahenten zu bezwingen, gehört zu den ganz Großen des Sports. Jeder will einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen und die Worte „Hahnenkammsieger“ hören – und dazu nehmen sie dieses große Risiko auf sich.

Die Streif im Profil

Mausefalle und Karussell

Die Streif gilt als schwierigste und anspruchsvollste Abfahrt im gesamten Weltcupkalender. Das erste Rennen gewann der Österreicher Thaddäus Schwabl 1937 mit einer Zeit von 3:53,1 für sich. Den aktuellen Streckenrekord hält Fritz Strobl mit einer Zeit von 1:51,58 aus dem Jahr 1997.

Die Streif stellt die Fahrer vor die schwerste Aufgabe der Weltcupsaison.

Direkt vom Start weg beginnt für die Athleten ein Höllenritt. Nach nicht einmal neun Sekunden erreichen sie die „Mausefalle“ – den steilsten Abschnitt der Strecke mit dem weitesten Sprung. Bis zu 80 Meter geht es für die Athleten auf dem 85%-steilen Abschnitt. Ihre Geschwindigkeit steigt hier bis auf 120 km/h.

Nach der „Mausefalle“ folgt das „Karussell“. Hier wirken unfassbare Kräfte und starke Kompressionen auf die Sportler. Sie sind Fliehkräften bis zu 3,1g ausgesetzt – vor der Einfahrt in den schwierigen Steilhang, der extreme Konzentration erfordert, gilt es hier in den Groove für einen der anspruchsvollsten Teile der Strecke zu kommen.

Steilhang

Wer sich Chancen auf den Sieg auf der Streif machen will, der muss den „Steilhang“ optimal und fehlerfrei fahren. Dabei zählt aber nicht nur das fahrerische Können der Sportler, sondern auch das Material. Auf dem vereisten und unebenen Hang ist es nur mit perfekt präparierten Skiern und einem exakten Timing möglich, ohne große Zeitverluste durch den „Steilhang“ zu gelangen.  

Bei der Ausfahrt aus dem Steilhang müssen die Fahrer sich trauen, die Kurve bis ganz außen auszufahren. Passt die Linie allerdings nicht zu 100% und kommen die Fahrer nur ein kleines Stückchen zu weit hinaus, landen sie im Netz. Ein Ritt auf der Rasierklinge für jeden Athleten.

Gschöss und Seidalmsprung

Im anschließenden „Gschöss kann zum ersten Mal kurz durchgeatmet werden. Hier kommt es darauf an gut zu gleiten und möglichst lange in der tiefen Hocke zu bleiben. Dabei dürfen die Fahrer die Konzentration aber nicht verlieren. Das wäre vor dem kommenden Streckenabschnitt verheerend.

Mit einem kleinen Sprung gelangen die Fahrer in die „Alte Schneise“ und zur Anfahrt auf den „Seidalmsprung“. Immer noch gehockt und ohne zu sehen was nach dem Sprung kommt, rasen die Fahrer auf den Sprung zu und starten danach in den schwierigsten Teil der Abfahrt.

Hausberg und Zielsprung

Nach dem „Lerchenschuss und dem „Oberhausberg fahren sie nach einem anstrengendes „S“ auf die "Hausbergkante" zu. Nach dem spektakulären Sprung bleibt den Fahrern nur Bruchteile von Sekunden zum reagieren, denn der Sprung geht direkt in eine Kompression und danach in die extrem schwierigen und eisigen Traversen.

Ein Kraftakt für alle Fahrer: Der anstrengende Schlussteil der Streif mit Hausbergkante, Traverse und Zielsprung.

Mit brennenden Muskeln und bei unruhiger Piste eine Herkulesaufgabe für jeden Athleten. Beim abschließenden Zielsprung werden Geschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde erreicht. Der Fahrer hat die 35.000 jubelnden Zuschauer schon im Blick, doch bleibt man nicht konzentriert, kann es zu schweren Stürzen kommen.

Im Ziel angekommen wird jeder Einzelne von den frenetischen Fans bejubelt. Denn auf der Streif ist nicht nur der Erstplatzierte der Sieger – sondern jeder, der die Piste bezwungen und gesund im Ziel angekommen ist.

*Die Rechte an den Bildern liegen bei Gabriele Facciotti / AP Photo*

Hier im 888sport-Blog gibt es die besten Tipps unserer Wettexperten. Wer ist gut drauf? Wer kriegt die Kurve? Und wer macht den Abflug? Wir haben die Fakten. Und gerne auch mal eine klare Meinung über die verrückte Welt des Sports.