Might Bite lieferte letztes Jahr im Kempton Park einen feinen Lauf ab, um die Krone des King George VI Rennens zu gewinnen. Das irische Pferd war der Favorit auf den Sieg des Events, musste sich aber ganz schön anstrengen. Double Shuffle war im Wettbewerb zwar der Außenseiter, bewies sich aber in den entscheidenden Momenten als ein harter Gegner für Nicky Hendersons Pferd.

Trotzdem hatte Might Bite in der entscheidenden Phase einen Tick mehr Pace und konnte sich von seinen Verfolgern absetzen und den Titel zu holen. Dies war der zweite Major Sieg 2017 für das irische Pferd, allerdings war auch Might Bite – ähnlich den anderen Pferden des King George Cups – später in der Saison nicht in der Lage, sich den Cheltenham Gold Cup zu sichern. Das Rennen wird ein spannender Wettbewerb: Might Bite wird die Gelegenheit erhalten, seine Krone zu verteidigen, wenn er am Boxing Day in den Kempton Park zurückkehrt.

 

Hendersons Pferd wird sich der Herausforderung stellen, seine Krone zu verteidigen. Dabei hat das Rennen in den letzten Jahren bewiesen, dass es immer wieder zu faszinierenden und erinnerungswürdigen Duellen kommt. Wir blicken auf die besten Rennmomente im Kempton Park.

Kauto Star

Das talentierteste Pferd in der Geschichte des King George VI Chase. Kein Teilnehmer hat größere Erfolge bei dem Event gefeiert als Kauto Star. Er gab sein Debüt bei der Veranstaltung im Jahr 2006 und entwickelte sich schnell zu einer starken Kraft des National Hunts. Bevor es 2006 im Kempton Park an den Start ging, hatte Paul Nicholls Pferd das Tingle Creek Chase und das Betfair Chase gewonnen. Er war der Favorit des Wettbewerbs und lieferte eine brillante Leistung ab, als er seinen ersten Titel mit einem Vorsprung von acht Längen holte. Kauto Star und sein Jockey Ruby Walsch nutzten das Momentum des Wettbewerbs und gewannen später in der Saison auch noch den Cheltenham Gold Cup.

Er könnte 2019 einen weiteren Gold Cup sammeln, allerdings liegt seine wahre Stärke im Kempton Park beim King George VI Chase. Nichols Pferd stellte den Rekord von Desert Orchid auf, als er zwischen 2006 und 2009 vier Rennen in Folge gewinnen konnte. Diese Siegesserie endete im Januar 2011 gegen Long Run. In Abwesenheit von Walsh, musste Tony McCoy den Sattel übernehmen und konnte das Pferd zwar nicht zum Sieg, aber zum dritten Platz führen.

Kauto Star sollte sich nicht mit diesem Ende zufriedengeben und kehrte im Dezember 2011 im Alter von 11 für ein letztes Rennen in den Kempton Park zurück. Bei den Quoten hatte Long Run gegenüber dem Veteranen einen Vorsprung. Trotzdem gelang es dem alten Hasen, mit dem zurückgekehrte Walsh im Sattel, ein letztes Mal seine Kräfte zu bündeln und für ein geschichtsträchtiges Ereignis zu sorgen: Er konnte das französische Pferd mit 1,25 Längen schlagen. Kauto Star ist das erste Pferd, welches das King George VI Chase fünfmal gewinnen konnte– ein Rekord, welcher bestimmt noch lange Bestand haben wird.

Desert Orchid

Vor der Legende Kauto Star gab es Desert Orchid, welcher das Event in den späten 1980-er Jahren dominierte. Seinen ersten Auftritt gab er mit Simon Sherwood im Sattel und sicherte sich mit sieben Jahren seinen ersten Triumph im Kempton Park. Ein erneuter Erfolg im darauffolgenden Jahr blieb ihm aber verwehrt, da ihm der von Francois Doucmen trainierte Nupsala die Krone mit einer großartigen Performance wegschnappte. Er musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. David Elsworths Pferd war aber in der Lage zurückzuschlagen. Seine beste Saison begann mit seinem zweiten Sieg bei dem King George VI Chase.

Er war der eindeutige Favorit auf die Krone und brachte mit einem 4-Längen Triumph über Kidimo eine beeindruckende Leistung. Dersert Orchid konnte seinen Erfolg bis 1989 halten, als er mit Sherwood im Sattel in Cheltenham den einzigen Gold Cup seiner Karriere gewinnen konnte. Zum Start der neuen National Hunt Saison wurde Elsworths Pferd vom starken Konkurrenten Wayward Lad begleitet, als er das King George VI Chase zum dritten Mal gewinnen konnte. Bei diesem Erfolg saß Richard Dunwoody im Sattel, doch die Leistung des Pferds blieb davon über die drei Meilen unberührt.

Desert Orchid sicherte sich seinen dritten Titel mit einem 8-Längen Erfolg über seinen Stallkameraden Barnbook Again. Ein zweiter Cheltenham Erfolg blieb Desert Orchid verwehrt, trotzdem konnte er 1990 Geschichte schreiben: Er wurde das erste Pferd in der Geschichte des King George VI Chase, welches dreimal in Folge gewinnen konnte. Mit elf Jahren gewann Elsworths Pferd als zweitältester Teilnehmer das Treffen, als er seine beste Performance ablieferte und weit vor dem Feld die Ziellinie überquerte. Sein Rekord hielt bis Kauto Star 16 Jahre später auftauchte.

Kicking King

Kicking Horse gehört zu einer kleinen Gruppe am anderen Ende des Desert Orchids Spektrums. Manicou wurde 1950 mit nur fünf Jahren der jüngste Gewinner in der Geschichte des King George VI Chase. Acht Pferde haben die Krone im Alter von sechs Jahren geholt, von welchen fünf aus der modernen Ära des Rennsports kommen. Kicking King hatte bereits in Leopardstown beim Arkle Novice Chase gewonnen, bevor er erstmals im Kempton Park antrat. 2004 war er am Start und wurde bei den Buchmachern als Favorit gehandelt. Der Sechsjährige enttäuschte nicht und lieferte eine gelungene Leistung.

 

Das Pferd von Tom Taaffe erlaubte es seinem Konkurrenten Kingscliff beinahe, die Krone zu rauben. Er konnte sich jedoch von diesem Fehler im finalen Zaun zu erholen und nutze seine Schnelligkeit, um mit einer 2,5er Länge Vorsprung zu gewinnen. Wie auch viele andere Gewinner, nutze er das Momentum, um den Cheltenham Gold Cup zu erobern, und kehrte dann zum King George VI Chase zurück. Zurück mit Barry Geraghty im Sattel, musste Kicking King hart arbeiten, um die Krone zurückzugewinnen. Nachdem sich das irische Pferd an die Spitze gesetzt hatte, machte Monkerhostin spät im Rennen ordentlich Druck. Der Rivale hätte fast gewonnen, doch in einem atemberaubenden Finish hielt Taaffes Pferd die Oberhand.

Long Run

Long Run war das Pferd, welches die Stärke von Kauto Star beim King George VI Chase im Jahr 2011 brechen konnte. Nicky Hendersons Pferd war in Anbetracht der Siegesserie von Kauto Star nur ein Außenseiter. Trotzdem gelang es dem Pferd mit Sam Waley-Cohen im Sattel einen überzeugenden Auftritt hinzulegen und dem legendären Pferd die Krone abzunehmen. Das französische Pferd wurde im Verlaufe des Rennens immer stärker und profitierte vom Ausfall Naracats. Waley-Cohen drängte auf den Sieg und konnte das Rennen mit 12 Längen vor seinem Stallkameraden Riverside Theatre gewinnen, was Henderson einen Doppelsieg einbrachte. Diese Resultate wurden von Long Run auch beim Cheltenham Gold Cup eingefahren.

In der Saison 2011/12 schlug Kauto Star allerdings zurück. Erstmals in seiner Karriere mangelte es dem französischen Pferd in den entscheidenden Momenten an Schnelligkeit. Es sollte eine unerfolgreiche Saison werden, sodass er auch beim Gold Cup scheiterte. Die Erlösung sollte beim Cheltenham folgen, als er seine Top-Form wieder erreichte. Hendersons Pferd war der Favorit, allerdings sollten ein paar Herausforderungen und Fehler dafür sorgen, dass Captain Chris nochmals näher kam. Long Run hatte aber die Kraft, seinen Konkurrenten auf knapper Distanz zu halten und so seinen zweiten Sieg bei dem Event einzufahren. Ein wahrlich denkwürdiger Auftritt des französischen Pferds.

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