Das Vier-Nationen-Turnier findet vom 10. bis 12. November 2017 bereits zum dritten Mal im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion statt. Dabei trifft die deutsche Mannschaft auf den Titelverteidiger Slowakei, Russland und das Team USA. Für die Nationen ist es ein wichtiger Test für die in diesem Jahr stattfindenden Olympischen Spiele im südkoreanischen Pyeonchang. Der deutsche Bundestrainer Marco Sturm erwartet das beste Teilnehmerfeld seit Jahren. Dies liegt auch daran, dass die nordamerikanische National Hockey League (NHL) eine Spielpause für Olympia verweigerte. Somit werden alle Teilnehmer auf ihre NHL-Profis verzichten müssen und auf Spieler der europäischen Ligen zurückgreifen. Dies wertet den Deutschland Cup deutlich auf. Die Teilnehmer werden mit einem Großteil ihres Olympiakaders antreten, schließlich ist es die Generalprobe für Südkorea.
Geschichte des Deutschland Cup
Der Wettbewerb wird seit 1987 vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) organisiert und findet jährlich im November statt. Anfänglich spielten drei bzw. ab der zweiten Austragung vier Mannschaften in einem Jeder-gegen-Jeden-Modus den Turniersieger aus. Mitte der 1990er Jahre hatte die Veranstaltung ihre Hochphase und ein größeres Teilnehmerfeld. In dieser Zeit gab es zwei Vorrundengruppen und im Anschluss wurde in einer Finalrunde der Gewinner ermittelt. Nach einer zweijährigen Pause wurde der Deutschland Cup 2000 wiederbelebt. Er sollte als Testlauf für die ein Jahr spätere Heim-Weltmeisterschaft dienen. Zu den regelmäßigen Teilnehmern zu Beginn des 21. Jahrhunderts gehören neben dem Gastgeber Deutschland vor allem die Schweiz, Slowakei, Kanada sowie die Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Die Schweiz agierte dabei einige Jahre als zweiter Gastgeber, um die enge Zusammenarbeit mit dem DEB zu betonen. Das US-Team und Kanada treten dabei hauptsächlich mit Akteuren aus den europäischen Ligen und nicht aus der NHL.
Kaum verwunderlich, dass bei diesem Turnier der Gastgeber sowohl Rekordteilnehmer als auch –sieger ist. Bei allen 27 Auflagen war Deutschland vertreten und konnte das Turnier schon siebenmal gewinnen. Auf den weiteren Plätzen folgen Kanada und die Slowakei, die das Turnier bei 18 Teilnahmen jeweils viermal für sich entscheiden konnten. Auch das russische Team war schon viermal erfolgreich und das obwohl die Russen nur viermal am Start waren. Somit konnten sie jedes Mal gewinnen, wenn sie im Teilnehmerfeld standen.
Die diesjährigen Teilnehmer
Natürlich ist, wie sonst auch, das deutsche Team dabei. Obwohl es das letzte Großereignis vor den Olympischen Spielen ist, verzichtet Bundestrainer Marco Sturm auf etablierte Akteure. Dafür bekommen einige Nachwuchshoffnungen die Chance auf sich aufmerksam zu machen. Zudem sollen ein paar Spieler ihr Comeback geben, die wegen Verletzungen lange ausfielen. Bei der letztjährigen Ausgabe holte die Mannschaft die Bronzemedaille. Ob in diesem Jahr mehr drin ist, darf auf Grund des Verzichts auf einige hochkarätiger Spieler bezweifelt werden.
Auch der Titelverteidiger ist unter den teilnehmenden Nationen vertreten. Die Slowakei konnte sich zuletzt gegen alle Teams durchsetzen und gewann letztendlich verdient. Doch bei der diesjährigen Weltmeisterschaft enttäuschten sie auf dem Eis. Schon nach der Vorrunde mussten sie die Heimreise antreten und dies als Gruppenvorletzter. Die Slowaken wollen einiges gut machen und sich bestens präsentieren, doch der erneute Titelgewinn wäre eine große Überraschung.
Die USA ohne ihre NHL-Profis kaum vorstellbar. Doch nicht nur beim Deutschland Cup muss das Team USA ohne wichtige Spieler auskommen, auch bei den Weltmeisterschaften ist dies der Fall, da parallel immer die Playoffs in der Liga gespielt werden. Jedenfalls bekommen sie ohne ihre größten Stars selten eine schlagkräftige und harmonierende Mannschaft zusammen. Das Land mit der größten und besten Liga wurde erst zweimal Weltmeister. Definitiv ist die lange Saison kräftezerrend doch verwundert dies schon ein wenig. Nun müssen sie gänzlich ohne ihre NHL-Cracks auskommen und setzen auf eine Mischung aus Collegespielern und europäischen Legionären. Ob sich das unerfahrene und junge Kollektiv schon beim Deutschland Cup in Szene setzen kann wird sich zeigen.
Endlich nimmt Russland wieder am Turnier teil. Die Sbornaja zählt zu den besten Nationalmannschaften und ist erstmals seit 24 Jahren wieder im Teilnehmerfeld. Obwohl die Russen zu den besten Eishockeyspielern der Welt gehören, spielen die meisten nicht in Nordamerika. Durch die Gründung einer eigenen Hockeyleague im eurasischen Kontinent spielen die meisten Akteure in der Heimat. Dies hat den Vorteil, dass einige von ihnen in gleichen Vereinen spielen und sich somit besser abstimmen können. Zu Gute kommt ihnen dies nicht nur durch die Verweigerung der NHL eine Spielpause für Olympia einzulegen, sondern schon für den Deutschland Cup. Wenn man bedenkt, dass die Russen bei all ihren Teilnamen auch gewinnen konnten, dürften sie als Favorit ins Turnier gehen.
Alle Partien im Überblick
Tag |
Begegnung |
Uhrzeit |
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Freitag |
USA – SVK |
16.00 |
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GER – RUS |
19.30 |
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Samstag |
GER – SVK |
16.00 |
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RUS – USA |
19.30 |
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Sonntag |
SVK – RUS |
13.15 |
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GER – USA |
16.45 |