In der Welt des Hochleistungssports wie Fußball, Eishockey, American Football oder Basketball ist für einen Athleten eine der am häufigsten vorkommenden, aber oft auch schlimmsten Verletzungen der Kreuzbandriss.

Das Kreuzband befindet sich im Kniegelenk und kontrolliert dabei die Vor- und Rückbewegung des Knies, sodass ein Riss oder selbst nur eine Überdehnung in starken Schmerzen resultiert und die Bewegungsfähigkeit einschränkt. Ein Kreuzbandriss muss meistens operiert werden, sodass Sportstars mit einer Genesungszeit von sieben Monaten oder mehr rechnen müssen.

Ruud van Nistelrooy

Gleich zu Beginn einer der am meisten dokumentierten Fälle von Ironie im Sport: Als Manchester City im Sommer 2000 versuchte, Ruud van Nistelrooy unter Vertrag zu nehmen, verweigerten Spieler und Klub weitere von den Red Devils geforderte Fitness-Tests. Aufgrund von Bedenken hinsichtlich seines Knies zog sich das Premier League Team dann folgerichtig aus dem potentiellen britischen Rekordtransfer zurück. Gerade einmal einen Tag später riss sich van Nistelrooy im Training das Kreuzband, wodurch er fast die komplette Spielzeit verpasste.

Manchester United –verpflichtete ihn im folgenden Sommer für rund 19 Millionen Pfund. Der Niederländer ließ sich nicht mehr stoppen und erzielte 23 Liga- und 10 Champions League-Tore auf dem Weg zur Auszeichnung als PFA Spieler des Jahres. Nach einigen unbedachten Worten in Richtung Cristiano Ronaldo wurde van Nistelrooy schließlich an Real Madrid verkauft. Seine Bilanz in Manchester kann sich jedoch sehen lassen: In 219 Spielen erzielte der Stürmer 150 Tore und bereitete 16 weitere vor.

Tom Brady

Tom Brady erlitt in seiner einzigartigen Karriere so viele Verletzungen, durch die er sich tapfer hindurchspielte, dass manche mittlerweile glauben, er sei ein Cyborg – ab und zu spielt er auch so. Im Auftaktspiel der NFL Saison 2008 rollte Kansas City Chiefs Safety Bernard Pollard in Bradys Knie. Die Aktion zerstörte neben dem Kreuzband auch das Innenband und schickte den Quarterback den Rest der Saison auf die Injured Reserve List. Die Pats verpassten in Bradys Abwesenheit zum ersten Mal seit 2002 die Playoffs.

Doch Brady kam im Auftaktspiel der Folgesaison 2009 zurück, warf in seinem Comeback 378 Yards und erzielte zwei Touchdowns. Am Ende des Jahres erhielt er die Auszeichnung NFL Comeback Spieler des Jahres und brachte die Patriots ebenso zurück in die Playoffs, indem sie die AFC East mit 10-6 für sich entschieden. Der Rest ist Geschichte: Es folgten Super Bowl Siege 2015 und 2017.

Joe Thornton

Wenn es um Sportstars geht, gelten wenige als härter und abgebrühter als Eishockeyspieler. Nach einer langen 82 Spiele umfassenden regulären Saison startet der beste Teil der Spielzeit erst dann mit den Playoffs. Vor allem im Fall einer Verletzung wird es nochmals umso härter für die Athleten. In der letzten Saison riss sich der erfahrene Center der San Jose Sharks, Joe "Jumbo" Thornton, das Kreuz- und Innenband. Beim Versuch eines Checks gegen Michael Chaput von den Vancouver Canucks gab sein Bein nach. Der 37-Jährige ließ sich jedoch nicht lange von seinem verdrehten Knie unterkriegen.

Nachdem sich Thornton die Verletzung am 2. April zugezogen hatte, verpasste er gerade einmal drei reguläre Saisonspiele und zwei Playoff-Partien (insgesamt zwei Wochen Fehlzeit). Sein wahrlich heroisches Comeback ließ ihn schließlich noch in vier Playoff-Spielen für sein Team auflaufen. Trainer Peter DeBoer erzählte den Reportern im Anschluss, dass “sein Knie eigentlich schwebte.“ Thornton erhielt trotz seiner schweren Verletzung viel Zeit auf dem Eis und markierte gegen die starken Edmonton Oilers sogar noch zwei Assists. Nach einer Operation in der Sommerpause bleibt Jumbo Joe nach wie vor einer der Fixpunkte im Team der San Jose Sharks, die in diesem Jahr mit einer Quote von 20,00 Außenseiterchancen auf den Gewinn des Stanley Cups besitzen. Bei 13 Toren und 36 Punkten in 47 Spielen ist leicht zu erkennen, dass der nun 38-Jährige eine vollständige Genesung hingelegt hat.

Shaun Livingston

 

Nach der vielleicht schlimmsten, live übertragenen Verletzung der Fernsehgeschichte, hat Shaun Livingston es geschafft, eines der größten - wenn auch langsamsten - Kreuzbandriss-Comebacks aller Zeiten hinzulegen. Am 26. Februar 2007 endete sein misslungener Korbleger darin, dass sich sein Bein unter ihm verdrehte und so ziemlich alles riss, was in einem Knie zu finden ist. Neben vorderem und hinterem Kreuzband, Innenband und Meniskus verletzte er sich ebenso an der Patellasehne sowie dem Schienbein.

Dementsprechend musste sich Livingston beim Comeback etwas gedulden. Er unterschrieb am 3. Oktober 2008 bei den Miami Heat und spielte dort vier Spiele mit einem Durchschnitt von 2,3 Punkten sowie 10,3 Minuten pro Spiel. Es war der Startschuss zu vielen Trades und Entlassungen, bis sich sein Schicksal schließlich wendete und Livingston 2014 bei den Golden State Warriors unterschrieb, das als dominantes Team gleich 73 Siege in einer Spielzeit einfuhr. Das erfreuliche Resultat waren am Ende zwei Meisterschaften in der NBA und im Juli 2017 ein neuer Dreijahresvertrag mit den Warriors, der Livingston 24 Millionen Dollar einbringt. In der aktuellen Spielzeit ist sein Team mit einer Quote von 1,50 abermals der große Favorit auf den Sieg

Adrian Peterson

Heiligabend 2011 war kein besonders angenehmer Tag für Minnesota Vikings Running Back Adrian Peterson. Während eines typischen kraftvollen Laufspielzugs erwischte ihn DeJon Gomes von den Washington Redskins mit einem Tackle genau auf das Knie, welches letztlich einen Kreuzbandriss davontrug; die Saison war frühzeitig beendet. Lediglich 30 Yards fehlten am Ende für seine fünfte 1000 Rushing Yards Saison in Folge – das erste Jahr, in dem Peterson diese Marke nicht erreichte.

Dies schien ein neues Feuer im siebten Pick des NFL Drafts 2007 zu entfachen – ein Feuer, das letztlich die gesamte NFL-Saison dominieren sollte. Er spielte in allen 16 Partien der Saison 2012 und beendete die Spielzeit mit beeindruckenden 2097 Rushing Yards, 12 Rushing Touchdowns, sowie 217 Receiving Yards und einem Receiving Touchdown. Seine 2097 Yards waren lediglich neun Yards von einem Allzeitrekord entfernt, hinderten ihn aber nicht am Erhalt des MVP-Titels der Liga. Seine alte Mannschaft, die Minnesota Vikings, haben seit seinem Abschied zurück zu vornehmlich defensiver Stärke gefunden – auch weil der neue Star-RB Dalvin Cook sich das Kreuzband riss – und waren bis zum Aus im NFC Championship Game mit einer Quote von 2,95 einer der großen Favoriten auf den Super Bowl Sieg im heimischen Stadion.

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