Beim amtierenden NFC-North-Champion, den Minnesota Vikings, dreht sich alles um den neuen Quarterback. Kirk Cousins wurde mit einem 84 Millionen-$-Vertrag aus Washington losgeeist. Das Besondere an diesem Dreijahresvertrag ist, dass er komplett garantiert ist. Heißt: Cousins bekommt die kompletten 84 Millionen, ohne dass er leistungsbezogene Meilensteine erreichen muss, ein Novum in der NFL. Er selbst behauptet aber, das Geld sei nicht der entscheidende Faktor gewesen: „Es ging mir immer ums Gewinnen und ich glaube, hier habe ich die beste Chance dazu“, sagte er.
Der 30-Jährige ist auf jeden Fall ein Upgrade im Vergleich zu Case Keenum und der führte die Vikings immerhin ins NFC Championship Game. Das lag vor allem an einer überragenden Defense, die statistisch die beste der Liga war. Diese ist immer noch intakt und auf der Spitze ihres Könnens. Offensiv kann Cousins mit Stefon Diggs und Adam Thielen auf eines der besseren Reciever-Duos der Liga zurückgreifen. Die Rückkehr von Rookie-Sensation Dalvin Cook wird das Laufspiel beleben. Der Ex-FSU-Running-Back erzielte vor seiner Verletzung starke 4,8 Yards pro Lauf. Einzig die Offensive Line könnte zum Schwachpunkt werden.
Green Bay Packers
Bei den Green Bay Packers fokussiert sich ebenfalls alles auf den Quarterback. Aaron Rodgers ist endlich wieder zurück! Nachdem ihn eine Schulterverletzung den Großteil der letzten Saison kostete, ist der 34-Jährige wieder gesund und einsatzfähig. Ein neuer Rekordvertrag von 134 Millionen $ dürfte ihm zusätzlich Aufwind geben.
In anderen Bereichen des Teams gibt es einige Baustellen. In der Offense sind Running Back und Offensive Line bestenfalls durchschnittlich, immerhin konnte mit Jimmy Graham ein gefährlicher Passempfänger geholt werden. Für die Defensive wurde in den letzten Jahren viel Draft-Kapital investiert und vor allem die Secondary macht einen vielversprechenden Eindruck, es fehlen aber absolute Topspielern.
Dennoch: Mit Aaron Rodgers ist alles möglich. Dür deutsche Fans dürfte die Entwicklung von Equanimeous St. Brown spannend sein. Er ist der erste deutsche Reciever, der es in einen NFL-Kader geschafft hat. In der Preseason hatte er noch Probleme: Von 18 Targets konnte er nur sechs fangen. Immerhin erzielte er dabei 83 Yards Raumgewinn, ein solider Durchschnitt
Chicago Bears
Die Chicago Bears haben kurz vor Saisonstart noch einmal für einen Paukenschlag gesorgt! Via Trade verpflichteten sie Superstar Khalil Mack von den Oakland Raiders. „Man bekommt nur selten die Gelegenheit einen Spieler, dieses Kalibers zu verpflichten“, meinte General Manager Ryan Pace. Die junge, athletische Defense der Bears war schon im letzten Jahr unter den Top 10. Mit dem Defensive End/Linebacker wird diese zu einer der Gefährlichsten der Liga.
Wie gut die Offensive performt, hängt vor allem davon ab, wie sehr sich QB Mitch Trubisky weiterentwickelt hat. In seiner Rookie-Saison zeigte er gute Ansätze, machte aber auch viele Anfängerfehler. In 12 Spielen warf er nur 7 Touchdowns und 7 Interceptions. Seine Probleme wurden auch dem konservativen Playcalling von Ex-Coach John Fox zugeschrieben. Die Bears hoffen, dass Neu-Coach Vic Fangio das volle Potenzial aus dem ehemaligen UNC QB rausholen kann.
Der deutsche Linebacker, Kasim Edebali, schaffte vorerst den Sprung in den Bears-Kader. Nach der Ankunft von Mack, könnte er doch noch dem Cut zum Opfer fallen. In der Preaseason stand er bei 43 Snaps auf dem Feld und verbuchte 5 Tackles und einen Sack.
Detroit Lions
Bei den Detroit Lions heißt der neue Hoffnungsträger Matt Patricia. Der langjährige Defensive Coordinator von Bill Belichik in New England soll die Franchise aus Michigan zurück in die Playoffs führen. Insbesondere die Defensive, im letzten Jahr sechstschwächste der Liga, soll der 42-Jährige auf Vordermann bringen. Anführer der Unit ist Ezekiel Ansah. Der 29-Jährige Defensive End wurde in der Offseason per Franchise Tag gehalten. Dafür musste man zahlreiche andere Leistungsträger wie Haloti Ngata und Tahir Whitehead ziehen lassen.
Offensiv ruhen die Hoffnungen, wie fast jede Saison, auf Quarterback Matt Stafford. Der 30-Jährige mit dem Raketenarm legt seit Jahren Fabel-Statistiken auf. Er ist einer von nur neun QBs, die es geschafft haben in einer Saison für 5000 Yards zu werfen. Das Laufspiel war im letzten Jahr mit 3,4 Yards pro Lauf das schlechteste der NFL. Neuzugang LaGarette Blount hat seine besten Tage wahrscheinlich schon hinter sich, als Bulldozer ist er an der Goal Line aber immer noch eine Bank.
Prognose
Die Packers werden Division-Sieger, auch weil die Offensive Line von Minnesota suspekt ist und das Team von Mike Zimmer 2018 einen der härtesten Spielpläne hat. Für Platz zwei sollte es für die Vikings dennoch reichen. Die Bears werden Dritter, doch sollte Trubisky einen großen Sprung nach vorne machen, geht auch noch mehr. Den Lions fehlt es an individueller Klasse, selbst ein Stafford kann es nicht alleine richten.