Die letzten 15 Jahre der ATP-Tour haben unzählige unvergessliche Momente hervorgebracht und dabei zahlreiche Schlagzeilen rund um die Welt geschaffen. Das Spiel wird von den sogenannten „Großen 4“ dominiert, zu welchen Roger Federer, Rafa Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray gehören. Viele Herausforderer drohten damit, die Dominanz dieses unschlagbaren Quartetts zu durchbrechen, konnten diesen beeindruckenden Vier jedoch nicht entthronen.

Nach Jahren des Spitzenspiels von Seite dieser Tennisstars fragen sich Tennisfans nun, ob wir endlich den Machtwechsel sehen werden. Verletzungen, fehlende Konstanz und das zunehmende Alter zeigen langsam eine Auswirkung bei den ikonischen Athleten. 2019 könnte daher das Jahr sein, in dem der Tennissport die jungen Stars erleben wird.

Die "Großen 4"

Mindestens zwei dieser vier Spieler haben seit Juli 2005 konstant die beiden Top-Positionen in der Weltrangliste belegt. Gemeinsam erreichten sie beispiellose 295 Titel. Sie gewannen 50 der letzten 55 Grand Slam Titel. Alle vier Spieler waren in dieser Phase zumindest einmal die Nummer 1 der Welt.

Roger Federer

Der schweizer Maestro war der erste der „großen 4“, der sich auf der großen Bühne durchsetzte. Der 37-jährige blickt auf eine große Fangemeinde, die sein Tennisspiel und die Dominanz der letzten Jahre genossen haben. Mit einem Karriererekord von 1180-260 und 199 Titeln erzielte er den größten Erfolg des Quartetts und ist trotz seines fortgeschrittenen Alters noch immer stark.

Er ließ einige Male ein mögliches Karriereende anklingen, doch erreichte schlussendlich trotzdem das Halbfinale im November 2018 im O2. Er dürfte mindestens eine weitere Saison auf höchstem Niveau spielen. Bei der Australian Open hatte Federer in den letzten Jahren großen Erfolg. Er wird derzeit mit einer Quote von 7,00 als drittgrößter Favorit auf den ersten Grand Slam Titel der Saison eingeschätzt und wird nach Melbourne zurückkehren, um seinen Titel zu verteidigen.

Rafa Nadal 

Der “König des Sandes“ war während seiner Karriere etwas weniger konstant, was vor allem an der hohen Anzahl von Verletzungen lag. Doch wenn es der umgängliche Mallorquiner schafft, fit zu bleiben, ist es stets eine Freude, ihn zu beobachten. Der elfmalige French Open Sieger ist bei bestimmten Turnieren wie in Paris, Rom, Cincinnati und Monte Carlo besonders stark. Er ist einer der jüngsten Grand Slam Sieger aller Zeiten, nachdem er 2005 im Alter von 19 Jahren seinen ersten French Open Triumph erlang.

Novak Djokovic

Der Serbe hat 14 Major-Titel geholt und wird vor allem aufgrund seiner Konstanz bewundert. Er ist in der Lage, auf allen Oberflächen zu spielen und seine Präzision und Rücksichtslosigkeit halfen ihm dabei, einer der erfolgreichsten Athleten seines Sports zu werden. Er erreichte 2005 erstmals die Top 100 und war der erste Spieler, der das Duo von Federer und Nadal besiegen konnte.

Er beendete das Jahr fünfmal als Nummer 1 und war 2018 trotz einigen Verletzungen in der Lage, das Jahr stark zu beenden. Seine Quote auf den Sieg der Australian Open liegt bei 2,30. Seit 2013 gewann er fünfmal in Melbourne.

Andy Murray 

Einige Fans widersprechen der Aufnahme von Andy Murray in die „großen 4“. Doch der Schotte erreichte in den letzten zehn Jahren einen enormen Erfolg und verbrachte viel Zeit an der Spitze der Weltrangliste. Er mag zwar nicht die French oder Australian Open gewonnen haben, doch seine Erfolge in Wimbledon, bei den US Open und bei Olympia sollten nicht übersehen werden. Er ist der einzige des Quartetts, der keinen Karriere-Grand-Slam erreicht hat, und dennoch auf 45 Titel blickt. Auch bleibt Murray der einzige Tennisspieler der Geschichte, der zwei Einzeltitel bei den Olympischen Spielen holen konnte.

Wie werden sie sich 2019 schlagen?

Im Alter von 31 Jahren hat Andy Murray noch ausreichend Zeit, wieder in Form zu kommen. Allerdings muss er eine lange Verletzungspause überwinden, was nicht leicht werden dürfte. Er spielte 2018 nur 12 Spiele und schien bei der Australian Open noch nicht die nötige Fitness erreicht zu haben. In den Wimbledon Wetten liegt er 2019 auf Quoten von 15,00 und muss seinen Fokus wohl eher auf die Rasensaison legen. Murrays Verletzungsgeschichte könnte bedeuten, dass er im kommenden Jahr nur sporadisch spielen und jüngeren, fitteren Spielern unterlegen sein könnte.

2019 könnte Roger Federers Abschiedsjahr sein, wenn er mit 38 Jahren in die US Open geht. Er erreichte 2018 noch immer 46 Siege, wird aber vermutlich in Ruhestand gehen, ehe es hart auf hart kommt. Schon sehr bald könnte er den Staffelstab an die nächste Generation weitergeben.

Rafa Nadal spielte seit den US Open nicht mehr und verpasste aufgrund einer Verletzung die ATP-Finals. Er spielte dennoch eine klasse Saison und wurde lediglich viermal geschlagen. Er muss seinen Körper in den kommenden zwölf Monaten vorsichtig behandeln und es besteht keine Garantie, dass er zu Beginn der neuen Saison dabei sein wird.

Es ist schon lange her, seit Novak Djokovic zehnmal in einem Kalenderjahr verlor, doch 2018 war hart für den Serben, dessen Einfluss in den kommenden zwölf Monaten zurückgehen könnte. Er besitzt nach wie vor die Fähigkeit, kleinere Turniere zu gewinnen. Doch seine Fähigkeit, in Grand Slams erfolgreich zu sein, könnte der Vergangenheit angehören. 

Wer gehört zur nächsten Generation?

Alexander Zverev 

Zverev ist der bestplatzierte Spieler außerhalb der „großen 4“ und konnte im November bei den ATP-Tour-Finals triumphieren. Er gewann 2018 genau 47 Mal. Und obwohl noch immer Fragezeichen hinsichtlich seiner Konstanz bestehen, zeigte er die Fähigkeit, auf der großen Bühne klarzukommen, nachdem er sowohl Roger Federer als auch Novak Djokovic in der O2 schlug. Der Deutsche ist erst 20 Jahre alt und scheint eine große Zukunft im Tennis vor sich zu haben. Vielleicht ist er gar die nächste Nummer 1 der Welt.

Dominic Thiem 

Es mag sich so anfühlen, als ob der Österreicher schon ewig dabei ist, doch mit 25 Jahren liegen seine besten Saisons noch vor ihm. Thiems nicht allzu stark ausgeprägtes Spiel auf Rasenplätzen könnte ihm auf lange Sicht schaden, und dennoch kann er gegen jeden Spieler bis zum bitteren Ende kämpfen. Er wird sich wahrscheinlich noch jahrelang unter den Top-5 aufhalten.

Stefanos Tsitsipas

Nach Niederlagen in 10 von 14 Tour-Partien in der letzten Saison wurde 2018 zum großen Jahr des Griechen, der in Zukunft noch mehr zeigen sollte. Er schlug Novak Djokovic bei den Canadian Masters und setzte sich ebenfalls gegen das obengenannte Duo Alexander Zverev und Dominic Thiem durch. Da er zudem der Jüngste des Trios ist, sollte er in der Lage sein, 2019 noch mehr in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu rücken.

Der Machtwechsel wird vermutlich nicht über Nacht geschehen, doch 2019 scheint ein bedeutsames Jahr für den Sport zu werden. Tennisfans haben sich an den Erfolg des Quartetts gewöhnt, doch deren Einfluss lässt nach, während jüngere Spieler damit beginnen, ihren Platz einzunehmen.

Auf höchstem Niveau weiterzuspielen ist eine schwere Aufgabe, wobei Roger Federer, Novak Djokovic, Rafa Nadal und Andy Murray Komplimente für ihre unglaubliche konstante Karriere verdienen. Dennoch können auch diese nicht immer aktiv bleiben und die nächste Generation an Spielern beginnt langsam, am Thron der Etablierten zu ruckeln. Es ist eine sehr spannende Zeit für Tennisfans.

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