Tennis ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Sport: Es gibt die einzigartige Zählweise, die so in keiner anderen Disziplin zu finden ist. Es gibt Spiele, die viermal so lange dauern, wie etwa ein Fußballspiel. Und es gibt gleich vier große Turniere im Jahr, deren Gewinn für einen professionellen Tennisspieler das größte Karriereziel ist. Auch wenn die Regeln immer die gleichen sind: Jedes Grand-Slam-Turnier hat seine Besonderheiten.

So erwarten die Spieler bei den Australian Open oft unmenschliche Höchsttemperaturen. Die French Open sind das einzige Grand-Slam Event auf Sand. In Wimbledon müssen sich die Profis darauf einstellen, aufgrund der häufigen Regenunterbrechungen in ihrem Spielrhythmus gestört zu werden. Die abschließenden US Open warten dann mit dem größten Tennisstadion der Welt und frenetischen Zuschauern auf.

Bruthitze in Melbourne

69 Grad Celsius wurden bei den Australian Open 2018 im Zentrum der Rod-Laver-Arena in Melbourne gemessen. Eine Temperatur, die nicht wenige Tennisprofis als viel zu hoch zur Ausübung ihres Sports betrachteten. Gael Monfils äußerte deutliche Kritik an den Veranstaltern, nachdem er im Spiel gegen Novak Djokovic aufgrund der Hitze mehrmals kurz vor der Aufgabe stand. Auch Djokovic bezeichnete die Partie im Nachhinein als das härteste Spiel seiner Karriere. Für den Australian-Open-Sieg reicht es nicht, ein Top-Tennisspieler zu sein.

Man muss vielmehr hitzebeständig sein und trotz der unmenschlichen Bedingungen einen kühlen Kopf bewahren. Eine Eigenschaft, die anscheinend insbesondere die etablierten Spieler besitzen. Denn betrachtet man die Siegerliste der vergangenen 20 Jahre, so holte sich mit Thomas Johansson im Jahr 2002 das einzige Mal ein Spieler den Titel, der nicht in den Top drei der Weltrangliste zu finden war. Die beiden Titel 2017 und 2018 in Melbourne schnappte sich Routinier Roger Federer, die zwei Jahre zuvor hatte jeweils Novak Djokovic triumphiert.

Dabei versuchen die australischen Veranstalter trotz der Hitze alles, um den Teilnehmern das Tennisspielen und den Besuchern das Zuschauen so angenehm wie möglich zu gestalten: Für die Spieler standen jederzeit eisgekühlte Handtücher zur Verfügung und auf der ganzen Anlage verteilte Ventilatoren mit Beregnungsfunktion sollen die aufgeheizten Köpfe der Zuschauer etwas herunterkühlen. Dennoch fordern die Australian Open ihren Fans und Spielern in klimatischer Hinsicht alles ab.

Nadal dominiert in Paris

Einige Monate später in Paris kann es zwar durchaus auch heiß werden - doch das gemäßigte Klima der französischen Hauptstadt bietet den Tennisspielern meist ideale Temperaturen. Wenn es dann noch trocken bleibt, sind Fans und Spieler glücklich. Denn wenn es regnet, spielen sich am Bois de Boulonge oft chaotische Szenen ab: Zuschauer versuchen, irgendwo auf der Anlage Schutz vor dem Regen zu finden, meist jedoch erfolglos.

Denn Unterstände sind auf dem kleinsten aller Grand-Slam-Areale Mangelware. Auch die Zahl der unterschiedlichen Gewinner ist den letzten Jahren überschaubar gewesen: Bei den vergangenen zwölf Veranstaltungen hieß der Turniersieger neunmal Rafael Nadal. Der Spanier dominierte in den vergangenen Jahren das internationale Sandplatz-Tennis. Doch in diesem Jahr könnte es spannend werden: Denn der „König von Paris“ ist nicht in Bestform. Seit seiner Hüftverletzung bei den Australian Open hat Nadal kein Turnier mehr bestritten.

Doch trotz dieser Tatsache hat Nadal mit einer Quote von 1.90 auf den Turniersieg aus Wettanbietersicht die größten Siegchancen. Zumal der Sieger von 2015 Stan Wawrinka nicht dabei sein wird und die Teilnahme des Siegers von 2016 Novak Djokovic fraglich ist. Altmeister Roger Federer ist zwar nicht verletzt, hatte aber beispielsweise vergangenes Jahr freiwillig auf die Teilnahme an jenem Grand-Slam verzichtet, den er nur ein einziges Mal gewinnen konnte.

p

Der heilige Rasen von Wimbledon

Im Juni steht dann im englischen Wimbledon das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres an. Wimbledon gilt gemeinhin als das wichtigste Tennisturnier des Jahres. Ein Turniersieg auf dem „heiligen Rasen“ ist für jeden Profi das Karrierehighlight. Hinzu kommt der ganz besondere Flair der Traditionsveranstaltung. Nur noch hier müssen die Spieler und Spielerinnen beispielsweise komplett in weiß antreten. Mit acht Wimbledonsiegen ist Roger Federer alleiniger Rekordchampion. Besonders umjubelt war sein Triumph im vergangenen Jahr, als Federer im Finale Marin Cilic in drei Sätzen besiegte und erstmals nach 2012 wieder das Turnier gewinnen konnte.

Viele hatten Federers Zeit in den letzten Jahren für abgelaufen gehalten, so mancher hatte ihm sogar einen Rücktritt nahegelegt. Doch Federer kam noch einmal zurück und ist mittlerweile wieder die Nummer eins der Welt. Der neunte Titel in Wimbledon scheint also für Federer in diesem Jahr durchaus greifbar zu sein. Die Wettquote darauf steht bei 2,75. Gemeinhin gilt Rasen als schnellster aller Beläge im Tennissport. Doch trotz dieser Tatsache duellierten sich John Isner und Nicolas Mahut 2010 über elf Stunden lang, verteilt auf drei Tage.

Mit dem besseren Ende für Isner, der den fünften Satz mit 70:68 für sich entschied. Wimbledon ist ein Fest für die Zuschauer, die sich allerdings gesittet zu benehmen haben. So sind beispielsweise Selfiesticks seit einigen Jahren auf dem gesamten Wimbledon-Areal verboten. Strenge Ordner pochen auf die Einhaltung der Regel.

p

Überraschungskiste US Open

Ihren krönenden Abschluss findet die Grand-Slam-Saison traditionell im August in New York City. Im Stadtteil Flushing Meadows treten die Spieler mit der Wolkenkratzer-Skyline Manhattans im Hintergrund an, um nicht nur den Titel, sondern auch das höchste im Tennissport gezahlte Preisgeld zu gewinnen. Im Gegensatz zu den French Open mit Seriensieger Nadal und Wimbledon mit Seriensieger Federer, wechselte der Turniersieger in den letzten Jahren kontinuierlich. Die letzte erfolgreiche Titelverteidigung gelang Roger Federer im Jahr 2008.

Im Jahr darauf feierte Juan Martin Del Potro den bisher einzigen Grand-Slam-Triumph seiner Karriere. Auch der Sieger von 2014 Marin Cilic konnte seit seinem Triumph kein Grand-Slam-Turnier mehr gewinnen. 2017 stand mit Kevin Anderson für viele überraschend ein großer Außenseiter im Finale, unterlag dann aber Rafael Nadal. Die US Open eignen sich somit aus der Perspektive der Sportwetten für einen Außenseitertipp.

Weshalb sollte nicht der Deutsche Alexander Zverev 2018 in New York den ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere holen? Die Wettquote darauf steht bei 10,00. Als Sieganwärter sollte man sich in seiner Konzentration auf jeden Fall nicht von Lärm aus dem Konzept bringen lassen: Mit 24.000 Zuschauern ist der Centre Court nicht nur das größte und damit lauteste Tennisstadion der Welt: Auch Fluglärm ist Teil der täglichen Routine, denn in unmittelbarer Nähe befindet sich der LaGuardia Airport.

Hier im 888sport-Blog gibt es die besten Tipps unserer Wettexperten. Wer ist gut drauf? Wer kriegt die Kurve? Und wer macht den Abflug? Wir haben die Fakten. Und gerne auch mal eine klare Meinung über die verrückte Welt des Sports.