Frankreich überzeugt, Belgien kämpfte:

Ohne jeden Zweifel, wer am Ende einer langen, intensiven Saison im Davis Cup Finale steht, hat es sich auch verdient. Jedoch lieferten die Franzosen überzeugendere Auftritte als die Belgier ab. Zum Auftakt der Davis Cup Saison bekam es der neunmalige Champion Frankreich mit Japan zu tun. Richard Gasquet, Gilles Simon, sowie Pierre Hugues Herbert und Nicolas Mahut führten das Team um Kapitän Yannick Noah zu einem souveränen 4:1 Auftaktsieg. Belgien musste gegen die deutsche Mannschaft ran und gab sich, wie die Franzosen, ebenfalls keine Blöße. Nach Siegen von Steve Darcis, Ruben Bemelmans und De Loore stand auch hier ein ungefährdeter 4:1 Erfolg zu Buche.

Nach einem glanzvollen Auftaktsieg wartete im Viertelfinale nun Großbritannien auf den neunmaligen Titelträger. Trotz dreier Veränderungen von Yannick Noah landeten die Franzosen auch hier einen beeindruckenden 4:1 Sieg. Die Belgier gingen in ihr Viertelfinale gegen Italien diesmal mit ihrem Topspieler David Goffin. Wie sich später herausstellte brachte Kapitän Johan van Herck seinen Topmann zum genau richtigen Zeitpunkt zurück ins Team. Mit zwei Siegen hatte Goffin den entscheidenden Anteil am hart umkämpften 3:2 Erfolg gegen die Italiener.

Im Halbfinale war es dann wieder das gewohnte Bild der Davis Cup Saison. Auch gegen die starken Serben setzten sich die Franzosen am Ende durch. Nach der Niederlage von Luca Pouille drehten Jo Wilfried Tsonga, Pierre Hugues Herbert und Nicolas Mahut so richtig auf. Die Folge waren drei Siege am Stück und das erneute Erreichen eines Davis Cup Finales. Die Belgier hatten mit Australien einen ebenfalls namhaften Gegner und mussten bis zum letzten Ballwechsel richtig kämpfen. Am Ende konnte sich Johan van Herck aber auf Steve Darcis und David Goffin verlassen. Goffin gewann seine beiden Partien souverän und Darcis holte mit seinem Sieg gegen Jordan Thompson den entscheidenden dritten Punkt für die Belgier, der ihnen das Tor zum Finale öffnete.

 

 

Noah und van Herck vertrauen ihrem Halbfinalkader:

Gerade der Davis Cup ist dafür bekannt, dass die Teamkapitäne ihre Mannschaft, je nach Gegner und Untergrund, anpassen. Vor allem Yannick Noah mischte seine Truppe in dieser Saison häufig durch und gab mehreren Spielern die Chance sich zu präsentieren. In den drei bisherigen Spielen setzten die Franzosen insgesamt acht Spieler ein. Bei den Belgiern waren es bisher nur fünf. Zumindest in dieser Saison werden keine weiteren Spieler ihre Chance bekommen sich zu präsentieren. Noah und van Herck nominierten den gleichen Kader, der beide Nationen ins Davis Cup Finale brachte. Bei Frankreich sind das namentlich Jo Wilfried Tsonga, Luca Pouille, Pierre Hugues Herbert und Nicolas Mahut. Die Belgier schicken David Goffin, Steve Darcis, Ruben Bemelmans und Arthur De Greef in den Kampf um den größten Nationentitel im Herrentennis.

Der Gastgeber ist Favorit:

Objektiv betrachtet ist Gastgeber Frankreich der Favorit auf den Titel. Warum dem so ist, lässt sich an vielen Dingen ausmachen. Zunächst einmal waren die Ergebnisse der Franzosen immer klar und deutlich. Nicht ein einziges Mal mussten sie in einem Entscheidungsspiel antreten. Im Halbfinale gegen Serbien verzichtete der neumalige Champion sogar auf das letzte Einzel, weil der Ausgang dieses Spiels nichts mehr am Gesamtergebnis geändert hätte. Bis auf das Erstrundenspiel gegen Deutschland, mussten die Belgier immer bis zum Schluss zittern. Gegen Australien konnten sie gerade noch einen 1:2 Rückstand in einen Sieg umdrehen. Dazu kommt, dass die Franzosen eine deutlich breitere Basis an Spielern haben. Neben Jo Wilfried Tsonga und Luca Pouille können auch Spieler wie Gilles Simon, Richard Gasquet oder Gael Monfils problemlos, ohne Qualitätsverlust, im Davis Cup spielen. Ein Luxusproblem welches Johan van Herck nicht besitzt. Belgiens Nummer eins David Goffin und Steve Darcis sind die einzigen Spieler, die ihre Einzelmatches erfolgreich gestalten könnten.

Die Historie spricht ebenfalls für Frankreich:

Auch beim Blick auf die Vergangenheit hat der Gastgeber eine deutlich bessere Bilanz. Die Franzosen waren schon immer eine richtige Davis Cup Nation. Bereits neun Mal konnten sie den Titel gewinnen. Der Erfolg über Belgien wäre der erste Titel seit 2001. Zuletzt standen die Franzosen 2014 im Davis Cup Finale. Damals mussten sie sich allerdings den Schweizern klar und deutlich mit 3:1 geschlagen geben. Die Belgier konnten ihren Namen dagegen noch nicht auf der Trophäe eingravieren lassen. Nach der Finalniederlage gegen Großbritannien 2015 wollen sie nun, in ihrem insgesamt dritten Davis Cup Finale, zum allerersten Mal triumphieren.

Frankreich gegen Belgien bedeutet gleichzeitig Tsonga vs. Goffin:

Nach den Nominierungen von Noah und van Herck steht somit fest, dass es aller Voraussicht nach zum Duell von Jo Wilfried Tsonga und David Goffin kommen wird. Beide Spieler sind die größten Waffen der Teamkapitäne im Kampf um die Krone. Tsonga führte mit seinen zwei Siegen im Halbfinale gegen Serbien seine Franzosen quasi im Alleingang ins Finale. David Goffin erreichte vor wenigen Tagen das Finale der Nitto ATP Finals und schlug auf dem Weg dahin u.a. Rafael Nadal und Roger Federer. Von mangelndem Selbstvertrauen sollte bei beiden Spielern nicht die Rede sein. Der Druck wird allerdings mehr auf den Schultern von Goffin lasten. Denn anders als bei den Franzosen, werden die Belgier mehr auf Goffin und Darcis, als die Franzosen auf Tsonga und Pouille, angewiesen sein. Das Doppel wird aller Voraussicht nach die Begegnung entscheiden. Der Vorteil liegt hier bei den Franzosen. Von drei gespielten Doppelpartien gewann der neunmalige Champion alle - die Belgier dagegen nur eines ihrer drei gespielten Doppelmatches im diesjährigen Davis Cup. Sollten die Doppelspezialisten Bemelmans und De Greef es nicht schaffen das starke Duo Herbert/Mahut zu bezwingen, wird der Titel zum zehnten Mal nach Frankreich gehen.

Ablauf des Davis Cup Finales:

24.November: - zwei Einzelmatches

25.November: - Doppelmatch

26.November: - zwei Einzelmatches (falls die Entscheidung noch nicht gefallen ist)

 

Alle Wetten zum Davis Cup Finale

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