Die Formel 1 setzt ihre Europatournee fort und macht Halt in Deutschland. Am Wochenende duelliert sich die Elite des Motorsports auf dem Hockenheimring. Kann Sebastian Vettel beim Heimrennen endlich wieder zurück in die Spur finden oder setzt sich Mercedes wieder durch?

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Den Ausrutscher vergessen gemacht

Es war die erwartete Dominanz beim Heimrennen in Silverstone. Nach dem Ausrutscher in Spielberg zeigten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton wieder ihre Klasse. Bereits im Qualifying ließen die Silberpfeile der Konkurrenz keine Chance. Bottas sicherte sich die Pole-Position, während sich Hamilton vorerst mit Startplatz zwei zufrieden geben musste.

 

Im Rennen gab es dann einen packenden Zweikampf zwischen den beiden Teamkollegen, den am Ende Hamilton für sich entscheiden konnte. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolf war erfreut über das Duell seiner beiden Fahrer. "Das war gut – faires Racing, denke ich, und spannend."

Zum wiederholten Mal zog der Finne gegen seinen Teamkollegen den Kürzeren. Mit nunmehr 39 Punkten Vorsprung ist der Kampf um die Weltmeisterschaft zwar noch nicht vorbei, aber eine Vorentscheidung scheint sich anzubahnen. Einen Einbruch wie im letzten Jahr fürchtet Bottas aber nicht. "Abhaken, daraus lernen was auch immer ich kann, in Deutschland gewinnen", lautet sein Plan für Hockenheim.

Für Hamilton war das Rennen in Silverstone natürlich ein ganz besonderes. Umso enttäuschter war es für ihn, dass es im Qualifying nur für den zweiten Platz reichte. Am Ende revidierte er den kleinen Patzer und sicherte sich souverän den Sieg. "Ich kann nicht sagen, wie stolz ich bin. Man denkt, man kann sich an so etwas gewöhnen, nein, es ist jedes Mal wie das erste Mal. Du musst einfach an dich und deine Fähigkeiten glauben", sagte der Brite nach seinem Heimrennen.

Es war bereits der siebte Sieg im zehnten Rennen für den amtierenden Weltmeister. Im Rennen profitierte Hamilton von einer Safety-Car-Phase. Trotz allem zeigte der 34-Jährige eine fehlerfreie Leistung. Mit dem Sieg rückt er seinem sechsten WM-Titel ein gutes Stück näher.

Auch in der Konstrukteursmeisterschaft ist die Sache weiterhin klar. Mercedes hat bereits 164 Punkte Vorsprung vor Ferrari. Die Chancen, dass es noch einmal spannend wird, sind mehr als nur gering. Schaut man auf die Sportwetten, dann dürfte eigentlich klar sein, wer am Wochenende wieder Favorit auf den Sieg ist.

Was ist bloß mit Vettel los?

Auch in Silverstone fügt Vettel seiner schwachen Saison ein weiteres Kapitel hinzu. Bereits im Qualifiying lief es alles andere als gut für den Deutschen. Am Ende musste er sich mit dem fünften Platz in der Startaufstellung zufrieden geben. Beim Start machte er zwar einen Platz gut und war zwischenzeitlich auf dem Weg aufs Podium, doch dann kam es zu einer Kollision mit Red-Bull-Pilot Max Verstappen.

Vettel verkalkulierte sich und fuhr dem Niederländer hinten drauf. Der Heppenheimer musste daraufhin an die Box und beendete das Rennen auf Platz 15. "Ich dachte, ich hätte eine Chance auf der Innenseite, war dann aber zu dicht und zu spät und konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren", sagte Vettel, der sich nach dem Rennen auch bei Verstappen entschuldigte.

Ganz anders sieht es aktuell bei seinem Teamkollegen Charles Leclerc aus. Der Monegasse bestätigte seine Form der letzten Rennen. Mit seinem alten Rivalen aus dem Kartsport lieferte er sich, wie schon in Spielberg, packende Rad-an-Rad-Duelle, die dieses Mal weniger kontrovers waren wie noch zuvor in Österreich.

Trotz eines missglückten Boxenstopps, den der Monegasse mit den Worten "Wie zur Hölle haben wir den Platz verloren" kommentierte, reichte es am Ende mit Platz drei für einen erneuten Platz auf dem Podium. Aber auch in Silverstone merkten die Ferraris wieder den Druck von Red Bull.

Beide Mannschaften scheinen aktuell fast auf einem Niveau zu sein. Dies weiß auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. "Ich denke, unsere Packages liegen sehr dicht beieinander. Das haben die letzten paar Rennen gezeigt", sagte er mit Blick auf das kommende Rennen in Deutschland.

Das Ende des Ein-Mann-Teams?

Der Knoten bei Red Bull ist endlich geplatzt. Die Rede ist nicht von Max Verstappen, sondern von seinem Teamkollegen Pierre Gasly. Der Franzose konnte in Silverstone seine starken Leistungen aus dem Qualifying bestätigen und mit Platz vier seine bestes Saisonergebnis holen. Die Ansage von Sportchef Helmut Marko scheint Wirkung gezeigt zu haben.

Dabei muss natürlich auch erwähnt werden, dass Verstappen aufgrund des Unfalls keine Chance mehr auf eine vordere Platzierung hatte. Am Ende musste sich der Niederländer mit dem fünften Platz begnügen. Aber auch in Silverstone wurde wieder einmal klar, dass es die Red Bull mittlerweile mit den Ferraris aufnehmen können.

Der Kampf um den zweiten Platz, hinter den schier unbesiegbaren Mercedes, ist offen wie lange nicht mehr. Auch auf dem Hockenheimring hat der österreichische Rennstall wieder gute Chancen. In der Fahrerwertung konnte Verstappen seinen Vorsprung auf Sebastian Vettel sogar noch weiter ausbauen. Mittlerweile beträgt dieser 13 Punkte.

Die breite Strecke in Deutschland bietet wieder sehr viel Platz für spannende Überholmanöver. Es ist daher gut möglich, dass dem Duell Verstappen vs. Leclerc ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird – die Rennsportfans am Hockenheimring hätten natürlich nichts dagegen.

Daniel studiert aktuell Online-Medien im Schwarzwald und absolviert seit März sein praktisches Studiensemester bei der Firma mmc sport in München.

Neben seinem Spezialgebiet Fußball verfügt er außerdem über umfangreiches Wissen in verschiedenen weiteren Sportarten.