Im Profifußball kommt es nicht selten vor, dass schlechte Mannschaftsleistungen zu Trainerentlassungen führen. Schon zu Beginn der Bundesligasaison 2020/21 schien die Entlassung des Schalke-Trainers David Wagners im September absehbar zu sein. Und auch der neue Übungsleiter Manuel Baum brachte keine sichtliche Verbesserung.

Insgesamt fünf verschiedene Coaches versuchten die Schalker während der schlechtesten Saison der Vereinsgeschichte wieder in richtige Bahnen zu lenken. Und dennoch stiegen die Knappen am Ende, mit gerade einmal drei Siegen und 16 Punkten nach 34 Spieltagen, in die zweite Bundesliga ab.

Doch auf Schalke hat man auch schon bessere Zeiten erlebt. Und diese wären ohne gute Trainer nicht möglich gewesen. In der langen Liste der Schalker Übungsleiter findet man nicht wenige namhafte Persönlichkeiten, wie die Jupp Heynckes, Huub Stevens oder Rudi Assauer. Doch wer waren die erfolgreichsten Trainer in der Geschichte der Königsblauen?

 

V. Felix Magath

Den fünften Platz kann Felix Magath festmachen. Der ehemalige Nationalspieler ist einer von nur acht Personen, die es als Spieler und Trainer es geschafft haben die Meisterschale zu gewinnen. Sowohl den FC Bayern als auch den VfL Wolfsburg hat er an die Spitze der Bundesliga geführt. Mit dem FC Schalke 04 ist ihm das hingegen nicht gelungen.

Nach finanziellen Schwierigkeiten wurde 2009 der erfahrene Felix Magath als Trainer und Manager zugleich verpflichtet. In seiner ersten Saison gelang es ihm das Halbfinale des DFB-Pokals zu erreichen und die Königsblauen auf Platz zwei der Bundesliga zu coachen. Die neunte Vize-Meisterschaft der Gelsenkirchener brachte die direkte Qualifikation für die Champions League ein.

Bereits Magaths zweite Saison auf Schalke endet, unter anderem wegen fragwürdigen Verpflichtungen, in seiner Entlassung. Deshalb reicht es trotz eines passablen Punkteschnittes von 1,63 nur für Platz fünf unseres Rankings.

IV. Domenico Tedesco

Zur Saison 2017/18 nahm Domenic Tedecso auf der Trainerbank der Königsblauen Platz. Nachdem sie in der Vorsaison gerade einmal den zehnten Tabellenplatz erreichten, gelang dem deutsch-italienischen Coach unmittelbar ein großer Erfolg.

In seiner ersten Saison gelang es ihm die Schalker Mannschaft zur Vize-Meisterschaft zu führen. In seiner Zeit auf Schalke erreichte der beliebte Trainer einen Punkteschnitt von 1,57, weshalb Platz vier zurecht ihm gehört.

III. Ralf Rangnick

Nachfolger von Felix Magath war 2011 Ralf Rangnick. Der heutige Funktionär wurde während seiner vielseitigen Laufbahn zwei Mal in das Traineramt auf Schalke berufen. In seiner ersten Saison 2004/05 führte er die Königsblauen an die Tabellenspitze und verlor mit seiner Mannschaft nur knapp das Meisterschaftsrennen gegen den FC Bayern. Nachdem die Hinrunde der Spielzeit 2005/06 weniger zufriedenstellend lief, wurde der gebürtige Stuttgarter entlassen.

Bei seiner Rückkehr im März 2011 profierte Rangnick von der Vorarbeit die Magath geleistet hat. Sein Team stand bereits im Achtelfinale der Champions League und auch das DFB-Pokalfinale wurde bereits erreicht. Trotzdem war es Rückkehrer, der die Schalker noch bis ins Viertelfinale der Königsklasse und zum Sieg des DFB-Pokals brachte. Auch wenn die Erfolge nur zum Teil ihm zuzurechnen sind, hat sich Ralf Rangnick ein Platz auf dem Podest verdient.

II. Mirko Slomka

Als Jugendtrainer bei Hannover 96 war Mirko Slomka nicht unwesentlich an der Ausbildung erfolgreicher Spieler wie Gerald Asamoah oder Per Mertesacker beteiligt. Nach einem Zwischenstopp bei Tennis Borussia Berlin, wurde Slomka an der Seite von Ralf Rangnick Co-Trainer der ersten Mannschaft von Hannover 96.

Slomka wechselte zusammen mit Rangnick zu Schalke 04, wo er auch nach Rangnicks Entlassung im Amt des Co-Trainers verblieb. Im Januar 2006 wurde Slomka schließlich zum Cheftrainer der Königsblauen ernannt.

Unter Slomkas Aufsicht erreichte Schalke in der Rückrunde der Saison 2005/06 das Halbfinale des UEFA-Pokals. In der darauffolgenden Saison ebnete der Übungsleiter einem späteren Welttorhüter den Weg in eine große Karriere. Mit dem gerade einmal 20-jährigen Manuel Neuer im Tor qualifizierte sich Schalke direkt für die Königsklasse und verpasste nur knapp die Meisterschaft.

Mit einer Bilanz von durchschnittlich 1,85 Punkten pro Spiel, verzeichnete Slomka bis dato den zweitbesten Punkteschnitt eines deutschen Trainers. Nicht umsonst landet er in unserem Ranking auf Platz zwei.

I. Huub Stevens

An der unangefochtenen Spitze der erfolgreichsten Übungsleiter Schalkes, steht der Jahrhunderttrainer Huub Stevens. Kein anderer Trainer stand so häufig an der Seitenlinie der Schalker, wie der Niederländer. Bei über 300 Pflichtspielen in vier Amtszeiten nahm der ehemalige Stammspieler des PSV Eindhoven auf der Trainerbank Platz. 

Erstmals 1996 als Coach verpflichtet, gelang Hub Stevens unmittelbar der große Erfolg. Mit dem Sieg des UEFA-Cups 1997 gegen Inter Mailand erreichte er schon damals Legendenstatus im Verein. Als die Knappen in der darauffolgenden Europapokalsaison erneut auf Inter trafen, mussten sie sich jedoch im Viertelfinale geschlagen geben.

In der Saison 2000/01 verpassten die Gelsenkirchener unter Cheftrainer Stevens nur knapp die Meisterschaft. Während das letzte Saisonspiel der Schalker bereits abgepfiffen war, lief noch die Nachspielzeit des Spiels FC Bayern gegen den Hamburger SV.

Mit einem Tor in der 94. Minute schafften es die Bayern noch, den Gelsenkirchenern die sichergeglaubte Meisterschale wegzunehmen. Dieses Fußballdrama brachte den Gelsenkirchenern zurecht den Titel „Meister der Herzen“ ein. Dennoch gelang es Stevens zwei Mal in seiner ersten Amtszeit, die Schalker zum DFB-Pokalsieger zu machen.

Nach einer neunjährigen Pause kehrte Stevens zu Schalke 04 zurück und übernahm das Amt des zurückgetretenen Ralf Rangnick. Erneut erreichte Stevens mit den Knappen das Viertelfinale der Europa League und schloss die Saison auf einem direkten Champions League-Platz ab. Nach dem bis dahin schlechtesten Saisonstart in der Vereinsgeschichte in der darauffolgenden Spielzeit, beurlaubte der FC Schalke 04 Stevens.

In den Jahren 2019 und 2020 kehrte er jeweils kurzzeitig als Interimstrainer zurück.

Auch wenn der Punkteschnitt der zweiten Amtszeit mit 1,75 deutlich besser war als der seiner ersten mit 1,47, waren es die Jahre 1996 bis 2002, die Huub Stevens den Legendenstatus auf Schalke einbrachten. Erst kürzlich wurde der Jahrhunderttrainer mit Standing-Ovations verabschiedet, nachdem er seine offiziellen Funktionen im Verein niedergelegt hatte.

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* Die Rechte am Bild liegen bei Martin Meissner/ AP Photos *

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