Nächster spektakulärer Wechsel in der NBA! Spurs-Superstar Kawhi Leonard wechselt nach Kanada zu den Toronto Raptors. Dazu packt Defensiv-Ass Danny Green seine Koffer und macht sich auf den Weg in den hohen Norden. San Antonio erhält im Gegenzug All-Star DeMar DeRozan, den österreichischen Youngster Jakob Pöltl, sowie einen Erstrunden Draft Pick im Jahr 2019.

Leonard war in San Antonio unzufrieden. Der Flügelspieler kam in der letzten Saison, aufgrund von Verletzungsproblemen nur neunmal für die Spurs zum Einsatz. Bei den Verantwortlichen und Teamkollegen machte sich Unmut breit, weil sich der 27-Jährige trotz ärztlicher Freigabe weigerte zu spielen.

Teamkollege Tony Parker kritisierte Leonard öffentlich: „Ich hatte zu Saisonbeginn eine ähnliche Verletzung, nur hundertmal schlimmer.“ Auch der legendäre Spurs-Coach Gregg Popovich versuchte erfolglos seinen Schützling zu einer Rückkehr zu bewegen. Der Superstar lehnte ab und verlangte einen Trade, da das Verhältnis zur Organisation zerrüttet sei. Am liebsten wäre er nach Kalifornien zu den Los Angeles Lakers gegangen, doch die Spurs hatten andere Pläne.

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Toronto Raptors: All-in für ein Jahr? 

Ein fitter Kawhi Leonard würde die Raptors zu einem Top-Favoriten im Osten machen. Insbesondere, da Toronto-Schreck LeBron James jetzt im Westen spielt. Leonard war vor seiner Verletzung einer der besten Spieler der NBA und stellt selbst DeRozan in den Schatten. Zweimal wurde er zum „Defensive Player Of The Year“ gewählt. Offensiv war er mit seiner Athletik immer für 25 Punkte gut und ist mit einem Karriere-Wert von 38 % ein hervorragender Dreierschütze.

Das Problem: Niemand weiß, ob „The Claw“ bei seiner Rückkehr der Alte ist, bzw. ob er überhaupt bereit ist für die Raptors auf Korbjagd zu gehen. Er könnte auch einfach das Jahr aussitzen, wie schon in San Antonio. Außerdem läuft sein Vertrag 2019 aus. Dann könnte er sich den Lakers anschließen und die Raptors ständen mit leeren Händen da. Gut möglich, dass die Raptors Leonard direkt weiter traden, sollte er sich weigern zu spielen. Die Aussicht, nach Kanada zu ziehen scheint ihn nicht zu begeistern.

 

Mit Danny Green bekommt Toronto einen wertvollen Rollenspieler, der stark in der Verteidigung ist. Doch auch sein Vertrag läuft nächstes Jahr aus.

Zudem geben sie mit DeRozan einen All-Star ab, der noch mehrere Jahre unter Vertrag steht. Sicher ist ein gesunder Leonard defensiv ein Upgrade und auch offensiv ist er dank seines Dreiers ein vielseitigerer Spieler. Der 28-jährige legte in der letzten Saison dennoch 23 Zähler im Schnitt auf. Der Shooting Guard gilt zudem als Identifikationsfigur der Fans. Er wurde vom Team aus Ontario gedraftet und war hauptverantwortlich für den sportlichen Aufschwung. 2016 entschied er sich gegen die Avancen anderer Teams und verlängerte seinen Vertrag um weitere fünf Jahre.

Diese Loyalität hat ihm die Franchise nicht zurückgezahlt. Angeblich sollen sie ihm in der letzten Woche noch versichert haben, dass er nicht getradet wird. Auf seinem Instagram-Account machte DeRozan seinem Unmut Luft: „Sie erzählen dir etwas und tun dann das Gegenteil. Es gibt keine Loyalität mehr in diesem Geschäft.“

 

 

Die Fans werden ihn vermissen. Auch der kanadische Rapper Drake, Edelfan der Raptors, bedankte sich: „Du hast Toronto durch die erfolgreichste Ära der Clubgeschichte geführt. Du bist Toronto!“

 

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San Antonio: Doch kein Rebuild?

Die meisten Beobachter gingen davon aus, dass die Spurs ein Paket aus jungen Spielern und Draft Picks für Kawhi bekommen. Mit DeRozan bekommen sie jetzt einen Star, der sie im hart umkämpften Westen zumindest wettbewerbsfähig machen kann. „Ich glaube, das ist ein guter Trade für beide Teams. Kawhi wird weiterhin ein guter Spieler sein, aber wir sind sehr froh darüber DeMar zu haben. Er ist ein Teamplayer“, sagte Coach Popovich.

 

 

Vielleicht kann „Pop“ ja sogar noch mehr aus dem 28-jährigen rausholen und ihn zu einem guten Verteidiger machen. Die Athletik dazu hätte er. Mit Jakob Pöltl bekommt San Antonio zudem ein vielversprechendes Talent. Der Center kam in der letzten Saison nur sporadisch zum Einsatz, zeigte aber gute Ansätze. Popovich hat bewiesen, dass er ein Händchen für internationale Spieler hat. Der Draft Pick ist für die Positionen 1-20 geschützt. Das heißt, nur wenn er weiter hinten landet, geht er an die Spurs. Doch Beispiele wie Tony Parker (an Position 27 gedraftet) und Manu Ginobili (47. Pick) zeigen, dass diese Franchise auch hier Talent findet.

 

Wie der Trade letztendlich bewertet wird, hängt insbesondere von Leonard ab. Spielt er für die Raptors und verlängert er gar seinen Vertrag, haben sie ein gutes Geschäft gemacht. Die Spurs haben aus einer schwierigen Situation das Beste rausgeholt und dürfen sich momentan als Gewinner fühlen.

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