"Ich bin schon seit vielen Jahren FC Bayern-Fan", sagte Derrick Williams zuletzt – das klingt im ersten Moment wie eine Floskel, aber der 2,03 m große US-Amerikaner meint das ernst. "Als Kind habe ich Spiele der (Fußball-)Mannschaft gesehen."

Der Power Forward zögerte im Sommer also nicht lange, als das Angebot der Bayern Basketballer kam, obwohl ihm ja ein ganz anderer Weg vorbestimmt war. Doch dafür muss man ein bisschen zurückblicken in der Karriere des mittlerweile 27-Jährigen.

Zweiter Pick - Fluch und Segen zugleich

Nach zwei Jahren an der University of Arizona, wo er sogar Pac-10-Player of the Year wurde, meldete er sich 2011 für den NBA-Draft an. Bereits an zweiter Stelle schlugen die Minnestoa Timberwolves zu – das schürte hohe Erwartungen, die sich für Williams immer mehr zur Last entwickelten.

„Von heute auf morgen war ich recht berühmt und plötzlich Millionär. Ich war erst 20 Jahre, es war verrückt! Damit umzugehen war nicht einfach. In gewisser Weise war es ein Schock."

Über die Jahre hinweg spielte er für Sacramento, New York, Miami und stand an der Seite von LeBron James mit den Cavaliers im NBA-Finale. Doch so eine richtige Heimat fand er nie. Zuletzt spielte er in China und bei den Lakers, bevor er in München landete:

„In der NBA hatte ich gute und schwierige Phasen. Als mein Agent mir sagte, dass Bayern an mir interessiert ist, habe ich große Augen gemacht – und sofort Ja gesagt."

Neuanfang in München

Und es scheint zu passen. Williams integrierte sich schnell in die Mannschaft und ist regelmäßig Topscorer. In der EuroLeague trägt er maßgeblich dazu bei, dass Bayern unter den Top-8 steht. Zuletzt legte er gegen Zalgiris Kaunas 27 Punkte auf.

Und er hat große Ziele in dieser Saison: „Ich will mit Bayern die Meisterschaft gewinnen und in die Spitze der EuroLeague vorstoßen."

Was sehr anspruchsvoll klingt, ist aber durchaus möglich. Denn das Team der Münchner ist dieses Jahr hochkarätig bestückt und in der heimischen Liga läuft alles nach Plan. Bisher gewann man alle elf Spiele.

Williams legt dabei im Schnitt übrigens 14.4 Punkte pro Partie auf. In der EuroLeague sieht es da schon anders aus. Für ganz oben wird es gegen Mannschaften wie Fenerbahce, Real Madrid und CSKA Moskau noch nicht reichen, aber auch ein Vordringen in die Top-8 wäre ein riesiger Erfolg für den amtierenden deutschen Meister – momentan sieht es gut aus.

Rückkehr in die NBA?

Und zumindest dieses Jahr will Williams helfen diese Ziele zu erreichen, denn eines ist für den gebürtigen Kalifornier klar: "Ich will irgendwann zurück in die NBA. Das ist mein ultimatives Ziel. Doch das geht nur Schritt für Schritt." Und für den nächsten Schritt hat er in München scheinbar die richtige Bühne gefunden.

(Die Interview-Auszüge stammen von www.welt.de und fcb-basketball.de; Foto Credits: Simone Sperduto)

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